Smokehouse-Kultur aus Texas: Das OAK 107 in Wien

Eines der wesentlichen kulinarischen Missverständnisse lautet, dass Barbecue etwas mit Grillen zu tun habe. Hat es nicht, denn beim traditionellen BBQ handelt es sich vielmehr um ein vielstündiges Garen im heißen Rauch. Das erlebte in Texas auch der junge Gastronom Maximilian Sommerer und stellte fest, dass Barbecue sein „absolutes Lieblingsessen“ ist. Also beschloss er, diese Küche auch in Wien anzubieten: Als Location bot sich ein großes Lokal in einer Nische der Mariahilfer Straße an, Sommerer verpasste dem Lokal ein modernes, schlichtes „Smokehouse“-Design, einen begehbaren Weinschrank und vor allem einen riesigen „Smoker“, den er sich aus Texas kommen ließ.

Das Fleisch, das hier zweifellos die Hauptrolle spielt, stammt indes aus Österreich. In US-amerikanische Stimmung bringt man sich hier mit einer Frozen Margarita (9,90 €) oder einem der fünf offenen Biere. Dann vielleicht „Smoky Croquetas“, kugelrunde, äußerst knusprige Bechamel-Kroketten (9,90 €) oder eine Portion Tacos mit frischer, köstlicher Pulled-Lamb-Füllung. Die 16 Stunden gesmokten Spare Ribs sind saftig und gut (7,50/12,90/23,90 €), Brisket – Rinderbrust, einer der BBQ-Klassiker – mürbe und zart (8,80/14,50/28 €), die Beef Ribs erweisen sich bei dieser Zubereitung aber als das Highlight (4,50/26,90 €). Die Pommes frites werden hier übrigens in heißem Rinderfett frittiert, die Saucen sind eher auf der süßen Seite, Coleslaw sollte man keinesfalls auslassen (4,10 €). Einziger Nachteil: Das „Oak 107“ ist ziemlich laut. Und die Gewichtsangaben in Pfund sollte man auch noch einmal überdenken.