Paul McCartney wird 80: Was Österreichische Popstars über ihn denken

Oh, Yesterday! Paul McCartney feiert 80. Geburtstag. Und prominente österreichische Fans feiern ihn in der "freizeit". Von Josh bis Bilgeri.

von Alexander Kern & Andreas Bovelino

Der Brave. Der Pilzkopf. Das Genie. Paul McCartney wird 80. Ja, wirklich! Es gibt ja diese geniale Verschwörungstheorie: Er wäre an einem Novembermorgen des Jahres 1966 bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Und durch einen Doppelgänger ersetzt worden, den man bei einem Lookalike-Wettbewerb ermittelt hatte.

Hoch die Tassen! Heute, am 18. Juni, begeht Paul McCartney seinen 80er. Ein Grund zum Feiern. So wie einst, mit seiner damaligen Frau Linda und Rod Stewart

©Redferns/Graham Wiltshire/Getty Images

Paul is dead? Nein, Macca, wie der 1942 in eine Arbeiterfamilie geborene Bub aus Liverpool gern genannt wird, ist very much alive. Mit den Beatles hat er die Popmusik quasi erfunden. Kreischalarm! Und mit den Fab Four in zehn Jahren Schaffenszeit bis heute die meisten Tonträger aller Zeiten verkauft. Lieder von „I Wanna Hold Your Hand“ bis „Yesterday“ kennt jedes Kind. Und ohne das Album „Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band“ wäre die Welt eine andere, keine Frage.

Im Verbund mit John Lennon gilt Paul McCartney als genialster Popsongschreiber aller Zeiten, vor dem Bob Dylan, Brian Wilson, Paul Simon den Hut ziehen. Witzig, aber auch politisch, experimentell, revolutionär, und dabei immer so eingängig, als wäre es die leichteste Sache der Welt, einen genialen Track zu komponieren. Und keineswegs immer nur brav. In Hamburg saß McCartney etwa einmal eine Nacht im Knast, weil er ein Kondom angezündet hatte und sich so eine Anzeige wegen Brandstiftung einhandelte.

Auch als Solokünstler feierte er Erfolge und war und ist überhaupt so vieles, heute etwa Vegetarier, Naturfreund, Familienmensch. Immer noch am Musikmachen, spielfreudig, konsequent. Und ganz bei sich.

"Happy Birthday!" sagen auch unsere prominenten Gratulanten:

Josh.

Josh. hatte mit "Cordula Grün"  seinen ersten Mega-Hit, mit "Expresso & Tschianti" sorgte er für den Sommer-Hit 2021

"Was kann man über Paul McCartney sagen, was noch nicht gesagt worden ist? Der Mann ist einfach einer der größten Musiker und Komponisten der Pop- und Rockmusik. Als Künstler kann ich nur den allergrößten Respekt vor seinem Talent und Können haben – seine Songs sind der Maßstab, an dem wir uns alle messen lassen müssen. Zudem bin ich auch privat ein Fan. Ich liebe melodische Musik, und keiner kann das so wie Paul."

"Es gibt Videos von mir, wie ich zusammen mit meinem Manager – 20 Jahre älter als ich – im Tourbus lauthals „Oh! Darling“ singe. Es zeigt, wie verbindend diese Musik ist, über Generationen hinweg. Sie wird, wie die von Mozart, auch noch in 200 Jahren Bestand haben. Yeah, yeah, yeah."

Anna F.

Seit Lenny Kravitz sie vor 13 Jahren mit auf Europa-Tournee nahm, ist Anna F. einer von wenigen internationalen Popstars des Landes. Aktuell rockt sie erfolgreich mit ihrer Londoner Girl-Band Friedberg.

"Die Beatles begleiten mich seit meiner Kindheit. Meine Eltern hatten das „rote“ und das „blaue“ Album, also praktisch das „Best of“ von 1962-1970. Strawberry Fields, Penny Lane drehten sich jahrelang auf meinem Plattenteller. Richtig verliebt in Paul hab ich mich gerade jetzt wieder, nachdem ich die grandiose Doku von Martin Scorsese gesehen habe. Paul war schon der, der alles immer vorwärts gepusht hat, am Laufen hielt."

"Einer meiner absoluten Lieblingssongs ist von ihm, nicht von den Beatles: Temporary Secretary. Mit dem hab ich ihn auf der Waldbühne live gesehen. Genial. Danke, Paul!"
 

Bilgeri

Austropop-Legende Reinhold Bilgeri ist inzwischen auch als Autor mit dem Roman "Der Atem des Himmels" und als Filmemacher ("Erik und Erika") erfolgreich.

"Ach Paul, ohne dich und John und die Jungs, was wär das nur geworden? Ich wär nicht der, der ich bin – mein Leben hätte sich in ausgestampften Bahnen breitgemacht und vergeblich auf den zündenden Funken gewartet, ihr habt  uns in einer Zeit, als die Alten noch in der Agonie der Weltkriege lagen, aufgeweckt, uns in den Arsch getreten, du, ihr habt für uns die Tore aufgestoßen, zur Lebenswut, zum Abenteuer, zum Spaß, zur Frechheit, zum Feuer, zur Freiheit  – Roll over Beethoven and tell Tchaikovsky the News!!! In den Augen unserer Mamas und Papas konnten wir’s lesen: Jetzt gab’s ein Universum, das nur uns gehörte, und wir wurden die glücklichsten Generationen, die je gelebt haben."

"I wanna hold your Hand, Mann, lass uns noch lange knabbern, an deiner Musik, deiner Liebe, deiner Weisheit – it’s still a long and winding road."
 

