Im Frühling braucht der Rasen Starthilfe

Im April beginnen die Lebensgeister der Grashalme zu erwachen. Experte Dietrich Iser hat Tipps für die richtige Rasenpflege im Frühling.

Die warme Frühlingssonne lässt die Grashalme sprießen. Aber auch Klee, Moos oder Disteln entfalten sich prächtiger, als manchem Hobbygärtner lieb ist. Pflege für den Rasen ist jetzt angesagt. Wir haben Dietrich Iser von Marchfeldrasen um Tipps gebeten, die das Grün frühlingsfit machen und der Experte beantwortet auch Leseranfragen zum Thema.

Von Filz befreien

Jeder Rasen braucht Starthilfe. Zuerst geht es an das Messerschleifen. Scharfe Messer sind die beste Voraussetzung für einen gesunde Wiese. Schritt 2: Vertikutieren! Das ist notwendig, um die Gräser von alten niedergetretenen Halmen, Moos und Filz zu befreien, damit wieder ein neuer, dichter Teppich entstehen kann, der ausschließlich aus Halmen besteht.

Düngen

Danach ist der Rasen bereit für einen hochwertigen Langzeitdünger. „Ich empfehle MALTaflor, einen organischen Langzeitdünger auf Basis von Gerstenmalzkeimen. Bei einem natürlichen, organischen Dünger können sowohl Mensch als auch Tier den Rasen weiter nutzen und betreten“, erklärt Dietrich Iser.

Dietrich Iser, Marchfeldrasen GmbH

©Privat

Junger Rasen

Familie Sommer hat vergangenen September eine neue Rasenfläche verlegt und will wissen, ob sie heuer schon vertikutieren darf.

Dietrich Iser rät: „Im ersten Jahr empfehlen wir, den Rasen im Frühling gut zu lüften und unbedingt die abgestorbenen gelblich-braunen Halme auszurechen. Sobald die Temperaturen in der Nacht nicht mehr unter 5 Grad Celsius fallen, sollte man den Rasen mit einem organischen Langzeitdünger versorgen. Regen oder Bewässern unmittelbar danach ist hilfreich, damit die Nährstoffe zu den Wurzeln gelangen.“

Klee

„In meinem Rasen wächst seit Jahren brauner Klee. Was kann ich dagegen tun?“, fragt Werner Einfalt.

„Klee ist lästig und eine typische Mangelerscheinung. Meist fehlt Stickstoff, den der Rasen für ein dichtes Blattgrün braucht. Wenn Klee bereits vorhanden ist, dann am besten in vier Schritten vorgehen: Zunächst vertikutieren, das schwächt bereits die Kleewurzeln. Dann wird die gelöste Rasenverfilzung aus dem Rasen entfernt. Danach düngen – am besten mit einem organischen Dünger wie Hornspänen, die den Rasen mit ausreichend Stickstoff versorgen aber wenig Phosphat enthalten, da Phosphat den Klee fördert. Nach wenigen Tagen werden die Kleepflanzen absterben. Diese sollte man dann ausrechen und dauerhaft entfernen.“

Klee kann ein Zeichen dafür sein, dass es dem Rasen an Stickstoff mangelt

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Moos

Margarete Pirker kämpft mit Moos in ihrer Wiese und fragt, was sie dagegen tun kann.

Der Experte erklärt: „Moos setzt sich meist dann durch, wenn es entweder einen Nährstoffmangel gibt, oder zu Staunässe in den oberen 15 Zentimetern des Bodens kommt oder große Bäume den Rasen dauerhaft beschatten. Das bedeutet, dass man gegen Moosbildung langfristig vorgehen muss, sonst kommt es rasch wieder. Am besten das Moos im zeitigen Frühjahr ausharken oder vertikutieren, Löcher im Rasen mit Rollrasenstücken schließen und dann die gesamte Rasenfläche mit einem organischen Langzeitdünger versorgen.“

Noch einen Tipp hat Iser parat: „Schwere, lehmige Böden sollten jedes Frühjahr durch Sand durchlässiger gemacht werden. Dazu bringt man am besten nach dem Mähen eine zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht groben Bausands auf den Rasen aus, das Blatt sollte noch ein bis 1,5 Zentimeter herausragen. Danach den Sand mit einem Rechen verteilen. Nach drei bis fünf Jahren wird die oberste Bodenschicht deutlich lockerer.“

Wegen ihrer Stacheln sind Disteln in der Wiese äußerst unbeliebt

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Disteln

Leser Johann fragt, wie man stachelige Disteln los wird?

Dietrich Iser rät: „Disteln müssen tief und mit einem großzügigen großen Radius ausgestochen und das Erdreich entfernt werden. Am besten dann das Loch mit frischer Erde auffüllen und ein frisches Stück Rollrasen einsetzen.“

Vanessa  Haidvogl

Über Vanessa Haidvogl

Redakteurin für Immobilienwirtschaft, Wohnen und Architektur

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