Kolumne

Bio-Weine: Keine Hexerei im Gange

Lange hatten Bio-Weine den Ruf, am Rande des Untrinkbaren zu schrammen – politisch korrekt zwar, aber minderwertig. Das liegt Epochen zurück – möchte man meinen.

Tatsächlich glauben hartnäckige Bio-Skeptiker immer noch, Weinen aus ökologischer Landwirtschaft hafte ein qualitativer Makel an. Wie genau der beschaffen sein soll, ist ihnen meist nicht zu entlocken. Zumal es sich bei Bio-Weinbau lediglich um eine Bewirtschaftungsform und nicht um Hexerei handelt. So ist selbst für scharfsinnige Gaumen a priori kein sensorischer Unterschied auszumachen. Einige Weingüter stellten inzwischen auf biologische Bewirtschaftung um – die meisten davon keine Nasenbohrer. Manche tun es, weil Bio im Trend liegt, andere, weil sie sich eine qualitative Verbesserung ihrer Gewächse versprechen. 

Bio-Winzer jedenfalls sind felsenfest davon überzeugt, ihre Weine gerieten nach der Umstellung ausdrucksvoller und würden ihre Herkunft besser abbilden.

Die meisten Winzer trauen sich trotzdem nicht drüber, ist es doch aufwendig und teuer. Biologische Bewirtschaftung der Weingärten fördert zweifelsohne die Bodengesundheit und die Widerstandsfähigkeit der Reben – eine gute Voraussetzungen für hochwertige Trauben. Bio-Winzer jedenfalls sind felsenfest davon überzeugt, ihre Weine gerieten nach der Umstellung ausdrucksvoller und würden ihre Herkunft besser abbilden. Viele beobachten auch, dass sich die Traubenreife gleichmäßiger entwickelt. Bio-Bewirtschaftung bietet also Ausgangsbedingungen, die man nützen oder vergurken kann. Kriegt einer bei konventioneller Bewirtschaftung nichts hin, wird er auch als Bio-Winzer nichts reißen.     

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

Kommentare