Aufgeklärt: 6 weitverbreitete Irrtümer über Vitamine
Vitamine braucht der Mensch. Sie sind gesund für den Körper. Doch stimmt alles, was man über sie liest? Die fünf Annahmen, die fälschlicherweise im Umlauf sind.
Das Wort Vitamin wurde 1920 vom polnischen Biochemiker Casimir Funk geprägt. Er nannte die Substanzen "vitale Amine“ und fügte beide Wörter zu einem zusammen. Abgeleitet wurde das Wort aus dem lateinischen vita, was Leben bedeutet, und Amin – weil man ursprünglich dachte, Vitamine seien Aminosäuren. Seitdem ist viel Zeit vergangen und unzählige Wissenschaftler haben sich mit den Substanzen auseinandergesetzt und ihre Studienergebnisse veröffentlicht. Darunter zu finden, sind allerdings auch falsche Annahmen. Welche es sind.
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1. Vitamine kann der menschliche Körper nicht selbst herstellen
Auch wenn unsere Körper tatsächlich nicht die lebensnotwendigen Stoffe selbst generieren kann, heißt es nicht, dass er gar keine Vitamine selbst herstellt. Zu diesen zählt das Vitamin D3. Dieses ist für den Kalziumhaushalt sowie die Knochenbildung wichtig und wird in der Haut gebildet, wenn sie der UVB-Strahlung der Sonne ausgesetzt ist.
2. Regelmäßige Aktivität im Freien, reicht aus, damit der Körper mit Vitamin D versorgt ist
Gerade, wenn die Sonne mit all ihrer Kraft scheint, glauben viele, dass es ausreicht für einige Zeit nach draußen zu gehen, um so sein Vitamin-D-Lager aufzufüllen. Fakt ist aber, dass in unseren Breitengraden die Haut teilweise kein Vitamin D bilden kann, weil der Einfallswinkel der Sonneneinstrahlung zu gering ist.
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3. Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte
Ein ziemlicher hartnäckiger Irrglaube ist jener, dass Vitamin C die Abwehrkräfte stärkt. Bislang konnte in keinen Studien stichhaltig nachgewiesen werden, dass vermehrte Vitamin-C-Gaben eine Schutzwirkung vor Atemwegsinfektionen haben. Es gibt lediglich Hinweise darauf, dass die prophylaktische Einnahme erhöhter Mengen von Vitamin C die Dauer einer Erkältung verkürzen kann.
4. Obst und Gemüse enthielten früher mehr Vitamine
"Früher war alles besser" – denken sich auch viele in Bezug auf den Vitamingehalt der heutigen Obst- und Gemüsesorten. Doch das stimmt nicht. Denn die Pflanzen brauchen die Stoffe immer noch genauso dringend zum Leben wie die Menschen. Würden sie an einem Vitaminmangel leiden, würden sie nicht gedeihen. Es gibt lediglich heute sowie früher natürliche Schwankungen beim Vitamingehalt.
5. Vitaminpillen sind förderlich für die Gesundheit
Krank machender Vitaminmangel ist in Österreich sehr selten, dennoch floriert das Geschäft mit den Vitamintabletten. Jedoch können uns manche Vitamine schaden, wenn sie überdosiert sind. Zum Beispiel Vitamin E, wird dieses in großen Mengen eingenommen, steigt das Risiko an Krebs zu erkranken. Zu viel Vitamin A wiederum schadet der Haut, kann zu Kopfschmerzen führen und endet nicht selten mit Haarausfall. Und auch zu viel Vitamin D kann gesundheitliche Schäden hervorrufen wie etwa die Verkalkung von Herz, Niere und Lunge.
6. Nur sich vegan ernährende Menschen brauchen B12- Präparate
Eine abwechslungsreiche Ernährung stellt so gut wie alle Vitamine zur Verfügung, die der Mensch braucht. Doch das für Blut und Nerven wichtige B12 kommt nur in für den Menschen verwertbarer Form in tierischen Produkten vor – was nicht zuletzt daran liegt, dass die Tiere mit der Substanz gefüttert werden und der Mensch es so über den Verzehr des Fleisches aufnimmt. Da sich der B12-Speicher auch entleert, sollten nicht nur Veganer ein Auge darauf haben. Auch Menschen, die wenig bis gar kein Fleisch essen, können von einem Mangel betroffen sein.
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