Der Roman, mit dem man nach Gugging kommt

„Jeder Mensch ist eine Insel“ von Wolfgang Pennwieser ließ sich vom "Art brut"-Star August Walla inspirieren.

So kann man das sehen:

Wenn jemand bei seinem Schrebergartenhaus den Container für den Grasschnitt mit Zeichen anmalt und manchmal auch einen Baumstamm, um seine Gefühle auszudrücken: Dann empören sich die Leute und rufen nach Recht und Ordnung.

Auch so kann man das sehen:

In der Kunstwelt ist der Sonderling, der mit Farbe und Pinsel durch die Klosterneuburger Au zieht, weltberühmt. Es gibt großformatige Bilder, die um Hunderttausende Euro versteigert werden. Gern würde man sein Nachbar sein und ihm Bäume bringen.

Peter Pisa

Über Peter Pisa

Ab 1978 im KURIER, ab 1980 angestellt, seit November 2022 Urlaub bzw. danach Pension. Nach 25 Jahren KURIER-Gerichtsberichterstattung (Udo Proksch, Unterweger, Briefbomben) im Jahr 2006 ins Kultur-Ressort übersiedelt, um sich mit Schönerem zu beschäftigen. Zunächst nicht darauf gefasst gewesen, dass jedes Jahr an die 30.000 Romane erscheinen; und dass manche Autoren meinen, ihr Buch müsse unbedingt mehr als 1000 Seiten haben. Trotzdem der wunderbarste Beruf der Welt. Man wurde zwar immer kurzsichtiger, aber man gewann an Weitsicht. Waren die Augen geschwollen, dann Musik in wilder Mischung: Al Bowlly, Gustav Mahler, Schostakowitsch und immer Johnny Cash und Leonard Cohen.

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