Abenteuer Traunsee: Silvia Schneider taucht mit Pizzera & Jaus ab
Das Projekt Tiefenrausch des KURIER bringt erstmals ein U-Boot an den Grund des Traunsees. Die "freizeit" sprach mit den prominenten Crew-Mitgliedern.
Ruhig und friedlich liegt er da, der See. Die Berge des Salzkammerguts spiegeln sich auf seiner glatten blauen Oberfläche, kleine Wellen platschen gemütlich gegen Holzstege und Seepromenaden. Am Ufer strahlen Bilderbuchdörfer den wahrgewordenen Traum perfekter Sommerfrische aus. Mehr Idylle geht nicht.
Niemand würde vermuten, dass ausgerechnet der Traunsee in wenigen Wochen Schauplatz eines Spektakels sein wird, wie es Österreich noch nicht gesehen hat. Vor einem Jahr waren KURIER und mit Andreas Gabalier auf dem höchsten Punkt Österreichs, dem Großglockner. Diesmal wartet ein anderes, noch größeres Abenteuer.
Mit 191 Metern ist der Traunsee der tiefste See Österreichs. Und genau da geht die Reise hin. Noch nie hat jemand den Grund des Sees erreicht, das Projekt „Tiefenrausch“ soll das jetzt ändern. Eine Erstbesteigung quasi, nur in die umgekehrte Richtung. In Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bundesheer konnte der KURIER eine Tauchfahrt mit einem U-Boot organisieren, die erstmals Licht in die geheimnisvolle Welt tief unter der friedlichen Oberfläche des Sees bringen soll. Mit Spezialgeräten werden dabei auch zum ersten Mal Töne aus dem Inneren der Erde aufgenommen.
Promis an Bord
Teil der U-Boot-Crew sind mit Silvia Schneider und Paul Pizzera zwei so prominente wie wagemutige Abenteurer. Sie sind gemeinsam mit Otto Jaus an diesem herrlichen Augusttag in Traunkirchen, um die Lage vor Ort zu inspizieren, ihre Crew-Overalls zu probieren – und mit uns über ihre Erwartungen, Gefühle und auch Ängste zu sprechen, die sie vor ihrem Tauchgang im September beschäftigen.
Dabei ist die Moderatorin, Tänzerin und Schauspielerin Silvia Schneider das einzige weibliche Mitglied der fünfköpfigen Besatzung. Wie sie sich fühlt? „Ich freue mich absurd!“, sagt sie lachend, als wir uns im Gasthaus Post in Traunkirchen treffen.
Sie trägt ein bezauberndes Dirndl, ist schon bereit fürs große Foto-Shooting mit Pizzera & Jaus. „Als erste Österreicherin so tief hinunterzugehen – UND dabei den Klang der Erde einzufangen! Das ist ja fast wie eine Mondlandung“, fährt sie begeistert fort. Dabei hat die erfahrene Taucherin, die selbst schon in Tiefen von mehr als 40 Metern abgestiegen ist, durchaus Respekt vor dem, was auf sie zukommen wird: „Tatsächlich ist es eine meiner schlimmsten Angstvorstellungen, unter Wasser in einem geschlossenen Raum gefangen zu sein. Aber gerade deshalb freue ich mich, dass ich diese Herausforderung annehmen darf. Weil ich finde, wenn man die Gelegenheit hat, sich seiner Angst zu stellen, dann soll man das auch tun!“
Sich ihren Ängsten zu stellen, ist für Silvia Schneider kein Neuland. Denn im Rampenlicht zu stehen, sei an sich schon immer wieder eine Bewährungsprobe, wie sie erklärt. „Alles, bei dem du dich exponierst, verletzlich machst, ist eine Gefahr. Du öffnest dich, machst dich verwundbar, bietest eine wunderbare Angriffsfläche – da ist es wahrscheinlich weniger gefährlich, in einem U-Boot abzutauchen.“
Physisch sucht sie diese Herausforderung nicht nur bei Tanzturnieren, an denen sie regelmäßig teilnimmt, sondern schreckt auch nicht davor zurück, richtig handfest zur Sache zu gehen. „Ich hab’ im vergangenen Jahr angefangen zu boxen.“ Auch hier das Kribbeln, wenn man sich seiner Angst stellt. Oder eben dem Gegner, alleine im Ring. Wo sie diesen Moment bei dem bevorstehenden Tauchgang im Traunsee vermutet? „Wenn die Klappe zugeht und sich das Wasser über der Luke schließt – da gibt’s Gänsehaut.“
Eine Anwältin hat die studierte Juristin schon einmal in einer TV-Serie gespielt. Wird man sie jetzt, nach ihrem Ausflug ins Reich der Abenteuer, auch in Action-Reißern sehen? „Das wäre soooo lässig!“, sagt sie, lacht und springt leichtfüßig aufs Boot, wo Paul Pizzera und Otto Jaus, stilgerecht in Ausseer Lederhosen, schon auf sie warten.
„Das wird dir leidtun, dass du nicht dabei warst!“
Eigentlich sind sie seit ihrer ersten gemeinsamen Zigarette unzertrennlich – aber wenn es um die Reise an den Grund des Traunsees geht, sind sich Pizzera & Jaus ausnahmsweise nicht ganz einig.
Otto Jaus: Das wird nicht schlimm, der Druckausgleich wird in der Kabine gemacht, da spürst du gar nichts.
Jaus: „Im Rausch der Tiefe“, das klingt doch nach was! Wirklich cool ... Aber: Ich fahr nicht mit.
Pizzera: (lacht)
Jaus: Ich hab' da echt ... Ich mein', ich fliege ja schon nicht gern. Nur im äußersten Notfall, meiner Frau zuliebe. Ich mag's nicht, von einer Technik, auf die ich keinerlei Einfluss habe, abhängig zu sein.
Pizzera: Aber du weißt schon, dass mit dem Auto viel mehr Unfälle passieren als mit dem Flugzeug. Und ganz sicher auch als mit dem U-Boot.
Jaus: Ja, ja, ja – ist mir alles klar. Aber im Auto hast du wenigstens das Gefühl, eine Situation noch beeinflussen zu können. Aber im U-Boot ... wenn der Kapitän auf einmal sagt: „Hoppla ...“
Pizzera: Oder: „Das gefällt mir gar nicht ...“
Jaus: Oder: „Das ist noch nie passiert!“ (grinst) Weißt, ich steig auf Berge, geh' klettern, marschier' durch den Dschungel – das sind Dinge, die kann ich selbst steuern.
Pizzera: Eines Tages wird's dir leidtun, dass du da nicht dabei warst. Du hast nur Angst vor Kontrollverlust!
Jaus: Genau, das Kribbeln! Und ich bin gespannt, was der Pauli sagt, nachdem er unten war. Ob's ärger war als vor 100.000 Leut am Donauinselfest aufzutreten?
Pizzera: Wir sind uns gegenseitig Schüler und Lehrer ...
Jaus: Ich war Wiener Sängerknabe und kann dir sagen: Damit beeindruckst du keine Mädels. Nur die Mütter. Aber es war schon auch eine schöne Zeit. Ich war auf fünf internationalen Tourneen.
Pizzera: „Pulled Pork“ wird er heißen, geht um Korruption und Verbrechen, ein richtig harter Reißer, so ein bissl Guy Richie, mit uns als extrem coole Helden... Pfuh, jetzt hab' ich die Latte ziemlich hoch gelegt, jetzt müssen wir aber auch wirklich liefern.
Vielen Dank für das Gespräch!
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