Bed Rotting: Der Hype um die neue Entspannungsmethode
Vor allem bei Jugendlichen wird Bed Rotting als neuer Akt der Selbstfürsorge gesehen.
Yoga, Joggen oder Pilates: Der Generation Z viel zu anstrengend. Sie bezeichnen ihre beliebteste Entspannungsmethode als "Bed Rotting" - wörtlich übersetzt: Bett Fäulnis. Auf Tiktok gibt es bereits Millionen von Videos mit dem Hashtag #bedrotting. Der neue Selfcare-Trend ist also ganz einfach im Bett herumzugammeln.
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Dabei ist egal, ob man Serien schaut, ein Buch liest, eine Gesichtsmaske einwirken oder einfach nur seine Gedanken schweifen lässt: Hauptsache man liegt im Bett und hat keine Termine oder sozialen Verpflichtungen. "Ich wünschte, die Leute würden akzeptieren, wenn ich sage, dass das mein Hobby ist", erklärt ein Bed Rotting-Fan.
Faule Tage sind wichtig
Der Hype um den Begriff wird wie viele virale Trends so schnell verschwinden, wie er gekommen ist. Dennoch wird hier eine Sehnsucht der jungen Generation offen genannt: Es gibt scheinbar einen großen Wunsch nach Ruhe und der Flucht vor den Belastungen des Alltags, der sich längerfristig auswirken könnte.
Es braucht solche faulen Tage vor allem bei Jugendlichen, sagt auch Psychotherapeutin Belinda Sidhu, die von der Daily Mail schon zum Trend des Nichtstuer-Sonntags befragt wurde. Viele junge Leute hätten "Sunday Scaries", also an Sonntagen Angst, weil am Montag wieder die Schul- oder Arbeitsbelastungen beginnen.
Höheres Stressniveau unter Jugendlichen
Keinen Plan zu haben und nichts zu tun, könne helfen, "um Burn Outs vorzeubeugen", erklärt Sidhu. Untersuchungen zeigen, dass 91 Prozent der jungen Generation über ein überdurchschnittlich hohes Stressniveau berichten. Kein Wunder, dass Bed Rotting also derart beliebt zu sein scheint.
Aktivität kann Stress mindern
Angemerkt wird von Experten dennoch, dass gerade körperliche Aktivitäten und Sport Stress und Ängste oft besser mindert als Medikamente. "Versuchen Sie, etwas zu tun, das Ihnen Spaß macht, anstatt einfach nur im Fitnessstudio zu schwitzen, wenn das gar nicht Ihr Ding ist“, rät Psychologin Lauren Steingold via Daily Mail. Dazu zählt beispielsweise auch daheim Musik zu machen und zu tanzen.
Vor allem seit der Pandemie haben sich psychische Probleme unter Teenagern verstärkt. In den USA hat der Leiter des öffentlichen Gesundheitsdienstes kürzlich sogar vor einer landesweiten Krise gewarnt. Als Treiber dieser Krise identifiziert er den übermäßigen Gebrauch sozialer Medien.
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