Zauberhafte Orte: Plätze der Sehnsucht, Bilder zum Träumen
Wie schön die weite Welt ist, zeigt ein Bildband, der an geheime Orte dieser Erde führt. Eine Reise durch betörende Blütenmeere, tosende Wasserfälle und pittoreske Highways mitten im wildromantischen Gebirge...
Man wird doch noch träumen dürfen! Wer den grauen Jänner nicht in heimischen Gefilden verbringen will, lässt sich jetzt schon vielleicht lieber von einer Gedanken-Reise zu einem Meer aus himmelblauen Blumen im Frühjahr inspirieren. Besucht ein kostbares architektonisches Denkmal in Usbekistan, lässt seine Blicke über die fantastisch fotografierten endlosen Sanddünen Colorados schweifen oder über die blassen Täler der Landschaft im Nationalpark Lençóis Maranhenses in Brasilien. Zur Regenzeit füllen sich dort die Dünen mit Wasser und bilden Seen, in denen sich sogar Wolfsfische tummeln, die sich dann während der Trockenzeit im Schlamm vergraben.
All diese einzigartigen Orte und Landstriche in Europa, Asien und Amerika liegen fernab von überlaufenen Zielen wie Paris oder New York und sind deshalb wohl vor allem für abenteuerlustige Reisende Sehnsuchtsorte, weil sie weniger bereist werden und als Geheimtipp gelten.
Blumenmeere & Mosaike in Asien
Die besten Fotografen der Welt haben sich zu diesen versteckten Naturparadiesen begeben, um Orte, die zum Träumen anregen, durch ihre Bilder sichtbar zu machen. Zu finden in dem vor kurzem erschienenen Bildband „Hidden Places“. So zieht der Duft von Millionen Blüten Besucher zu allen Jahreszeiten in den Hitachi-Küstenpark, die die herrlichen Blütenmeere bestaunen. Sogar im Winter.
Etwa zwei Stunden von Tokio entfernt wechselt der Landstreifen am Pazifik die Farben seines bunten Blütenteppichs vierteljährlich. Die Wege des Parks führen im Zickzack durch die farbenprächtigen Felder. In der riesigen öffentlichen Anlage in der Stadt Hitachinaka bilden im Frühjahr zuerst Millionen von Narzissen weiße Felder, dann schlagen 4,5 Millionen hellblaue Hainblumen Wellen im Wind, der Sommer bringt Mohnblumen, Zinnien und Sonnenblumen, der Herbst Zypressen und Kosmosblumen. Sogar im Winter ist es hier blumig, wenn unzählige Eistulpen erblühen. Die Pracht kann auch von oben betrachtet werden, denn im Park steht ein 100 Meter hohes Riesenrad.
Blaue Mosaike mit tausendjähriger Geschichte gibt es wiederum im usbekischen Samarkand zu sehen. Die Grabstätte Gur-Emir von Timur Lenk ist im Mogul-Stil um 1403 erbaut worden und gilt wegen seiner Konstruktion mit einer doppelschaligen Kuppel und einem großen Eingangsbogen als besonderes Architekturjuwel.
Dank seiner Lage an der Seidenstraße, die China und Europa verbindet, war Samarkand im 14. Jahrhundert eine der wichtigsten Städte Asiens, die Timur zur Hauptstadt der Welt machen wollte. Das azurblaue Mausoleum sollte man am besten im Mai oder von Ende August bis Oktober besuchen.
Wälder & Wasser in Kanada & USA
Auch bizarre Naturspektakel aus Amerika sind in dem Bildband zu sehen. Das Land ist berühmt für seine schwindelerregenden Schluchten und hoch aufragenden Bergketten, für seine Gletscher und ohrenbetäubenden Wasserfälle. Zu den Burney Falls in Kalifornien, mit seinen bis zu zwölf Meter hohen Kaskaden, die über den steilen Canyon in einen riesigen Pool im Memorial State Park fließen, reist man am besten von Mai bis September. Zu dieser Zeit ist es sonnig und warm und die Regenwahrscheinlichkeit eher gering.
