Gehen wie Mr. Teabag: Abnehmen mit Monty Pythons "Silly Walk"

Studie: Normal gehen ist langweilig - und verbraucht weniger Kalorien als die Gangarten des "Ministry of Silly Walks".

Schnell kommt man nicht vorwärts. Darum geht es aber beim Ministerium alberner Gangarten auch gar nicht. Wie der Name schon sagt, werden hier Gänge gefördert, die besonders exzentrisch und ineffizient sind. So wie der des Angestellten Mr. Teabag, der bei jedem Schritt seine Beine hoch in die Luft wirft und danach tief in die Knie geht.

Leider gibt es das Ministerium nicht wirklich, es handelt sich dabei um einen der bekanntesten Sketch der Comedy-Gruppe Monty Python aus dem Jahr 1970. John Cleese in der Rolle des vornehmen Mr. Teabag zeichnet für dessen besonders ausgefallenen Gang verantwortlich, Michael Palin für den etwas dezenteren Gang des Mr. Putney.

Die Faszination an den Gangarten ist auch über die Jahre nicht abgerissen. 2020 untersuchten Forscher der Universität Dartmouth die Abweichung der Silly Walks von der "normalen" Art, sich auf zwei Beinen fortzubewegen. Das wenig überraschende Ergebnis: Mr. Teabag gewinnt. Es wurde jedoch nie untersucht, welchen Kalorienverbrauch die unterschiedlichen Fortbewegungsarten im Ministerium haben. Diese lebenswichtige Forschungslücke wurde nun geschlossen, verkünden die Wissenschafter der Arizona State University in ihrer in der aktuellen Weihnachtsausgabe des British Medical Journal veröffentlichten Studie

In der nicht ganz ernst gemeinten, doch streng wissenschaftlich durchgeführten Untersuchung, kamen sie zum Ergebnis, dass der körperliche Energieumsatz beim Teabag-Walk 2,5 Mal höher ist als beim herkömmlichen Gehen.  

©Arizona State University

Methode und Ergebnis

Dafür ließen sie 13 Erwachsene zwischen 22 und 71 Jahren, ausgestattet mit Stoffwechsel-Messgeräten jeweils fünf Minuten auf- und abgehen: Einmal "normal", einmal wie Mr. Putney und einmal wie Mr. Teabag. Was laut den Forschern nicht gemessen wurde: die Anzahl der Minuten, die von Probandinnen und Probanden mit schallendem Gelächter verbracht wurden. Auch die Lächel-Anzahl konnte aufgrund der PCR-Masken nicht gemessen werden. Eines hielt das Team in seinen Aufzeichnungen fest: Die meisten spontanen Lachanfälle gab es während des Teabag-Ganges. 

Erwachsene könnten das Äquivalent von 75 Minuten intensiven Trainings pro Woche erreichen, würden sie nur 11 Minuten pro Tag als Mr. Teabag durch den Alltag gehen, statt in ihrer üblichen Gangart. Dadurch könne man auch seinen täglichen Kalorienverbrauch um etwa 100 Kalorien erhöhen. "Vor etwa einem halben Jahrhundert könnte das Ministerium alberner Gangarten unversehens auf eine durchschlagende Methode gestoßen sein, die kardiovaskuläre Fitness unter Erwachsenen zu verbessern. Indem man die Ineffizienz der physischen Aktivität erhöht, die man ohnehin schon ausübt - und dadurch keine weitere Bewegung benötigt - kann ein Beitrag zur allgemeinen Gesundheit geleistet werden", lautet das Fazit der Wissenschafter. 

Wem also schiefe Blicke in der Öffentlichkeit, im Büro oder in der Freizeit egal sind, für den gibt es beim Teabag-Gang eigentlich nur Vorteile.

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