Filmkritik zu "Firestarter": Zündelndes Wunderkind auf der Flucht
Solides Remake eines Horrorfilms nach Stephen King über ein Mädchen mit flammenden Kräften
Von Gabriele Flossmann
Stephen Kings Roman „Firestarter“ wurde bereits 1984 unter dem deutschen Titel „Der Feuerteufel“ mit der jungen Drew Barrymore verfilmt. Hauptfigur ist ein kleines Mädchen mit pyrokinetischen Kräften, deren Ursache auf ein Drogenexperiment ihrer Eltern zurückzuführen ist. Ihr Vater entwickelt die Kraft, den Willen anderer zu beeinflussen, ihre Mutter verfügt über telepathische Fähigkeiten. Allerdings sind die Kräfte der Eltern im Vergleich zur Tochter schwach ausgeprägt.
Jetzt kommt die Geschichte vom zündelnden Wunderkind noch einmal ins Kino. Das Mädchen, das ein flammendes Inferno mit purer Gedankenkraft entfachen kann, wird nun von der 11-jährigen Ryan Kiera Armstrong gespielt. Gemeinsam mit ihrem Vater ist sie auf der Flucht vor einer Organisation, die dessen Fähigkeit, durch Wut Feuer zu entfachen, zum Bauplan für eine Massenvernichtungswaffe machen wollen. Der Vater hatte zwar der Tochter beigebracht, die lodernde Gabe unter Kontrolle zu halten, aber als sie auf die Pubertät zusteuert, wird dies für sie immer schwerer.
Explosiv schien dieser Stoff auch für Regisseure zu sein, die sich an der Neuverfilmung versuchen wollten. Zum geplanten Drehstart im Jahr 2017 war Akiva Goldsman („I Am Legend“) für die Regie vorgesehen. Ein Jahr später sollte der deutsch-türkische Filmemacher Fatih Akin seine Version auf die Leinwand bringen, wurde aber durch Keith Thomas („The Vigil“) ersetzt wurde. Das Ergebnis zeugt von solidem Horror-Handwerk, an dessen computerunterstützten Flammeneffekten die Hobby-Pyromanen sicher ihre Freude haben. Andere im Publikum werden möglicherweise denken, dass Fatih Akin aus dem Stoff vielleicht ein menschlicheres Drama gemacht hätte.
INFO: USA 2022. 94 Min. Von Keith Thomas. Mit Zac Efron, Ryan Kiera Armstrong, Sydney Lemmon.
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