Immunbooster Eisbad: Was kann der Trend?

Kälte ist nicht jedermanns Sache. Dabei sind kühle Temperaturen durchaus gesund und Eisbaden ein regelrechter Immunbooster. Am Salmsee in Steyregg praktiziert man es regelmäßig.

BRRRR ... Daniel Fetz  ist ein cooler Typ. Das ist durchaus doppeldeutig gemeint. Der Oberösterreicher ist Weltmeister,   Europameister, vielfacher Staatsmeister im Wakeboarden. Am Salmsee in Steyregg betreibt er mit „Fetzysworld“ eine Wakeboardschule, die als eine der besten Europas gilt. Auch im Winter ist bei ihm Action, wenn er Workshops im Eisbaden gibt. Der topfite Trainer macht es regelmäßig „im Sommer   in kleinen Pools, im Winter ist der See unsere große Eisbadewanne“, sagt Fetz. Aus Trainingszwecken hat er selbst einmal  einen Eisbad-Workshop mitgemacht. „Ich habe schnell erkannt, wie gut die Kombi aus Atem- und Kältetraining mir tut und so hatte ich nach einigen Wochen den besten Wettkampf meines Lebens, bin dreimal  Europameister und Weltmeister geworden.“ 2018 hat er beschlossen, die „coole Geheimwaffe“  zu teilen, seither hat er hunderte Leute ins Eiswasser begleitet. 

 Eisbaden geht auch im Sommer. Dann baden die Workshopteilnehmer einige Minuten in kleinen Pools, die mit Eis gefüllt wurden 

©Daniel Fetz/Eisbaden

Aus medizinischer Sicht  sind Kältebehandlungen gut dokumentiert.  Studien zeigen,  dass dadurch Entzündungsmediatoren wie Interleukin-1 und der Tumornekrosefaktor TNF  sinken. Auch das Stresshormon Cortisol wird durch Kälteanwendungen gesenkt, Im Gegenzug ein anderes Stresshormon, das schmerzstillende Noradrenalin, ausgeschüttet. „Einige Minuten Eisbaden trainieren das Durchblutungssystem und die Immunabwehr. Die Blutgefäße weiten sich, der  Körper wird besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt“, sagt Fetz. Der Körper lernt zudem besser mit Stress umzugehen. Wesentlich bei jedem kurzen Eisbad ist die richtige Atmung. Daniel Fetz hat sich  ausführlich damit beschäftigt. „Richtiges Atmen ist das A und O  unserer Gesundheit“, sagt er und bietet Eisbadecamps immer in Kombination mit  Atemtrainings an. „So  lernt man, sein autonomes Nervensystem so zu beeinflussen, um auch in einer stressigen Situation, wie  das Eisbaden fraglos eine ist,  ruhig zu bleiben und aus dem ,Fight or Flight Modus’ auszubrechen.“ Am Ende der Rosskur wird man mit einer Decke belohnt. Auch der eigene Body sagt Danke, der  nach dem Bad mit Glückshormonen geradezu geflutet wird. Fetz: „Deshalb fühlt man sich nach einer eisigen Session so pudelwohl.“ 

Cordula Puchwein

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