Wertvolle Tipps: Wie man einen kindgerechten Arbeitsplatz einrichtet
Ein Kind wächst im Schnitt bis zu sieben Zentimeter im Jahr – im Idealfall wachsen Schreibtisch und Stuhl mit. Wir geben Tipps zum Einrichten eines kindgerechten Arbeitsplatzes zu Hause.
Die Ausgangslage ist eigentlich immer eine schlechte. Welches Kind macht schon gerne Hausübungen? Aber dieses Wissen bringt auch die Erkenntnis: Es kann eigentlich nur besser werden. Die Umgebung hat großen Einfluss darauf, wie gerne sich der Abc-Schütze einmal mit dem Erlernen des Alphabets und all der anderen Dinge, die ihn aus dem schulischen Alltag nachhause begleiten werden, auseinandersetzen möchte.
Spätestens zum Schuleintritt schiebt sich das Thema Schreibtisch in den Vordergrund. Am Anfang erledigen zwar viele Erstklässler ihre Hausaufgaben gerne und oft am Küchen- oder Esstisch, um bei Fragen auch die Eltern im direkten Umfeld zu wissen. Mit einem eigenen Schreibtisch kann aber wiederum ein Ort des Lernens etabliert werden, der auch der Körperhaltung des Kindes entgegenkommt. Dafür muss der Schreibtisch jedoch die passende Größe haben.
Gute Einstellung
Die Tischhöhe sollte so gewählt werden, dass das Kind mit beiden Füßen flach auf dem Boden stehen kann und sich die Ellenbogen auf dem Niveau der Tischplatte in einem rund 90 Grad Winkel befinden. (Als Richtwert: Bei einer Körpergröße von 119 cm gelten eine Tischhöhe von 53 cm und eine Sitzhöhe von 28 bis 32 cm als ideal.)
In der Höhe verstellbare Schreibtische, die mit dem Kind mitwachsen, sind am Markt vielerorts zu finden. Wobei die Technik inzwischen so weit vorangeschritten ist, dass Hersteller wie Poptop aus Österreich Möbel entwerfen, die sekundenschnell und ohne Kraftaufwand (bzw. elterlicher Hilfe) in der Höhe verstellbar sind. Diese Flexibilität stillt unter anderem den natürlichen Bewegungsdrang der Kleinen. Sie können damit selbst entscheiden, ob sie zum Beispiel gerade lieber im Sitzen oder im Stehen arbeiten wollen.
Eine schnell verstellbare Tischhöhe kommt zudem Familien entgegen, in denen sich mehrere Kinder ein Zimmer teilen und nur ein Schreibtisch zur Verfügung steht. Wobei nicht zu vergessen ist: In den meisten Kindern stecken kleine Rabauken. Um ein Umkippen oder Wackeln zu verhindern, muss der Tisch daher – egal ob er sich in der Höhe verstellen lässt oder nicht – stets stabil und rutschfest auf den eigenen vier Beinen stehen.
Neben Tisch- und Sitzhöhe können Tischplatten, die sich schräg stellen lassen, Nacken- und Rückenbeschwerden vermeiden. Eine mindestens 16 Grad Neigung sollte dafür möglich sein. (Auch hier Richtwerte: Beim Malen und Zeichnen empfiehlt sich ein Winkel von 0 bis 5 Grad, beim Schreiben 9 bis 11 Grad und beim Lesen 16 bis 19 Grad.) Was dann noch zu klären bleibt: Wie groß sollte die Arbeitsfläche sein?
Alles in bester Ordnung
Ein Schreibtisch muss Platz für einige Dinge bereithalten – angefangen beim aufgeschlagenen A4-Heft, Buch oder Laptop über größere Federmappen bis hin zur Tischlampe, Stifte, Radiergummi und Lineal. Zusätzlich können Bastel- und Malutensilien hinzukommen. Es gilt also eine ausreichend große Arbeitsfläche zu finden, die dem Kinderzimmer aber nicht zu viel Platz wegfrisst. (Richtwert: Gut bewährt haben sich ein Tischbreite zwischen 90 cm und 110 cm sowie eine Tiefe von mindestens 60 cm, mit Computer 80 cm.)
Auch kein Fehler: wenn der Tisch mit Schubladen ausgestattet ist, der Stauraum bietet. Jedoch sollte man darauf achten, dass dieser nicht überfüllt wird bzw. alles (halbwegs) übersichtlich bleibt. Denn Ordnung ist noch so ein Stichwort, das bei diesem Thema anzusprechen ist. Ein optimales Lernumfeld ist in den allermeisten Fällen auch ein aufgeräumtes. Ordnung schafft eine Struktur und Routine, in der sich ein Kind besser und ohne Ablenkung auf seine Aufgaben konzentrieren kann, die es infolge dann wohl auch schneller bewältigt.
Wird ein Kind aktiv animiert, seine Umgebung ordentlich zu halten, kann das auch Auswirkungen auf sein Verantwortungsbewusstsein haben: Die Hausübung werden dann vielleicht nicht mit übermäßig großer Freude erledigt, aber das Gewissen treibt das Kind an den Schreibtisch, da es weiß: Die Sache muss so oder so erledigt werden – und je reibungsloser das über die Bühne geht, um so mehr Zeit bleibt dann fürs Spielen.
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