Blumen-Arrangement aus der Zweigstelle: Es wird lockerer und natürlicher gebunden und gesteckt als noch vor einigen Jahren.

Blumentrends 2023: Welche Sorten besonders gefragt sind

Schnittblumen haben gerade Hochkonjunktur – und werden auch für ein schönes Ambiente der KURIER ROMY sorgen. Experte Andreas Bamesberger gibt Tipps.

Blumen sind ein Luxusgut. Das ist dem Wiener Floristen Andreas Bamesberger klar. Trotz Pandemie und Inflation kann er aber nicht über Kundenmangel klagen. Auch die Wirtschaftskammer hat in ihrem Bericht für Ende 2022 gezeigt, dass Blumengeschäfte saisonüblich oder gut laufen. „Gerade bei dem nicht ganz so tollen Wetter holt man sich ein wenig Farbe und Lebendigkeit in die eigenen vier Wände. Blumen sind für viele Freudenspender und das leisten sich einige dann auch ganz bewusst“, erklärt Bamesberger die Kauffreude.

©LUKAS LORENZ, zweigstelle

Frühlingsblumen sind dabei der absolute Klassiker und werden von Jahr zu Jahr noch beliebter, als sie es ohnehin sind. Tulpen, Ranunkeln und Anemonen sind der Hit. „Das sind Blumen, die fast alle ansprechend finden. Bei den Sommerblumen gibt es da schon mehr Diskrepanzen. Nicht jeder mag Rosen oder Lilien.“

Wie eine Blumenwiese

Der Trend geht generell in Richtung Natürlichkeit. Hatte man sich Anfang der Nullerjahre der reduzierten Avantgarde verschrieben und einen Exoten mit ein, zwei Zweigen zu einem skulpturalen Kunstwerk gebunden, sollen die Sträuße heute „nach Blumenwiese“ aussehen, so der Experte, der auch große Events wie die KURIER ROMY, den Life Ball oder auch Hotels ausstattet. Jede einzelne Blüte soll jetzt ihren Freiraum im Strauß haben und nicht untergehen. Dabei haben sich die Kunden teilweise sehr verändert, die nun sehr genaue Vorstellungen von Blumen-Arrangements haben – nicht zuletzt durch Trends, die auf Social Media entstehen.

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Farbharmonie

Noch stärker tonangebend sind aber nach wie vor Hochzeiten, weil hier viel Wert auf Blumenschmuck gelegt wird. Anders als vor einigen Jahrzehnten als Blüten verschiedenfarbig und knallig sein durften, geht es derzeit um Farbharmonie. „Es soll nicht zu kontrastreich sein, extrem bunte Arrangements waren einmal“. Stattdessen setzt man auf Nude-Töne oder Pastellfarben. Auch eine Hochzeit in Rot wird gebucht, dann gibt es aber keine gelben oder lila Blüten dazu.

Man sei wählerischer in Sachen Blumen geworden, ist sich der Profi sicher. „Früher haben sich Blumenliebhaber an jeder Blüte erfreut, weil es nicht viele davon gab. Heute haben wir so viel Auswahl, dass auch unser Geschmack differenzierter ist.“

Nur Tulpen, Ranunkeln und Anemonen – die gehen fast immer.

Anemonen werden auch Buschwindröschen genannt und stehen für Hoffnung und Vergänglichkeit.

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Tulpen kommen  oft aus Holland, wo jährlich mehr als zwei  Milliarden produziert werden.

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Ranunkeln sind  vielfältig zu finden, es gibt mehr als 400 Arten -  alle sind jedoch sehr giftig. Die Blume steht für Charme und Frohsinn.

 

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Infos

Zweigstelle Atelier
Der Shop von Andreas Bamesberger wurde 1999 in Wien (Porzellangasse 4) eröffnet und  als außergewöhnlicher Blumen-Conceptstore bekannt. Bamesberger stattet diverse Veranstaltungen aus und zeichnet für den Blumenschmuck der KURIER ROMY-Gala am 22. April verantwortlich.

Blumen machen glücklich
Mehrere Studien zeigten, dass Blumen  positive Emotionen hervorrufen, bei Frauen wie auch bei Männern. Die Uni von North Florida berichtet zudem, dass Studienteilnehmer durch Blumen in ihrem Eigenheim weniger Stress aufwiesen und bessere Laune hatten.

Nachhaltigkeit
Schnittblumen sind im Herbst und Winter meist importiert. Große Unterschiede gibt es bei den Sorten, was Kohlendioxid-Bilanz und Wasserverbrauch angeht. Rosen kommen oft aus Kenia oder Ecuador und benötigen dort, aber auch im Blumen-Exportland Holland, viele Pestizide und extrem viel Wasser, um zu gedeihen.

Plattformen wie blickgewinkelt.de empfehlen aus dieser Hinsicht Tulpen, Hyazinthen, Gerbera, Anemonen, Ranunkeln, Amaryllis, Lilien, Hortensien, Chrysanthemen oder Freesien. Bio-Blumenhaben eine bessere Ökobilanz, weil sie die wichtigsten Kriterien der Nachhaltigkeit einhalten und nicht von weit her importiert wurden.

Christina Michlits

Über Christina Michlits

Hat Theater-, Film- und Medienwissenschaften studiert. Nach Kennenlernen des Redaktionsalltags bei Profil und IQ Style, ging es unter anderem zu Volume und dem BKF. Seit 2010 bei KURIER für die Ressorts Lebensart und Freizeit tätig. Schwerpunkte: Mode, Design und Lifestyle-Trends.

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