Schoko-Nikolos im Öko-Check: Fünf Testsieger

Global 2000 kürte die nachhaltigsten Hohlfiguren im Handel. Mehr als ein Drittel fällt durch den Öko-Check.

In den Supermärkten sind sie bereits seit einiger Zeit zu finden, doch welcher Schoko-Nikolo ist auch öko-fair? Die Menschenrechtsorganisation Südwind und die Umweltschutzorganisation Global 2000 testeten in ihrem jährlichen Check insgesamt 24 Hohlfiguren auf ihre soziale und ökologische Verträglichkeit. Jeder Nikolo wurde in beiden Kategorien nach Ampelfarben mit grün, gelb oder rot bewertet.

Das Ergebnis: Fünf Produkte erhielten die doppelt-grüne Bestnote. Sie sind sowohl Fairtrade- als auch Bio-zertifiziert. Darunter auch Schoko-Nikolos großer Handelsunternehmen. Im Vorjahr waren es noch vier. Sieben weitere überzeugten zumindest in einem der beiden Bereiche.

Die Testsieger

Mit der Bestnote versehen wurden der „EZA-Schoko Nikolo“ aus den Weltläden, der „Billa Bio Schoko Nikolo“, der „Spar Natur Pur Bio-Nikolaus“, der „Heindl Weihnachtsmann“ sowie der „BIO Natura“, erhältlich bei Hofer. Wie schon bei vergangenen Checks sticht unter den fünf Testsiegern der „EZA Schoko-Nikolo“ mit zusätzlicher Transparenz heraus. Kundinnen und Kunden können sowohl Kakao als auch Rohrzucker bis zu den Ursprungskooperativen zurückverfolgen.

„Öko-Faire Schokolade ist heute erfreulicherweise kein Nischenprodukt mehr, sondern fast flächendeckend erhältlich“, sagt Angelika Derfler von Südwind.

Ein Drittel der Nikolos fiel durch

Mehr als ein Drittel der getesteten Schoko-Nikoos fiel allerdings durch. Von den zehn negativ bewerteten Nikolos führen sieben keine Siegel an und verweisen stattdessen auf unternehmenseigene Nachhaltigkeitsprogramme, drei bleiben gänzlich ohne Angaben.

„Die verbleibenden schwarzen Schafe der Schoko-Branche müssen endlich aufholen. Denn schließlich will niemand bewusst Schokolade verschenken, die auf Kinderarbeit zurückgeht, Naturzerstörung befeuert oder gesundheitsgefährdende Pestizide enthält“, fordert Martin Wildenberg von Global 2000 in einer Aussendung. Unabhängige Zertifizierungen würden Sicherheit und Nachvollziehbarkeit bieten. Manche Unternehmen setzen dennoch lieber auf eigene Nachhaltigkeitsprogramme und verzichten auf unabhängige Siegel, wie etwa die Marken Lindt, Milka und Ferrero.

Die beiden Organisationen fordern ein strenges Lieferkettengesetz, das Unternehmen zur Transparenz verpflichtet. Viele große Konzerne hätten zwar versprochen gegen Kinderarbeit im Kakaoanbau vorzugehen, blieben aber weiterhin Vieles schuldig. In den beiden wichtigsten Kakaoländern Elfenbeinküste und Ghana arbeiten laut Südwind und Global 2000 immer noch etwa 1,5 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen.

Ökologische Folgen

Auch die ökologischen Folgen sind problematisch. Wildenberg: „Die Abholzung von Regenwäldern – auch in Schutzgebieten – ist im konventionellen Kakaoanbau weit verbreitet. Bei Schoko-Produkten ohne Bio-Zertifizierung können umwelt- und gesundheitsschädliche Pestizide zum Einsatz kommen. Viele davon sind so gefährlich, dass ihr Gebrauch in Europa bereits längst verboten ist.“

Für die Menschen, die in den Plantagen arbeiten oder nahe dazu leben, kann das schwere gesundheitliche Folgen haben. In Spuren ließen sich die Stoffe auch noch in der Schokolade nachweisen.

Kommentare