Streaming-Kritik: "Slow Horses" bei AppleTV+: Agenten am Abstellgleis
Gary Oldman und Kristin Scott Thomas als durchtriebene Chefs.
Moderne Spionage-Tools oder aufregende Agenteneinsätze darf man sich hier nicht erwarten: In der schwarzhumorigen Serie „Slow Horses“ von AppleTV+ geht es um jene Mitglieder des britischen Geheimdienstes MI5, die richtig was verbockt haben. Zum Beispiel weil sie vertrauliche Akten im Zug vergessen haben.
Zur Strafe geht es nach Slough House: eine desolate Abteilung unter der Leitung des unausstehlichen Jack Lamb (Gary Oldman), der sich im Büro die Fingernägel putzt und sein Umfeld abwechselnd mit Beleidigungen oder Darmwinden terrorisiert. Dabei hat man in Slough House ohnehin genug zu leiden: River Cartwright (Jack Lowden) bekommt etwa die undankbare Aufgabe, Müllsäcke eines in Ungnade gefallenen Journalisten zu durchwühlen.
Als ein junger Muslim von einer Gruppe Rechtsextremer entführt wird, gerät das schläfrige Slogh House plötzlich mitten ins Geschehen – und wird Lambs berechnender Vorgesetzter, Diana Taverner (Kristin Scott Thomas), ein Dorn im Auge.
Oldman spielt den ungustiösen Grantler mit großer Freude, Thomas überzeugt als elegante Taktiererin. Beide können jedoch nicht über gewisse Längen hinwegtäuschen.
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