Nathan Trent

Nathan Trent vertrat Österreich 2017 beim ESC, wo er es immerhin bis ins Finale schaffte. Er ist auf Theaterbühnen ebenso zu Hause, wie auf Konzertbühnen. Aktuell ist er mit den Songs "Liar" und "Still The Same" in den Charts.

"Meine Lieblingsstory über Paul McCartney ist, wie er Let It Be geschrieben hat. Er machte gerade eine schwierige Zeit durch, als seine früh verstorbene Mutter ihm im Traum erschien und ihm sagte, dass alles gut werden würde. So ist das mit der Inspiration: Die coolsten Songs passieren einem oft absichtslos. Mein Lieblingslied der Beatles ist Black Bird."

"Ich mag auch Eleonore Rigby sehr, obwohl es so dark und traurig ist. Den Song habe ich entdeckt, als ich zehn Jahre alt war – im Internet, denn meine Eltern haben die Beatles nie gehört. Als Songschreiber kann man sich von McCartney und den Beatles enorm viel abschauen: Das Geheimnis ihrer Lieder liegt in ihrer Simplizität, die dennoch nie banal ist. Das erklärt ihre Genialität – und warum sie die Generationen bis heute faszinieren."

Klaus Hoffmann

Klaus Hoffmann war jahrelang Marketing Director von Warner Music, ehe er sich als privater Musikmanager um österreichische Popstars kümmerte. Unter anderem betreut er Ina Regen.

"Ich hab’ mit acht Jahren erstmals The Beatles (und Paul) gehört und war auf der Stelle Fan. Ich bin es immer noch, mehr denn je. Zunächst war Paul sogar mein Lieblings-Beatle. Wie deren Songs begleitet mich Maccas Musik seit damals (mein Lieblingssong „We Can Work It Out“) und ich kann und will mir eine Welt ohne seine Musik, für immer DNA der Popmusik, nicht vorstellen."

"Paul McCartney ist eine Legende, rastlos, neugierig, einer der größten Songwriter aller Zeiten, ein grandioser Musiker, ein sensationeller Performer. Was für eine Magie er auf der Bühne mit Musik, die weltweit Menschen vereint, versprüht! In einer Folge der TV-Show „Carpool Karaoke“ mit James Corden spielt er überraschend in einem Liverpooler Pub."

"Ich hatte feuchte Augen, als ich das sah. Wildfremde Menschen, die jeden Song kennen, umarmen sich und singen mit. I wish I had been there! Danke, Paul. Happy 80th, long may you run!"

Pippa

Bühne, TV, Songwriter-Pop - Pippa hat viele Talente. Derzeit ist sie mit ihren neuen Songs auf Europa-Tournee.

"Ich war immer schon ein Beatles-Fan und hab das Songwriting von Paul McCartney sehr geschätzt. Was ich aber durch die Doku „Get Back“ erst begriffen habe und ich als eine besondere Qualität empfinde: Er hat immer für das Projekt gedacht. Fürs Ganze."

"Und seine Befindlichkeit hat er dabei außen vor gelassen. Dieses „sich verantwortlich fühlen“ für ein Projekt und nicht nur für seinen individuellen Part, finde ich sehr stark."

Christof Straub

Mit seiner Band Papermoon erreichte Christof Straub in den 1990ern Doppelplatin ("Tell me a Poem"), heute leitet er das erfolgreiche Label Global Rockstar.

Die Beatles und Paul McCartney haben die Popmusik revolutioniert. Für mich persönlich waren sie die Kräfte, die mich als Songschreiber, Musiker, Sänger am meisten geprägt und begleitet haben.  Es gibt so viele Songs von ihnen, die mir wirklich viel bedeuten, bahnbrechend für mich sind vor allem die Tracks des „Sgt. Pepper“-Albums mit „Penny Lane“, „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“, „Strawberry Fields“,   ... 

"Wie Paul mit John die konventionelle Songstruktur von Strophe, Bridge, Chorus gesprengt hat, war revolutionär. Und hat spätere Bands wie Led Zeppelin und Queen maßgeblich beeinflusst. Nehmen wir etwa A Day In The Life: Ein Song, der eigentlich aus drei Songs besteht und keinen eindeutigen Refrain hat! Diese unfassbare Kreativität von McCartney und Lennon hat so viel vorweggenommen – und möglich gemacht."

Chris Steger

Chris Stegers Debüt-Single "Zefix" hielt sich 20 Wochen in den Charts und bekam den Amadeus für den "Song des Jahres 2021" verliehen.

"The Beatles sind einfach legendär und das schon seit Generationen! So viele Wahnsinnsmelodien und einprägende Texte! Und Paul McCartney war, ist  und wird immer Vorbild für Musiker sein. Auch wenn ich mit meiner Band zu Auftritten fahre, ist immer mindestens ein Beatles-Song auf der Playlist."

"Mein Favorit, wenn ich allein bin: Yesterday."

Herwig "Fuzzman" Zamernik

Mit seiner Band Naked Lunch war er einer der Stars der internationalen 90er-Indie-Szene, in den 200ern schrieb er Musik für Film und Theater. Als Fuzzman ist er solo noch aktiv und leitet das Plattenlabel "Lotterlabel" auf dem u.a. Voodoo Jürgens veröffentlicht.

"Meine Beatles-Initialzündung war Penny Lane, das erste Lied auf der Best-of-Kassette meines Vaters. Für Jahre hab ich die nur zum Wenden aus dem Kassettenrekorder genommen. So waren alle Beatles-Songs ein wichtiger Teil meiner Kindheit."

"Lennon und McCartney wurden für mich dabei zum Inbegriff einer Freundschaft. Als ich später bemerken musste, dass sich bei den Fans zwei Lager gebildet hatten, erkannte ich wohl zum ersten Mal, dass die Welt voller Narren ist. Ich hab immer beide geliebt. Happy Birthday, Paul McCartney!"

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