Elisabeth Kapelle Schmittenhöhe.

Eine Skisafari von Zell am See bis Fieberbrunn

Auf Skiern von Zell am See nach Saalbach-Hinterglemm bis Fieberbrunn. Übernachtet wird jeweils in einem anderen Vaya-Hotel, und das Gepäck von Ort zu Ort ins Zimmer geliefert.

Es ist sieben Uhr Früh – die blaue Stunde. Nicht mehr Nacht und noch nicht Tag. Markus wartet schon auf die zwei Skifahrerinnen vor dem Hotel Vaya in Zell am See. Die Schmittenhöhebahn ist nur ein paar Schritte oder zwei Schwünge entfernt. „Ski in, Ski out“ ist die Zauberformel. Mit der ersten Gondel schwebt das Trio bergauf. Langsam färbt sich der Himmel orange und taucht die kleine, mit Schindelholz verkleidete Elisabeth-Kapelle auf dem Gipfel in warmes Licht. Eingeweiht wurde sie am zehnten Jahrestag der Ermordung Kaiserin Elisabeths 1908. Eine Tafel erinnert an den Besuch von Sisi, die 1885 auf die zweitausend Meter hohe Schmittenhöhe zu Fuß gewandert ist.

Schmittenhöhe-Gondelbahn bei Sonnenaufgang.

©Gurmann Maria

„Dreißig Dreitausender sieht man von hier, Großvenediger, Großglockner, Hohe Tauern oder den Ankogel“, erklärt Schmitten-Marketingleiter Markus und mahnt zum Aufbruch, bevor die Seilbahn offiziell um halb neun Uhr in Betrieb geht. Über glatt gewalzte Pisten in großen Bögen carven oder kurze Schwünge ziehen, kein Mensch weit und breit – zum Jodeln, so schön. Zwei, drei Mal geht es sich aus, bis die ersten Skifahrer und Snowboarder die Hänge stürmen. Zeit für ein Frühstück in der Schmiedhofalm.

Sprechendes Ski-Navi

„Auch wenn ihr keinen Bergführer oder Skilehrer dabei habt, könnt ihr euch nicht verfahren“, erklärt Markus. Der „Alpin Card Navigator“, eine sprechende, kostenlose App weist den Weg durch die Skigebiete der Alpin-Card-Region. Dazu zählen der „Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn“, die Schmittenhöhe in Zell am See und das Kitzsteinhorn bei Kaprun.

Hat man seine Wunschroute eingegeben, schlägt der Navigator Varianten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden vor, jeweils mit Zeitangaben. Über Abfahrten, Lifte und Busverbindungen informiert das Navi ebenso wie über geöffnete Hütten. Das Handy kann in der Jackentasche bleiben. Damit die Skifahrer nicht abgelenkt werden, erklärt eine freundliche Stimme über den Kopfhörer die Fahrtrichtung.

Frühstück auf der Schmiedhof Alm.

©Gurmann Maria

Das Ski-Navi führt die Early-Bird-Gruppe für die Mittagsrast auf die Terrasse der Areit-Lounge. Vorbei sind die Zeiten von Erbsensuppe mit Würstel. Ohne Chill-out-Sound, stylisher Atmosphäre und Panoramaausblick geht sichtlich nichts mehr. Heimische Spezialitäten aus Keller, Fass und Brennerei, dazu die „Pinzgauer Tapas“. Die Milchprodukte werden von der Pinzgauer Molkerei bezogen, das „tägliche Brot“ wird direkt im Haus gebacken, die für die AreitAlm angefertigten „Burgerbrötchen“ kommen backfrisch von der Uttendorfer Bäckerei Haberl, Eier vom Biobauernhof „Hintergaferlgut“ aus Bruck an der Glocknerstraße, Saibling und Forelle vom Fischlieferanten Mario Schwaiger aus Saalfelden.

Skisafari von Saalbach nach Fieberbrunn.

©Gurmann Maria

Gut gestärkt und gut gelaunt schwingt das Trio weiter über den Schattberg nach Hinterglemm und Saalbach. Bei der Skisafari geht es nicht darum, so oft wie möglich rauf und runter zu fahren, sondern die Skigebiete zu entdecken und das Panorama zu genießen. Die Ski Alpin Card, die im Pauschalpreis der Vaya-Skisafari inkludiert ist, gilt für alle Lifte der drei Regionen.

