Ist ein Personal Trainer die Lösung für fehlende Motivation?

Endlich fit werden – und auch bleiben. Gerade im Jänner, wenn das ganze Jahr noch frisch und unangetastet vor einem liegt, teilen viele diesen Wunsch. Alles scheint noch möglich. Doch langfristig dranzubleiben, ist nicht einfach. Ein Personal Trainer kann da eine Lösung sein.

„Es alleine schaffen“ mag ein hehres Ziel sein. Aus dem Sporteln im Alleingang wird aber oft nichts. Plan B lautet daher immer öfter: sich Hilfe  holen und dafür mehr oder weniger tief in die Tasche greifen. 150 Euro verlangt der studierte Sportwissenschaftler Alfredo Scarlata für die Einzelstunde, exklusive Anfahrtspauschale bei Hausbesuchen.

Der Wiener macht den Job seit 20 Jahren. Günstiger wird es mit einem Jahresvertrag oder Zehnerblock. Michael Koller von der Wiener „Sportordination“ (www.sportordination.at) kennt den Markt: „Im Schnitt liegt das Honorar zwischen 80 und 100 Euro pro Stunde.“ Die Beweggründe für ein Personal Training sind vielfältig und reichen von Rücken- oder Nackenschmerzen über Fitness als Gesundheitsvorsorge und der Reduktion des ungesunden Bauchfetts bis zu einem definierten Körper oder gar der Teilnahme am Marathon. Profis sehen schnell, was realistisch ist und was nicht.

Die richtige Person

Aber wie  findet man einen guten Personal Trainer? „Am erfolgversprechendsten sind persönliche Empfehlungen“, rät Koller. Wer niemanden kennt, macht sich online über Kundenbewertungen schlau. Ein Blick auf die betreffende Website sollte auch die Art der Ausbildung offenbaren, notfalls empfiehlt es sich nachzufragen. Der Begriff „zertifiziert“ sei kein Garant für eine gute Ausbildung, warnt Michael Koller. Eine staatlich anerkannte Ausbildung bietet die Bundessportakademie an.  Koller: „Ganz wichtig ist jedenfalls, dass es sich um einen Vollzeit-Trainer handelt. Bei einem Zweitjob bekommt man die nötige Erfahrung nur langsam zusammen.“  

Zudem haben  Trainer  in der Regel ihre Schwerpunkte, was sich ebenfalls über die Website herausfinden lässt. „Ich habe mich bezüglich Ausdauer auf Laufen spezialisiert. Möchte jemand walken, bin ich also nicht der Richtige“, so Scarlata, der Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit gerne zeitsparend zu einem Zirkeltraining kombiniert. Hampelmann, Armkreisen, am Stand laufen und Sprünge inklusive. Eine weitere entscheidende Frage wird aber   erst beim direkten Kontakt beantwortet: jene der Sympathie. Idealerweise teilt man den gleichen Humor und bringt damit etwas Leichtigkeit in die Anstrengungen.  

Der Anfang

Untrainierte Personen ab 45 Jahren sollten sich vor dem ersten Mal in eine ärztliche Praxis begeben: Ein Herz-Kreislauf-Belastungstest prüft, ob die Pumpe gut genug für das Training ist. Ein hoher Blutdruck etwa gehört zuerst medikamentös eingestellt. Die erste Einheit – viele bieten wie Scarlata eine Probestunde an – ist zugleich  eine Fragestunde. Koller: „Oft geht es sehr schnell ans Trainieren. Und die Kunden wollen ja auch gleich loslegen. Zwischendurch sollten die Trainer allerdings etwaige Beschwerden, Lebensumstände und Stressfaktoren abfragen. Nur so können sie ein maßgeschneidertes Programm zusammenstellen.“

Gänzlich Untrainierte profitieren schon von einer Stunde pro Woche stark, ansonsten empfiehlt Scarlata   zwei Einheiten. Fordern, aber nicht überfordern, lautet die Vorgabe   und ist eine Gratwanderung, die ein guter Personal Trainer beherrscht.  Je nach Wunsch wird im Fitnessstudio, im Fitnessraum eines Hotels, im Freien oder bei der Kundschaft daheim geschwitzt. „Viele wollen möglichst unbeobachtet sein“, sagt Scarlata. Hier kommt dann unter Umständen das Online-Training ins Spiel, was den Kunden auch eine Turnstunde vom Urlaubsort oder der Dienstreise aus ermöglicht. Mit dem passenden Partner an der Seite wird so aus dem Wunsch allmählich Realität.

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