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8 schöne Wanderrouten in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland

Vom burgenländischen Seewinkel über eine Wiener Alm bis zu den Bergen Niederösterreichs. Hier lässt es sich gut gehen.

Herbstzeit ist Wanderzeit. Verfärbte Blätter, schönes Licht, frische Luft. Die Zahl der möglichen Routen im Osten Österreichs ist groß. Die freizeit stellt acht besonders tolle vor. Sie sind entweder familienfreundlich, anspruchsvoll oder sprechen Kulinarikfreunde an.

Bernsteintrail

Dieser Weitwanderweg durchzieht das Burgenland und ist in mehrere Etappen aufgeteilt. Wer sie gehen will, sollte doch einiges an Zeit, Ausdauer und gutes Schuhwerk mitbringen. Die meisten Strecken sind über 20 Kilometer lang. Wer das durchzieht, wird mit hübschen Landschaften und kulinarischen Anlaufstellen belohnt. Immerhin steht das Burgenland für guten Wein und herzhafte Küche. Die erste Etappe geht etwa vom römischen Legionslager Carnuntum über das imposante Heidentor nach Neusiedl am See. Dort kann man für einen schönen Blick auf den See noch den Kalvarienberg besteigen. Man kann aber auch im Weinwerk vorbeischauen, wo es viele regionale Tropfen zum Ab-Hof-Preis gibt. Nach Carnuntum und von Neusiedl am See weg lässt es sich hervorragend mit dem Zug fahren.

Vom Kalvarienberg in Neusiedl gibt es einen schönen Blick auf den Neusiedler See.

©Getty Images/iStockphoto/xeipe/IStockphoto.com

Seewinkel nach Illmitz

Eine andere reizvolle Etappe des Bernstein Trails nahe des Neusiedler Sees ist über den Seewinkel nach Illmitz. Hier ist es richtig flach. In sechs Stunden Wanderung absolviert man lediglich zwei Höhenmeter - Startpunkt ist Frauenkirchen. Spektakulärer ist da die Natur des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel und der Langen Lacke, die ein wahres Vogelparadies sind. Neben den Wegen stehen Aussichtstürme, die einen Blick auf die große steppenartige Landschaft ermöglichen.

Von Gutenstein auf den Schneeberg 

Diese 20 Kilometer lange Strecke hat es in sich. Aber es zahlt sie aus, sie zu begehen. Los geht es in Gutenstein, einem netten Örtchen, das früher viele Wiener Sommerfrischler anzog. Villen zeugen noch heute davon. Idealerweise startet die Tour im Ortsteil Längapiesting, wo auch das empfehlenswerte Wirtshaus Zwinz steht. Von dort geht es über Wald- und Wiesenwege auf den Öhler, wo man von Mittwoch bis Sonntag auch in der Hütte einkehren kann. Dann folgt die idyllische Mamauwiese, wo Kühe mit Glocken um den Hals weiden. Hier lohnt sich eine Pause mit Blick auf den Schneeberg. Über die Dürre Leiten geht es zur Edelweißhütte, die formidabel-prickelnde Buttemilch kredenzt. Dann heißt es, alle Kräfte mobilisieren. Über den steilen Fadensteig kommen Geübte auf den Gipfel des Schneebergs. Weniger Wagemutige hatschen auf dem faderen Fadenweg durch ein Latschenfeld. Am besten auf dem Berg in einer Hütte übernachten, weil nach rund 2.000 Höhenmetern reicht es. Am nächsten Tag geht es mit der Salamander-Zahnradbahn nach Puchberg hinab. An der Mittelstation eine Pause einlegen und bei der Hütte Baumgartner die riesigen Buchteln essen. Regionalzüge fahren von Wiener Neustadt sowohl Gutenstein als auch Puchberg an.

Von der Mamauwiese in Gutenstein gibt es einen super Blick auf den Schneeberg.