Dann lohnt sich ein Ausflug, denn die Wasserfälle spucken täglich Millionen Liter Wasser und zählen zu den Geheimtipps der Westküste Kaliforniens. Im Frühjahr werden die Fälle von der Schneeschmelze gespeist, was sie rund um den April am mächtigsten macht. Trotz eisiger Temperaturen mit circa 5 Grad Celsius ist das Tauchbecken unter Forellenfischern zum Catch-and-Release-Fliegenfischen sehr beliebt. Einst wurde der Wasserfall am Burney Creek, einem Nebenfluss des Pit River, von Präsident Theodore Roosevelt zum „achten Weltwunder“ erklärt.
Auch ein anderer Ort gilt besonders während der Zeit der Winterstürme in Wisconsin als Publikumsmagnet und sorgt für Staunen. Etwa, wenn man die bizarren Eishöhlen im Nationalpark „Apostle Islands National Lakeshore“ im Norden von Wisconsin, in den südwestlichen Ausläufern des Lake Superior, betritt.
Die wellenförmigen Eishöhlen von Devils Island und Sand Island sind faszinierend, denn im Winter werden die Höhlen mit den unzähligen Eiszapfen zum kalten Eispalast. Alle 22 Apostle Islands sind mit dichten Nadelwäldern bewachsen.
12.000 Jahre alte Sanddünen können wiederum im Great-Sand-Dunes-Nationalpark, im südlichen Colorado, am besten auf einer Reise zwischen Mitte Juni bis Mitte August, bewundert werden. Die bis zu 230 Meter hohen Dünen sind die höchsten Sanddünen Nordamerikas und werden im Nationalpark seit 2004 geschützt.
Wen es eher in verwunschene Wälder zieht, der findet üppiges Grün in Kanada. Und zwar auf einer Insel. Westlich vor Vancouver in British Columbia liegt Bowen Island, das nach einer kurzen Fahrt mit der Fähre oder dem Wassertaxi von der Horseshoe Bay aus erreicht werden kann. Die Wanderwege der Insel schlängeln sich durch Wälder, in denen Schwarzwedelhirsche umherstreifen, und führen zu Buchten, in denen man Robben und Otter beobachten kann.
Geheimtipps in Europa
Kaum zu glauben, aber selbst im dicht besiedelten Europa gibt es noch Reiseziele, die als Geheimtipp gelten. Wie versteckte Fischerdörfer und Buchten, einsame Wanderwege und türkisfarbene Gletscherseen in Norwegen. Denn während die meisten Surfer nach Biarritz oder San Sebastian strömen, reisen nur wenige auf die schönen Lofoten-Inseln Norwegens, wo eine junge Surf-Community ihre Wetsuits besonders rund um den Strand von Unstad auf Vestvagoy anlegt. Auch das kleine Fischerdorf Reine am Ende der König-Olav-Straße, der Hauptstraße durch die Lofoten, auf der Insel Moskenesøya, ist mit seinen lokalen „Rorbu“-Häusern sehenswert.
Heute wohnen in dem Dorf oberhalb des Polarkreises etwa 300 Menschen und erfreuen sich wegen des Nordatlantikstroms an milden Wintern.
Auch im geheimnisvollen Rumänien gibt es noch Orte, die wenig bekannt sind. Wie die Transfogarascher Hochstraße, eine Gebirgsstraße, die das Argeş-Tal in der Großen Walachei mit dem Olt-Tal in Siebenbürgen verbindet.
Die Alpenstraße ist ab Ende Oktober bis Mitte Juni zwar wegen Schnees gesperrt, doch danach machen Abenteurer gerne von Bukarest aus einen Tagesausflug zur Serpentinenstraße in den Fagaras-Bergen auf 2.042 Meter Höhe. Der Panoramablick auf die Karpaten und die Landschaft Transsylvaniens ist wunderschön. Die Straße wurde in den 1970er-Jahren erbaut und zählt zu den malerischsten Bergstraßen Europas.
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