Philly Cheese Steak vom XO Grill

Philly Cheesesteak: Der "Schinken-Käse-Toast" mit 1.000 Kalorien

Bradley Coopers Philly Cheesesteak ist in New York in aller Munde. Warum man den US-Fast-Food-Klassiker in Österreich kaum bekommt und was ihn so besonders macht.

Hollywoodstar Bradley Cooper macht neuerdings nicht von seinen Filmen reden, sondern von seinem legendären Philly Cheesesteak. Es handelt sich dabei um ein 30 Zentimeter langes Sesambaguette, gefüllt mit hauchdünn geschnittenem Rib Eye Steak, Zwiebeln und viel geschmolzenem Cooper Sharp American Cheese (keine Verwandtschaft zu Bradley). 

Zu kaufen gibt es die amerikanische Spezialität in seinem neuen Imbiss-Stand namens "Danny & Coop's" im East Village von Manhattan, den er im Jänner gemeinsam mit dem Pizzeria-Inhaber Danny DiGiampietro aufsperrte. Eine Portion kostet 17.50 Dollar plus Steuern. Obwohl die Eröffnung bereits eine Weile her ist, stehen die Menschen noch immer Schlange vor dem Lokal. Dabei geht es nicht nur darum, den Filmstar persönlich zu treffen – er wurde schon mehrmals vor Ort am Tresen gesichtet ­­– sondern vor allem um sein Sandwich.

Das US-Magazin "New Yorker" kürte dieses Philly Cheesesteak kürzlich zum Besten von New York. Auch der italienische Starkoch Massimo Bottura schwärmte von dem üppigen Snack auf Instagram in den höchsten Tönen.

Hype bald auch in Österreich?

Hierzulande ist das Philly Cheesesteak (noch) eine Rarität. Woran das liegt? "Die meisten Menschen wissen nicht, was das ist. Die Spezialität kennt man aus der Foodie-Szene oder von Social Media. In Österreich haben wir dafür den Schinken-Käse-Toast", sagt Benjamin Hofer, Betreiber vom XO Grill im siebten Wiener Bezirk, dem KURIER. Dass trotzdem nur weniger als eine Handvoll Lokale in Wien die Spezialität anbieten, wundert ihn: "Ich kann mir aber gut vorstellen, dass der Hype um das Philly Cheesesteak in den USA bald zu uns überschwappt."

Benjamin Hofer, Geschäftsführer von XO Beef

Benjamin Hofer, Geschäftsführer von XO Beef

©Stefan Fürtbauer

Hofers Variante besteht aus einem einfachen, weichen, nicht zu knusprigen Bun, gefüllt mit 150 Gramm Rindfleisch, Kimchi-Mayonnaise, karamellisierten Zwiebeln, frischer Dille, amerikanischem Käse und Petersilie. Im Gegensatz zum klassischen Philly Cheesesteak, das in der Regel mit feinen Stücken vom Rib Eye Steak gefüllt wird, greift Hofer bei seinem Sandwich zu Dry Aged Beiried oder Rumpsteak, "je nachdem, was wir gerade da haben". Das Fleisch bezieht das Lokal vom eigenen Fleischhandel XO Beef. Das Fleisch stammt von zehn Jahre alten Milchkühen aus Oberösterreich, der Steiermark und Salzburg

Das perfekte Philly Cheesesteak: Darauf kommt es an

Am wichtigsten beim Philly Cheesesteak sei, dass das Fleisch "möglich zart" ist und "keine Sehnen" hat. Beim XO Grill wird das Fleisch eingefroren und anschließend mit einer Schneidemaschine in feine Scheiben geschnitten. "Wichtig ist auch, dass beim Käse nicht gespart wird. Auf die Kalorien braucht man hier nicht schauen", betont Hofer. Ein Philly Cheesesteak hat je nach Größe und Belag zwischen 800 - 1400 Kalorien. In den USA bereitet man das Sandwich meist mit dem italienischen Hartkäse Provolone oder mit Cheez Whiz (Sprühkäse mit 35% Cheedarkäse) zu. 

Mittlerweile gibt es die wildesten Variationen des Philly Cheesesteak, zum Beispiel mit Hühnchen, mit Pizzasauce und Mozzarella, Trüffel oder Lachs und Brokkoli. Hofer findet das nicht verwerflich, denn auch im XO Grill wird experimentiert. Demnächst steht auch eine neue, vegetarische Version des Philly Cheesesteak auf der Speisekarte. Statt mit Fleisch wird das Sandwich mit Pilzen gefüllt. "Noch sind wir am Ausprobieren", sagt Hofer.

Wer das Philly Cheesesteak zu Hause zubereiten will, befüllt es am besten mit Rinderfaschiertem mit hohem Fettanteil. "Das schmeckt sehr gut. Dafür braucht man auch keine Schneidemaschine", sagt Hofer. 

Geschichte des Philly Cheesesteak

Die Spezialität gibt es schon lange in den USA. Gerüchten zufolge wurde sie in den 1930er Jahren vom Italo-Amerikaner Pat Olivieri in South Philly, ein Stadtviertel in Philadelphia, erfunden. Er hatte eines Nachmittags "Lust auf Abwechslung" und bat damals seinen Bruder Harry zum Metzger zu gehen. Statt die üblichen Würstel sollte er ein paar Rindfleischreste besorgen. Als er zurückkam, grillte Pat das Rindfleisch mit ein paar Zwiebeln an und gab sie in ein Hotdog-Brötchen. Ein vorbeikommender Taxifahrer zeigte sich begeistert von dem Sandwich und schlug damals den beiden Brüdern vor: "Hey, vergesst diese Hotdogs! Ihr solltet das hier verkaufen." Die Spezialität wurde ein Riesen-Erfolg. Ein Jahrzehnt später verfeinerte man das Sandwich mit ein paar Scheiben Provolone-Käse: Das Philly Cheesesteak war geboren. 

Liisa Mikkola

Über Liisa Mikkola

Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

Kommentare