richtig lüften

Frische Luft: Worauf es beim Raumklima ankommt

Zu hohe Temperaturen und schlechte Luft wirken sich auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Was zeichnet ein gesundes Raumklima aus und worauf man sonst noch achten sollte.

URSACHENFORSCHUNG. Man ist gemütlich zu Hause und plötzlich plagt einen ein Niesreiz, ganz ohne Erkältung. Oder man leidet gerade in den eigenen vier Wänden immer wieder unter brennenden Augen, trockenen Schleimhäuten und fühlt sich insgesamt müde und angeschlagen, ohne das ein Infekt dahinter steckt.  Was aber kann ansonsten zu diesen  Symptomen führen?  Es könnte eventuell mit einem schlechten Raumklima im Zusammenhang stehen. Die Luftqualität in Innenräumen hat nämlich einen enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit und Leistung.  

FAKTENCHECK. Das Raumklima beschreibt verschiedene Faktoren, die einen Einfluss auf Wohnqualität und Behaglichkeit haben. Es wird vor allem durch die Lufttemperatur und die Luftfeuchtigkeit bestimmt, aber auch durch die Luftqualität wie Schadstoffbelastung, Sauerstoffgehalt und Gerüche  sowie abweichende Oberflächentemperaturen der Wände und Fußböden. Und einen nicht geringen Einfluss auf das Raumklima  haben natürlich auch die Beleuchtung und natürliche die Sonneneinstrahlung.

Ideale Luftfeuchtigkeit:

Optimal für ein gutes Raumklima ist eine relative Feuchtigkeit zwischen 40 und 60 % in den Wohn- und Schlafräumen, in Küche und Bad darf sie bei 50 bis 60 % liegen.

Ob man sich in einem Raum wohlfühlt oder nicht, ist natürlich individuell verschieden. So ist das Kälte- und Wärmeempfinden von Frauen und Männern unterschiedlich. Auch ältere Menschen haben ein anderes Wärmeempfinden und auch die Herkunft spielt eine Rolle, wie warm oder kalt man es haben möchte. Trotz dieser Unterschiede im subjektiven Empfinden gibt es in Bezug auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit aber allgemein empfohlene Richtwerte, die sich positiv auf unser Leistungsvermögen und unsere Gesundheit auswirken.

SAUBERFORMEL. Wenn wir von sauberer Luft sprechen, dann besteht diese aus 78 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff sowie 0,03 % Kohlendioxid und 0,93 % Edelgase. Aber dieser „optimale“ Zustand  ist natürlich nicht zu halten, denn sobald sich Menschen, Pflanzen oder Gegenstände in einem Raum befinden ändert sich das Klima. Menschen und Pflanzen geben Feuchtigkeit ab und durch die Atmung steigt das Kohlendioxid.  Wenn also mehrere Personen in einem Raum sind, kann Sauerstoff knapp werden, was sich u. a. durch Müdigkeit oder Kopfschmerzen bemerkbar machen kann.  

Optimale Temperatur:

Für ein gemütliches Raumklima im Wohnzimmer und Küche reichen 19 bis 22 °C aus. Im Bad kann es um 2 Grad wärmer sein, während im Schlafzimmer 18 °C für einen guten Schlaf ausreichen. Nachts und tagsüber, wenn niemand zu Hause ist, können die Temperaturen niedriger sein, jedoch nicht unter 14 bis 16 °C, da sonst Feuchtigkeit kondensiert und sich Schimmel bilden kann.

Gefährlicher wird es aber, wenn die Luft  im Raum mit Schadstoffen belastet ist, etwa durch Bodenbeläge, Lacke, Holzwerkstoffe, Leim, etc. Diese riechen meist  nicht nur unangenehm, sondern schaden auch der Gesundheit. Bei Unverträglichkeiten gegen chemische Gase oder flüchtige organische Verbindungen kann es schnell zu allergischen Reaktionen kommen. Deshalb sollte man bei der Inneneinrichtung immer auf emissionsarme Einrichtungs- und Baumaterialien achten. 

RICHTIG LÜFTEN. Damit der Luftaustausch möglichst effektiv ist, sollten die Fenster vollständig offen sein. Am besten ist es kurz, etwa gegenüberliegende Fenster und Türen auf Durchzug zu stellen. Bei kalten Außentemperaturen empfiehlt es sich 2-3-mal täglich circa 5 Minuten zu lüften.

Natürliche Beduftung

Um unangenehme Gerüche zu vertreiben, hilft es  ein Schälchen mit Essigwasser oder Kaffeepulver aufzustellen. Für eine weihnachtliche duftende Stimmung reicht es schon, wenn  man eine Orange mit Nelken spickt. Auch Zimtstangen verströmen einen warmen Duft. Dafür einfach kleine Bündel zusammenbinden und aufhängen. Wer selber einen Raumduft herstellen möchte, braucht  ein Drittel hochprozentigem Alkohol (aus der Apotheke) sowie  zwei Drittel Wasser. Beides in ein dekoratives Glas oder eine Flasche geben 10 bis 20 Tropfen eines ätherischen Duftöls dazugeben.

Kommentare