Ein Mann tippt auf einem Smartphone.

Alle Augen auf den Daumen: Immer in Bewegung

Gefahr droht ihm längst nicht nur vom fehlgeleiteten Hammerschlag bei Do-it-yourself-Projekten: Warum der Daumen auch gelenkstechnisch ein Sensibelchen ist – und was man tun kann, um Schmerzen vorzubeugen.

In Chatnachrichten und im direkten Kontakt mit anderen Menschen wird er gerne verwendet: Der nach oben gerichtete Daumen strahlt Zustimmung und Lob aus. Damit wird er zu einem Symbol des Optimismus – ein Zustand, der rein physiologisch gesehen, aber leider nicht immer von Dauer ist. Denn der Daumen sitzt auf einem der meistbeanspruchten Gelenke des Körpers auf: Das Daumensattelgelenk  schenkt diesem  erst  seine Beweglichkeit, lässt das An- und Abspreizen sowie die Drehung zu und unterstützt das Greifen und Halten von Gegenständen. Diese Flexibilität hat aber ihren Preis: Das Gelenk ist  anfällig für Verletzungen und Entzündungen. 

Finger weg

Waren es bisher meist ältere Personen mit einer langen handwerklichen Berufsvergangenheit, sind es heute  immer öfter auch Menschen zwischen 15 und 25 Jahren, die  Schmerzen bei Bewegungen des Daumens spüren. Der sogenannte „Handydaumen“ ist keine   medizinische Diagnose, bezeichnet aber die Überlastung, die durch die endlos vielen, kleinen, eintönigen Wischbewegungen am Smartphone  entstehen kann. Denn sich ständig wiederholende Bewegungen – ob am Handy, bei der PC- oder Handwerksarbeit oder auch  bei bestimmten Sportarten –  erhöhen das Risiko, dass das Daumensattelgelenk im Laufe der Jahre verschleißt. Daher sollte man bei derartigen Tätigkeiten stets auf eine  möglichst, ergonomische Haltung von Hand und Daumen achten. Werkzeuge und andere Behelfsmittel können die  Belastung reduzieren. Zudem fördern regelmäßige Pausen die Regeneration. Auch zahlt es sich aus, die Hand- und Daumenmuskulatur aufzuwärmen und zu dehnen, bevor man aktiv wird.

Vorbeugung ist wichtig, da die ständige Überbelastung das Gelenk abnutzt und es zu Entzündungen kommen kann, die infolge wiederum chronisch werden können. Dann droht eine sogenannte Rhizarthrose. Als eine der häufigsten Arthroseerkrankungen im Bereich des Bewegungsapparats  sind überwiegend  Frauen betroffen. Weil die Beschwerden oft nach den  Wechseljahren auftreten, wird u. a. vermutet, dass hormonelle Faktoren eine Rolle spielen. Typische Anfangssymptome sind etwa Griffschmerzen, wenn eine gefüllte Wasserflasche zum Mund gehoben wird. Mit der Zeit verliert der Daumen seine Beweglichkeit und wird  steif.  Zudem kommt es zu Schwellungen und Schmerzempfindlichkeit über dem Gelenk. Generell gilt aber: Beim Auftreten von  starken, anhaltenden Schmerzen ist ärztlicher Rat unumgänglich.

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