Best of Bruce Willis: Eine Hommage auf den Actionheld
Zwischen „Stirb langsam“ und Geisterdrama: Bruce Willis kann auf eine charismatische Karriere zurückblicken
Fast fühlt es sich an, als würde man einen Nachruf schreiben, aber Bruce Willis ist nicht tot. Er hat nur seine Filmkarriere beendet.
Schlimm genug.
Kaum ein anderer prägte das Action-Kino der späten 80er-Jahre so wie er. Der Name Bruce Willis wird wohl auf immer mit der „Stirb langsam“-Reihe verbunden bleiben. Als New Yorker Cop namens John McLane ballerte er sich barfuß durch den Nakatomi Plaza und rettete Ehefrau und Geiseln aus der Hand von Entführern. Die meisten Stunts absolvierte er selbst. Mit Blutspritzern auf dem weißen Feinripp und flotten Sprüchen („Yippie-Ya-Yay, Schweinebacke!“), machte ihn die Rolle weltberühmt und etablierte ihn als neuen Action-Star im Testosteron-Kino. Der Erfolg war so groß, dass das Abenteuer mit vier Fortsetzungen in Franchise-Serie ging und erst 2013 mit einem gealterten, aber immer noch schießwütigen John McLane in „Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben“ zu Ende ging.
Ein aufmerksames Fernsehpublikum hatte schon vor seiner Karriere als Actionheld die komischen Seiten von Bruce Willis entdeckt: In der TV-Serie „Das Model und der Schnüffler“ arbeitete er als Detektiv an der Seite von Cybill Shepherd und liefert sich mit ihr schlagfertige Dialoge mit viel Witz.
Auch in romantischen Komödien konnte man ihn finden, so wie etwa in seinem Hollywood-Debüt „Blind Date – Verabredung mit einer Unbekanntem“ an der Seite der beschwipsten Kim Basinger.
Anfang der 90er-Jahre zeigte der Pfeil seiner Karriere nicht mehr ganz so steil nach oben. Da kam ein überraschendes Rollenangebot von Quentin Tarantino wie gerufen: In dem längst verkulteten Klassiker „Pulp Fiction“ spielt Bruce Willis, immer zur Selbstironie bereit, den Boxer Butch Coolidge, der gemeinsam mit einem Gangsterboss in einem SM-Sex-Verlies landet. Butch kann sich befreien und sucht sich eine geeignete Waffe zur Selbstverteidigung aus. In einer legendären Szene hat Butch die Wahl zwischen einem Baseballschläger und einer Kettensäge, entscheidet sich aber schließlich für ein japanisches Samuraischwert.
Der enorme Rückenwind durch „Pulp Fiction“ bescherte Bruce Willis, der übrigens als Sohn eines amerikanischen Soldaten und einer Deutschen im damaligen Westdeutschland geboren wurde, weitere charismatische Hauptrollen: Er spielte in hochkarätigen Thrillern wie Terry Gilliams „12 Monkeys“ und Luc Bessons Sci-Fi-Actioner „The Fifth Element“.
Von der Kritik zwar verrissen, dafür finanziell immens erfolgreich, erwies sich die Wahl seine Rolle in Michael Bays Katastrophen-Spektakel „Armageddon“, das sich zum größten Kassenschlager des Jahres 1998 mauserte.
Goldene Himbeere
Einen Oscar erhielt er nie, dafür den Anti-Oscar:
Die Goldene Himbeere als schlechtester Schauspieler – in „Armageddon“. Kurz darauf erschien er in
M. Night Shyamalans Geisterdrama „The Sixth Sense“
und warf alle seine Kritiker um.
Auch war er sich für sogenannte „kleine“ Filme nie zu gut und übernahm bereitwillig schrullige Rollen – etwa in Wes Andersons „Moonrise Kingdom“.
Bruce Willis ist jetzt krankheitsbedingt in Pension gegangen. Laut Branchenseite IMDB befinden sich allerdings noch acht Produktionen mit ihm in der Pipeline.
Es ist also noch lange nicht vorbei, Schweinebacke. Yippie-Ya-Yay!
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