Max Stiegl sorgt für Überraschung: So schmeckt's im Stanko + Tito
Der österreichische Starkoch, der eigentlich gebürtiger Slowene ist, sorgt für kulinarischen Balkan-Flair mitten am Spittelberg.
Stanko + Tito by Max Stiegl
Spittelberggase 12, 1070 Wien
Mi bis Sa ab 17.30 (ab 11.30 Uhr Takeaway)
Beschreibung
€€
Balkanküche
79 von 100
Das war überraschend: Erstens, als im Mai bekannt wurde, dass Max Stiegl nach dem „Knappenhof“ an der Rax nun auch das Restaurant „Spittelberg“ (beide gehören zur Haselsteiner-Firmengruppe) leiten werde; und zweitens die vorige Woche präsentierte Küchenlinie. Denn der gebürtige Slowene bietet in dieser Edel-Brasserie statt Gourmet-Programm jetzt eine „verfeinerte Balkan-Küche“ an. Er wolle Gerichte präsentieren, wie sie die Serben, Kroaten, Slowenen, Albaner und Makedonier füreinander kochen, die außerhalb dieser Ethnien allerdings völlig unbekannt sind, erklärt Stiegl. Und das in bistroartiger Atmosphäre und zu Preisen, bei denen Essengehen Spaß macht. Klingt nach einem guten Konzept.
Und dann geht’s in dem mit ein bisschen wilder Kunst und Balkan-Pop verjüngten Nobel-Lokal los: mit gebratenem Paprika, Grammeln, hausgemachtem Maisbrot und dem Rahm-Frischkäse Kajmak (3,– €). Das Bier stammt aus Karlovac und passt großartig, etwa zu Sataraš, einer Art Letscho, das Stiegl aber wie eine italienische Parmigiana anlegt (12,– €). Großartig das „kärntner-slowenische Arme-Leute-Gericht“ Poncgar, Käferbohnen mit Zwetschkenröster (6,– €) oder der mit Djuvec gefüllte und mit Fischsauce gewürzte Kalmar (15,– €).
Die istrische Fischsuppe ist köstlich, noch besser allerdings „Čipanci“, eine fantastische Hühnersuppe mit Liebstöckl und als Einlage Strudlteigrandln sowie eine – eher aus optischen Gründen – Hühnerkralle (9,– €). Unverzichtbar: das Spanferkel, hier im Pizza-Ofen knusprig gebraten. Das ist einmal wirklich etwas anderes.
Bewertung
38 von 50
9 von 10
11 von 15
21 von 25