Auktion bei Christie’s: Von Kunstsammlern und Raubsauriern

Marilyn Monroe und ein Dino sind die Stars der Auktionswoche in New York. Das sagt einiges über Kunst, Popkultur und Kapitalismus

"Kommt ein Dinosaurier auf eine Kunstauktion...“

Das ist nicht der Beginn eines Witzes und auch keine Variante des sprichwörtlichen Elefanten, der im Porzellanladen für Unruhe sorgt. Porzellan, einst als „weißes Gold“ hoch begehrt, wird am internationalen High-End-Kunstmarkt nämlich kaum noch gehandelt. Dinosaurier bzw. deren Skelette aber sehr wohl.

Das Auktionshaus Christie’s will am 12. Mai mit einem solchen Fossil seine Auktionswoche in New York beschließen, die traditionell als Gradmesser für die Kauflust der Superreichen gilt. Bereits am Montag (9. 5.) kommt mit einem Marilyn-Monroe-Porträt von Andy Warhol (1964) ein Superstar-Los zum Aufruf: Mit einem Schätzwert um die 200 Millionen US-$ soll es einen neuen Rekord für ein „Werk des 20. Jahrhunderts“ aufstellen. An die 450 Millionen, die der um 1500 entstandene „Salvator Mundi“ 2017 erzielte, traut man sich noch nicht heran.

Bereits dieser Verkauf war ein Signal dafür, dass Kategorien und Epochen im Top-Auktionssegment keine Rolle mehr spielen – was in den neuen Kunst- und Wunderkammern der globalen Geldelite zählt, ist die Strahlkraft als Trophäe. Und hier kommen die Dinos ins Spiel.

Michael Huber

Über Michael Huber

Michael Huber, 1976 in Klagenfurt geboren, ist seit 2009 Redakteur im Ressort Kultur & Medien mit den Themenschwerpunkten Bildende Kunst und Kulturpolitik. Er studierte Publizistik und Kunstgeschichte und kam 1998 als Volontär erstmals in die KURIER-Redaktion. 2001 stieg er in der Sonntags-Redaktion ein, wo er für die Beilage "kult" über Popmusik schrieb und das erste Kurier-Blog führte. Von 2006-2007 war Michael Huber Fulbright Student und Bollinger Fellow an der Columbia University Journalism School in New York City, wo er ein Programm mit Schwerpunkt Kulturjournalismus mit dem Titel „Master of Arts“ abschloss. Als freier Journalist veröffentlichte er Artikel u.a. bei ORF ON Kultur, in der Süddeutschen Zeitung, der Kunstzeitung und in den Magazinen FORMAT, the gap, TBA und BIORAMA.

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