Warum immer mehr Reiseanbieter ihre Kunden in der Wildnis aussetzen

Ob in der Wüste, im Dschungel oder in den Bergen: Abenteuerreisen in der Wildnis erleben derzeit einen regelrechten Boom.

"Du musst dich verlieren, um dich selbst zu finden." So lautet der Werbeslogan des britischen Reiseunternehmens "Black Tomato", das Kunden allein mitten in der Wildnis aussetzt. Diese sollen dann lernen, sich selbst zu orientieren und den Weg zurück in die Zivilisation sowie zu sich selbst zu finden. Das Konzept nennt sich "Get lost". Kunden bestimmen den Ort entweder selbst, an dem sie ausgesetzt werden oder sie legen ihr Schicksal komplett in die Hände der Reiseleiter und lassen diese über die Umgebung entscheiden. 

Auf sich allein gestellt

Bevor der abenteuerliche Trip losgeht, werden die Kunden mit der passenden Survival-Ausrüstung ausgestattet - je nach Umgebung. Im Anschluss geht es in die Wildnis, wo man ganz auf sich allein gestellt den Weg zurück finden muss. Um mögliche Gefahrensituationen aber auszuschließen, wird man während der Reise von "Black Tomato" beobachtet, und im Notfall gerettet.

Ein teures Abenteuer

Hat man den Weg zurück gefunden, dann warten Erholung und Entspannung in einem Luxushotel, das ebenfalls von "Black Tomato" organisiert wird. Das Unternehmen verspricht, dass der Prozess des Sichverlierens und Sichwiederfindens ein einmaliges Reiseerlebnis ist, das auch unsere Persönlichkeit nachhaltig prägt. Billig ist der Reisespaß allerdings nicht. Die Preise liegen -  je nach Zielort und den logistischen Anforderungen des Landes - zwischen 18.000 und 120.000 Euro.

Robinson Crusoe als Geschäftsmodell

"Black Tomato" ist nicht das einzige Reiseunternehmen, das den Abenteuer-Boom für sich nutzt. Wer sich zum Beispiel einige Tage oder auch Wochen wie Robinson Crusoe auf einer Insel fühlen will, der könnte das Angebot von "Desert Island Survival" annehmen. Dieser Reiseanbieter setzt Kunden auf einer einsamen Insel auf den Philippinen oder Tonga aus. Der Kurs startet mit einem fünftägigen Gruppen-Survival-Training, danach wird man allein gelassen. 

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