Banksy will früheres Gefängnis zum Kunstort machen
Der Ort, wo Oscar Wilde wegen homosexueller Unzucht zwei Jahre eingesperrt war, hat es dem Street-Art-Künstler angetan.
Mit Einnahmen aus dem millionenschweren Verkauf einer Schablone will Banksy ein leer stehendes britisches Gefängnis, in dem einst Oscar Wilde einsaß, in ein Kunstzentrum umwandeln. Wie die Zeitung Sunday Times berichtete, bietet der sagenumwobene Street-Art-Künstler an, das Angebot des Stadtrats von Reading um zehn Millionen Pfund (11,7 Mio. Euro) auf 12,6 Millionen Pfund zu erhöhen.
Es handelt sich um die Schablone, mit deren Hilfe Banksy im März ein großflächiges Kunstwerk auf die Außenwand der früheren Haftanstalt in Reading gemalt hatte. „Create Escape“ zeigt einen Häftling, der sich mithilfe zusammengeknoteter Leintücher und einer Schreibmaschine abseilt. Das Werk gilt als Reverenz an Wilde, der von 1895 bis 1897 wegen homosexueller „Unzucht“ hier eingesperrt war. Bisher ist erst einmal eine Zeichenvorlage von Banksy versteigert worden. „Ich hatte kaum ein Interesse an Reading, bis ich an Bord eines Schienenersatzverkehrbusses an dem Gefängnis vorbeifuhr“, zitierte die Zeitung den Künstler. „Es ist selten, eine ununterbrochene, 500 Meter lange bemalbare Oberfläche mitten in einer Stadt zu finden. Ich bin geradezu über meinen Sitznachbarn geklettert, um einen besseren Blick zu erhaschen.“
Der Stadtrat von Reading, etwa 55 Kilometer westlich von London, unterstützt Banksys Angebot. Das Justizministerium reagierte hingegen skeptisch, die Angebotsfrist sei abgelaufen.
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