5 Tipps für plastikfreies Gärtnern
Warum nur im Haushalt Plastik vermeiden: Die Umweltberatung sagt, wie das auch im Garten klappt.
Feste Seifen und Shampoos haben bereits in vielen Badezimmern Einzug gehalten, in Küchen schrubben Umweltbewusste mit ökologischen Schwämmen wie Luffa sowie mit Essig - jetzt geht es laut Umweltberatung auch darum, im Garten Plastik zu vermeiden.
Wenn Plastik in die Natur gelangt, kann die Zersetzung mehrere hundert Jahre dauern, so die Umwelt-Experten. Deshalb ist Plastik für verschiedene Produkte, wie zum Beispiel Strohhalme, mittlerweile verboten. Doch im Garten häufen sich vor allem im Frühling Gartenprodukte aus Kunststoff, die oft nach einmaligem Gebrauch im Müll landen: zum Beispiel Blumenerdensäcke, Anzuchttöpfe und Anzuchthauben, die über die Töpfe gestülpt werden.
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"Es ist Zeit, alte Gewohnheiten abzulegen und im Garten plastikfrei durchzustarten", motiviert Alexandra Syen, Gartenexpertin von der Umweltberatung.
5 Tipps, wie das gelingt:
Topferde auffrischen
- Die Erde im Blumentopf muss nicht jedes Jahr neu gekauft werden, sondern lässt sich auffrischen: Das spart Plastiksäcke, Geld und Ressourcen
- Erde in großen Töpfen aufzufrischen, gelingt mit Kompost: Dazu wird das oberste Drittel der Erde aufgelockert und mit Kompost durchmischt. Kompost kann auf den Wiener Mistplätzen der MA 48 kostenfrei in selbst mitgebrachte Behältnisse gefüllt werden
Plastikfreie Anzuchttöpfe
- Für Anzuchttöpfe gibt es plastikfreie Alternativen wie Erdpresstöpfe und selbst gebastelte Behälter aus gefalteten Klopapierrollen
- Plastikfrei und wiederverwendbar sind Terrakotta-Töpfe sowie Saatschalen aus Holz oder Bambus
Alternative Materialien
- Wer ein Kunststoff-Produkt wegen Abnutzungserscheinungen aussortieren muss, greift zu kunststofffreien Alternativen wie heimischen Hölzern, Altholz, Ton, Stein, Metall, Bambus, Schilf, Jute, Hanf, Kokosfaser, Wolle, Stroh und kompostierbarem Papier
- Einzig beim Einsatz von PVC- und PC-haltigen Materialien raten die Experten der Umweltberatung dazu, diese gegen weniger schädliche Alternativen einzutauschen. Denn diese Kunststoffe enthalten leicht lösliche Weichmacher, die zum Teil leber- und nierenschädigend sind und auf den Hormonhaushalt wirken. Die kostengünstige Betonmischwanne sollte deshalb nicht als Pflanztrog verwendet werden
Pflanzen ohne Plastik
- Pflanzen selber aus Samen ziehen oder durch Ableger vermehren - Ableger und Stecklinge können mit anderen Gärtnern getauscht werden
- Das Setzen von langlebigen, klimafitten, heimischen Stauden und Wildblumen erspart häufiges Nachkaufen
- Gehölze wurzelnackt kaufen
- Saatgut, Blumenzwiebeln und Knollen gibt es in Papier verpackt
Vorsicht bei Upcycling
- Nicht jede Bastelidee ist nachhaltig: Bastel-Beton, aus dem Töpfe geformt werden, kann Kunststoffstückchen enthalten
- Keine Pflanzen in alten Autoreifen, Gummistiefeln oder aufgeschnittenen PET-Flaschen setzen
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