Warum man Knoblauch und Co. schon jetzt anpflanzen sollte

Liebhaber der Knolle brauchen dazu nicht einmal einen Garten. Auch ausgetriebene Zwiebel und Lauchreste lassen sich weiter verwenden.

So lange der Boden nicht gefroren ist, macht die Arbeit im Garten noch Spaß. Nicht nur die Zwiebeln von Frühjahrsblühern wie Krokus oder Tulpe lassen sich jetzt noch setzen – auch Gemüsegärtner können derzeit für das nächste Jahr vorsorgen, wie Andreas Fellner weiß. Er forscht und arbeitet an der HBLFA Gartenbau Schönbrunn.

Wer zum Beispiel gerne Knoblauch ist, der kann ihn jetzt "stupfen", also setzen. "Dazu reicht es, wenn Sie eine Zehe einer Knolle nehmen, die Sie im Supermarkt gekauft haben", sagt Fellner. "Am besten geeignet sind hier Bio-Knollen aus österreichischem Anbau."

Immer nach oben

Die Zehe legt der Gärtner mit der Spitze nach oben in die Erde. "Die Zehen der Knolle werden unten zusammengehalten – das ist der untere Teil, der dann auch nach unten gesteckt wird", erläutert Fellner.

"Die ungeschälte Knoblauchzehe wird – wie alle Zwiebeln – doppelt so tief in der Erde gesteckt wie sie groß ist. Ist sie also zwei Zentimeter groß, wird sie vier Zentimeter tief in den Boden gesteckt." Wer kein eigenes Beet hat, kann den Knoblauch auch im Balkonkasten ziehen.

Der Gärtner düngt nicht: "Der Knoblauch ist ein Schwachzehrer und sollte ohne Kompost gesetzt werden", sagt er. Die Knollen, an denen sich dann rund zwanzig Zehen bilden werden, erntet er im kommenden Sommer, je nach Wetter so um den Juli herum. "Der Knoblauch ist dann zwar meist wesentlich kleiner als die ursprüngliche Knolle, schmeckt dafür aber weitaus intensiver", sagt Fellner: "Eine kleine Zehe des selbst gezogenen Knoblauchs kann man genau so verwenden wie eine Zehe von der Knolle aus dem Supermarkt."

Der Gärtner setzt Knoblauch

©Getty Images/iStockphoto/Dzurag/iStockphoto

Wie bei Frühlingszwiebeln

Übrigens: Nicht nur die Knollen, auch das Grün des Knoblauchs ist essbar. Es lässt sich ähnlich verwenden wie Frühlingszwiebeln, schmeckt aber etwas mehr nach Knoblauch.

Apropos Grün: Wer Speisezwiebel in seiner Küche hat, die schon etwas ausgetrieben haben, kann diese auch in die Erde stecken – sowohl im Freien als auch im Blumentopf im Haus. "Das Grün wächst weiter und kann nach ein paar Wochen abgeschnitten werden", weiß Andreas Fellner. Ein günstiger Ersatz für Schnittlauch oder Frühlingszwiebeln.

Porree aus eigener Ernte 

Und noch einen Tipp hat der Gärtner parat: "Manchmal mache ich mir den Spaß, den unteren Teil, an dem die Wurzeln des Porrees hängen, abzuschneiden. Das rund zehn Zentimeter lange Stück stecke ich so in die Erde, dass der obere Teil ein wenig herausschaut." Im Gegensatz zum Knoblauch kann Porree etwas gedüngt werden - der Lauch wächst bald nach. "Wenn man ihn nicht zu nah über dem Boden abschneidet, kann man ihn sogar öfters ernten", freut sich der Garten-Experte.

Ute Brühl

Über Ute Brühl

Meist schreibe ich über so ernste Dinge wie Schule und Wissenschaft. Daneben widme ich mich immer wieder den schönen und heiteren Dinge des Lebens - dem guten Essen oder dem Gärtnern zum Beispiel.

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