Einschlaf-Apps: Einfach einlullen lassen?
Abends schneller einschlafen und morgens umso erfrischter aufwachen: Einschlaf-Apps versuchen auf verschiedenste Arten den Weg ins Land der Träume zu ebnen.
Verkehrte Welt. Eigentlich ist es ein absolutes No-Go: wenn das Handy zur Einschlafzeit mit ins Bett genommen wird bzw. griffbereit am Nachtkastl liegt. Durch die Reizüberflutung beim Lesen, Internet-Surfen und Scrollen auf sozialen Netzwerken kommt der Geist nicht zur Ruhe. Hinzukommt der kurzwellige, blaue Anteil des Displaylichts, der die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmt. Wie sehr das Smartphone das Einschlafen erschwert, haben inzwischen viele Studien bestätigt. Ein oft von Experten getätigter Rat ist daher, dass Handy ein bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen beiseite zu legen und es am besten überhaupt aus dem Schlafzimmer zu verbannen.
Richtig eingesetzt muss das Smartphone aber nicht immer die Rolle des Störenfrieds übernehmen. Denn spezielle Einschlaf-Podcasts und -Apps, die in großer Zahl auf Spotify, Google Play oder auch im App Store zu finden sind, können helfen, das eigene Gedankenkarussell nächtens zur Ruhe zu bringen.
Vor dem Einschlafen abschalten
Im Gegensatz zu Hörbüchern, die teilweise den Geist zu sehr animieren und so eher wach halten, sind diese Angebote darauf spezialisiert, durch nur so viel abzulenken, dass Entspannung einsetzen kann. So gibt es Apps, die einfach nur Sound-Kulissen bieten – allen voran Meeresrauschen, prasselnder Regen (mitunter auch mit sanftem Donner) oder meditative, vom Weltraum inspirierte Klänge. Gerade sich ständig wiederholende Naturgeräusche sind besonders wirkungsvoll und helfen nachweislich dem Gehirn, Stress abzubauen. Im Idealfall sind damit auch schöne Erinnerungen und Assoziationen verknüpft: wie etwa an einen Urlaubstag am Meer oder das Gefühl gemütlich unter der warmen Decke zu liegen, während es draußen – vermeintlich und angemessen leise – stürmt. Die gleichmäßigen Geräusche lullen ein und werden irgendwann nur mehr als weißes Rauschen wahrgenommen. Spätestens dann öffnet sich die Tür ins Traumland.
Bekannte Apps wie Calm zeigen allein durch ihre Angebotsvielfalt, was möglich ist: So gibt es nicht nur eintönige Soundkulissen, sondern angeleitete Atemübungen, Meditationen (zu Themen wie Stress und Angst, aber auch Dankbarkeit und inneren Frieden) oder Gute-Nacht-Geschichten für Erwachsene.
Freilich muss man sich aber auch darauf einlassen. Denn ob und welche Einschlaf-App tatsächlich funktioniert, ist immer eine höchst individuelle Angelegenheit.
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