©Katharina Salzer

Höllental

Wildromantisch ist auch das Höllental, ebenfalls in den Wiener Alpen. Hier gibt es nette Wege, aber auch steilere Steige und Klettertouren. Fürs gemütliche Wandern empfiehlt sich der 3,5 Kilometer lange Wasserleitungsweg, entlang der Route der Wiener Hochquellleitung, wo seit 150 Jahren von der Kaiserbrunnquelle das Wasser in die Hauptstadt fließt. Startpunkt ist Hirschwang an der Rax, Zielpunkt: Kaiserbrunn. Öffentliche Anreise: Mit dem Bus vom Bahnhof Payerbach-Reichenau. Wagemutigere klettern. Wer mag, nimmt am "Raufgeklettert: Kletter-Yoga-Camp" teil.

Das Höllental in den Wiener Alpen.

©Robert Herbst

Welterbesteig in der Wachau

Die Wachau ist einfach ein schöner Fleck Erde. Und besonders schön ist sie im Herbst, wenn die Blätter der Bäume und Weinreben ihre Farben ändern. Der 180 Kilometer lange Welterbesteig verbindet 14 Gemeinden. 14 Etappen und Gepäcktransport sind möglich. Hier gibt es Ausblicke auf die Donau, Weinrieden, Steinterrassen, Burgen und Schlösser. Ganz sicher. Und dann gibt es noch den Jauerling, den mit 960 Metern höchste Berg an der Donau. Infos

Der Welterbesteig in der Wachau mit Aussichtspunkten auf die Donau.

©© Robert Herbst

Ybbstaler Alpen / Dürrenstein

Hier, wo die Bäume groß und viel, die Menschen wenig sind, wohnen die Luchse: im UNESCO-Naturerbe und Wildnisgebiet Dürrenstein. Zwar werden die Wanderer wohl keinen sehen, die Tiere sind scheu. Ein Besuch im Haus der Wildnis in Lunz am See (NÖ) lohnt sich aber auf jeden Fall, möglich sind familienfreundliche Kurzwanderungen z.B. am Eulen- oder Moorweg ebenso wie alpine Touren mit Nächtigung. Infos

Im Wildnisgebiet Dürrenstein sollen Luchse herumschleichen.

©Max Mauthner

Kellergassen im Weinviertel

Das Weinviertel im Herbst ist immer eine gute Idee. Die Kellergassen, die sanften Hügeln, der Wein zu meist noch moderaten Preisen. Fast wie Inspektor Polts Kumpanen können sich die Besucherinnen und Besucher bei einer Kellergassenwanderung durch Untermarkersdorf fühlen (Infos). Toll ist auch eine Wanderung um den Galgenberg Wildendürnbach, an schmucken Schankhäusern vorbei. Führungen gibt es auch.

Wildendürnbach mit dem Galgenberg im Herbst

©Weinviertel Tourismus GmbH / Weiss

Von Hütteldorf zur Sophienalpe

Eine lässige Wanderung in Wien führt vom Bahnhof Hütteldorf weg. Die Hüttelbergstraße Richtung Höhenstraße gehen, an der schräg-interessanten Villa des Malerfürsten Ernst Fuchs vorbei. Nach dem Campingplatz nach Links die steile Knödelhüttenstraße hinauf und in den Wienerwald hinein. Von dort geht es immer noch beständig bergauf, der Wald lichtet sich und plötzlich geht man auf einer Alm - und das in einer Millionenstadt. Die Aussicht auf Wien ist toll und ganz anders als etwa vom Kahlenberg oder Wiener Blick im Lainzer Tiergarten. Leider hat die Sophienalpe, das einst ein stolzes Ausflugslokal war, schon bessere Zeiten gesehen. Bergab geht es dann ziemlich lange - am besten Richtung Neuwaldegg und Schwarzenbergpark. Erschöpfte können dann in den Bus einsteigen oder ins beliebte Lokal Klee am Hanslteich einkehren, wenn sie einen Platz bekommen. Wer noch kann, geht weiter bis zur S-Bahnstation Hernals.

Wer die Sophienalpe erreicht hat, kann aufatmen. Von nun an geht's bergab.

©Christoph Schwarz

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