Neue Luxuszüge und Jachten: Reisen mit Schampus auf Knopfdruck
Zum Reisen gehören Romane. Etwa der, des legendären Orient Express, der in neuem Glanz auf Schiene geht. Reiseanbieter setzen auf Luxustransportmittel und neue Routen.
Wer zufällig nach Izmir kommt, kann am Bahnhof Alsancak sofort einsteigen. Nämlich in den luxuriösen Salonwagen von Mustafa Kemal Atatürk aus den 1930er-Jahren.
Im Salon stehen Ess- und Spieltische aus dunklem Mahagoniholz, mit Samt gepolsterte Sessel, rundum sorgen Wand- und Deckenkandelaber mit Seidenschirmen für angenehmes Licht, und ein hölzernes Wandtelefon mit Messingtrichter zeigt den damaligen Stand der Kommunikationstechnik.
Seidenvorhänge rahmen die Fenster ein, neben dem Salon befindet sich ein Schlafzimmer mit einem komfortablen Doppelbett und einem Zugang zu einem kleinen, gekachelten Badezimmer, mit frei stehender Eisenbadewanne.
Wer in diesen Luxuswaggon einsteigt, fährt zwar nicht ab, der Zug ist heute ein Museum, kann aber so die Atmosphäre des legendären Orient Express von anno dazumal spüren. Der aus Schlaf- und Speisewagen bestehende Luxuszug der Compagnie Internationale des Wagons-Lits fuhr erstmals am 5. Juni 1883 von Paris Richtung Konstantinopel, dem heutigen Istanbul.
Ab März 2025 sind Tickets buchbar für den Orient Express La Dolce Vita, ab 2026 für den Orient Express, neu gebaut und luxuriös ausgestattet.
Schampus auf Knopfdruck
In Zeiten, in denen Luxus ein florierender Wirtschaftszweig ist, kommen immer mehr Reiseanbieter, wie etwa die großen Hotelketten Accor und Ritz-Carlton, auf Gästewünsche zurück: Sehnsucht nach Nostalgie und Luxus, aber mit Technik 2.0.
Das zeigt sich in kostbarstem Interior, luxuriösem Komfort und einem perfekten Bord-Service. Fine-Dining in schicken Restaurants inbegriffen. Und natürlich Routen, auf denen man sich glücklich und entspannt in die weichen Polstermöbel sinken lassen kann, um dabei die umliegende Landschaft zu genießen. Oder das Meer. Oder den Himmel.
Denn nicht nur der Orient Express La Dolce Vita, der Accor-Luxuszug, rollt bald mit sechs Routen wieder über die Schienen Italiens. Passend zum Wunsch nach gehobenen Reisen sollen auch die Ritz-Carlton-Superjacht Luminara und die größte Segeljacht der Welt, die Orient Express Corinthian von Accor, mit dem Luxus von anno dazumal und einer Technik von morgen 2026 in See stechen.
Die Luxusjacht Ilma aus der Ritz-Carlton-Flotte cruist bereits in Gewässern zwischen Nordeuropa und Karibik. Und seit Kurzem hat auch Emirates Airline ihre Luxus-Boeing 777 in Wien stationiert, deren Sitze aus Leder Himmlisches versprechen: Nämlich, so weich wie die Wolken zu sein, durch die man fliegt.
Dass die Orient-Express-Flotte, der Zug und die Segeljacht Corinthian, modernes Design mit Vintage-Charme verbinden, ist Maxime d'Angeac zu verdanken. "Der Zug ist die Re-Interpretation des Orient Express, konzipiert als 'französische Botschaft für Luxus', mit dem Know-how der besten Handwerker und Kunsthandwerker Frankreichs", so der Architekt, bekannt durch seine Interior-Planungen für Luxus-Maisons wie Hermès, Daum oder Guerlain.
Unter großen Empire-Lichtkuppeln ist die gläserne Theke im Barwagen des Zuges eine Hommage an den Art-nouveau-Glaskünstler René Lalique. An den Tischen kündigt eine Glockenuhr Cocktail- und Dinner-Zeit an, drückt man den Knopf, wird automatisch Champagner serviert (zu sehen auf dem Foto ganz oben).
In den Suiten geht es mit üppigem Luxus weiter: dunkle Ledersessel, Wandverkleidungen aus wertvollen Hölzern, in einer Nische sind die berühmten "Blackbirds & Grapes"-Paneele von Lalique angebracht, die noch aus dem historischen Orient Express stammen. Wenn es Zeit ist schlafen zu gehen, werden die geräumigen Sofas zu einem komfortablen Bett aufgeklappt.
Auch im Speisewagen huldigt der Architekt dem "Rail"-Motiv aus den 1930er-Jahren von Suzanne Lalique-Haviland, mit verspiegelter Decke und Rundbögen, inspiriert von den Reiseromanen Jules Vernes und Henry Millers. Durch eine Glaswand haben Reisende einen freien Blick in die Show-Küche.
Sterneköche auf neuen Routen
Im La Dolce Vita Orient Express, dessen Interior von Italiens "La Dolce Vita" der 1960er- und 1970er-Jahre inspiriert wurde, serviert Sternekoch Heinz Beck italienisches Fine-Dining, schließlich fährt der Zug auf neuen Routen durch Bella Italia.
Auch auf den Superjachten von Ritz-Carlton und Accor gibt es neben Luxuskabinen, Pools und exquisiter Ausstattung ebensolche Gaumenfreuden. Auf der Ritz-Carlton Superjacht Ilma servieren die Michelin-Köche Fabio Trabocchi und Michael Mina Fine-Dining aus Italien.
Und auf der größten Segeljacht der Welt, der 220 Meter langen Orient Express Corinthian sowie im Orient Express Zug, die beide für Accor nächstes Jahr ihre Fahrten aufnehmen werden, wird Starkoch Yannick Alléno den Kochlöffel schwingen.
Im Zug kommen französische historische Rezepte auf den Tisch, auf der Jacht sollen die Menüs Geschichten der Länder erzählen, durch die die Jacht cruisen wird: vom Mittelmeer bis zur Karibik.
Auf Ritz-Carltons Superjacht Luminara werden Passagiere auf All-inclusive-Cruises mit einem luxuriösen Pool an Deck, Spa, Gym, einem Gourmet-Restaurant mit bester Weinkarte und Luxus-Suiten mit Meeresblick ab Winter 2025/26 zu neuen Destinationen im Westpazifik aufbrechen.
Wer lieber auf der Orient-Express-Zugstrecke, etwa zwischen Venedig – Portofino, Venedig – Toskana oder Rom – Palermo, reist, muss tief in die Tasche greifen: Pro Übernachtung in einer Deluxe-Kabine sind etwa 3.500 Euro, in einer privaten Suite 4.700 Euro zu berappen.
Dazu eröffnen im Frühjahr passende Accor-Hotels: das Orient Express La Minerva in Rom und Orient Express Palazzo Donà Giovannelli in Venedig.
Luxuszüge von Orient Express und weitere Luxus-Bahn-Linien sind hier buchbar.
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