Laut Studie: Warum die 10.000-Schritte-pro-Tag-Regel falsch ist

Von diesem Fitnesstipp hat wohl jeder schon mal gehört. Eine US-Studie zeigt auf, warum es sich dabei um einen Mythos handelt.

Die 10.000-Schritte-pro-Tag-Regel lässt sich nicht einmal wirklich als aktueller Trend bezeichnen, viel mehr wird sie schon seit Jahren in diversen Artikeln und Gesundheitsratgebern gefeiert. Das Credo: Wer 10.000 Schritte am Tag schafft, verbessert dadurch seine körperliche Fitness und lebt im Schnitt länger. Wer gezielt Gewicht abnehmen möchte, dem empfehle man 13.000 Schritte pro Tag, heißt es etwa im Gesundheitsmagazin "aok".

Urbaner Mythos

Wissenschaftler der Universität Amherst Massachusetts haben nun herausgefunden, dass es sich bei diesem Fitnessratgeber nur um einen "urbanen Mythos" handelt. In einer Studie zeigten die Forscher auf, dass die 10.000 Schritte am Tag auf keinerlei wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Veröffentlicht wurde die Umfrage Anfang März in der medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet".  

Bei dem Fitnesstipp handle es sich nur um einen Mythos, so die Forscher.

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6000 bis 8000 Schritte für Senioren

Die Analyse von rund 47.500 Studien-Teilnehmern ergab, dass 6000 bis 8000 Schritte für Personen ab 60 Jahren absolut ausreichen, um körperlich fit zu bleiben. Selbst wenn man pro Tag mehr Schritte zurücklegt, würde das weder den eigenen Gesundheitszustand noch die Lebenserwartung verlängern. Auch für Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren gilt: Legen sie im Schnitt 8000 bis 10.000 Schritte am Tag zurück, senken sie damit ihr Risiko eines verfrühten Todes. 

Keine Eile

Ein weiterer interessanter Aspekt, den die Studie ergab: Die Geschwindigkeit beim Gehen spielt keine Rolle: "Interessanterweise ergab die Untersuchung keinen definitiven Zusammenhang mit der Gehgeschwindigkeit, abgesehen von der Gesamtzahl der Schritte pro Tag", sagt die Autorin der Studie, Dr. Amanda Paluch. Beim Erreichen des Schrittziels pro Tag ist also keine Eile geboten. 

Stephanie Angerer

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Chronik-Redakteurin

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