Vaya Hotel Post Saalbach mit köstlichen Spezialitäten.

©Gurmann Maria

Als Genussskifahrer und Genussmenschen, die auch kulinarisch verwöhnt werden wollen, gelten die Gäste von Zell am See-Kaprun. Zu den Winterklassikern gehört hier auch der Spaß auf den Naturrodelbahnen zwischen Kitzsteinhorn und Schmittenhöhe oder den Langlaufpisten. „Die Nachtloipe mit Flutlicht solltet ihr einmal ausprobieren“, rät Markus seinen Gästen.

„Nach Saalbach-Hinterglemm kommen eher sportliche Skifahrer, die’s gerne lauter haben, auf Après-Ski und Lifestyle stehen“, erklärt Skiführer Stefan. Der gebürtige Osttiroler und Skilehrer-Ausbildner ist leidenschaftlicher Freerider. Er kennt jeden Stein und jeden Hügel von Saalbach, Hinterglemm, Fieberbrunn und Leogang. Das war auch der Grund für Marcel Hirscher, mit Stefan das Freeride-Mekka Fieberbrunn zu erkunden. Im März 2023 ist Fieberbrunn im Pillerseetal wieder einziger Stopp der Freeride-Königsklasse, der Freeride World Tour, in Österreich und Deutschland. Die weltbesten Freerider stürzen sich vom Gipfel des Wildseeloders – den sie zuvor in etwa vierzig Minuten besteigen müssen – in den 620-Höhenmeter-Hang. Das Publikum kann die waghalsigen Lines der Skiakrobaten am gegenüberliegenden Lärchfilzkogel verfolgen.

Vaya-Resort in Fieberbrunn. Viel altes Holz und Glas.

©Vaya Fieberbrunn

Drei Skigebiete, drei Vaya-Hotels

Abwechslungsreich sind nicht nur die Pisten der Skisafari. Es ist genauso schön, die drei verschiedenen Hotels kennenzulernen. Es beginnt mit einer bequemen Anreise mit dem Zug, ein Shuttle bringt die Gäste zum Vaya Zell am See, gleich neben der Schmittenhöhebahn. Im Haus kann die Skiausrüstung ausgeliehen werden. Bei einem Fondue-Abendessen, das alle Stückerln spielt, erzählt Vaya-Chef Gerhard Fink über die holländische Vaya Group, die 2008 gegründet wurde und mit zwanzig Häusern im Alpenraum mittlerweile die größte Hotelgruppe Österreichs ist. Und das Unternehmen wächst rasant. „In den nächsten Jahren soll das Portfolio auf fünfzig Betriebe aufgestockt werden. Im eigenen Vaya-Stil“, sagt Fink, der auch vor einem Jahr die Idee der Skisafari hatte.

Das Hotel Vaya Zell am See liegt direkt bei der Schmitten-Gondelbahn.

©Nikolaus Faistauer

In Saalbach renovierte die Gruppe das ehemalige Hotel Post. Es wurde eine Mischung aus Modern und Alt, ohne die 550 Jahre währende Geschichte des Hotels direkt am Dorfplatz zu zerstören. Im Vaya Bar & Grill sollte man unbedingt die Spezialität des Hauses kosten: Das zarte, marmorierte Steak vom Rind aus den Hohen Tauern ist bekannt für seinen Geschmack.

Wellness im Resort Vaya Fieberbrunn.

©Vaya Fieberbrunn

Am Ende der Safari führt Stefan seine Gäste über den Spieleckkogel zur Reckmoos-Gondelbahn bis ins tirolerische Fieberbrunn. Umgeben von den Kitzbüheler Alpen liegt das Vaya Fieberbrunn, ein modernes Resort mit Hotel, Chalets, Apartments, das 2018 eröffnet wurde. Wer nach einem langen Skitag, Sauna und Abendessen noch ein bisschen entspannen will, sollte die coole Bar mit großem Kamin mitten im Raum besuchen. Peter, der Barkeeper, hat echt was drauf. Und Hotelmanager Horst Fallosch, ein begabter DJ, sorgt für die dazupassenden Klänge. Wer Glück hat, erlebt auch wirklich gute Livemusik, die Falloschs Kontakten zur Musikszene zu verdanken sind. Wie etwa die groovende Stella Jones mit ihrer swingenden Band.

Saalbach Hiterglemm. Hüttenrast auf der Reiteralm.

©Gurmann Maria

Am letzten Tag der Safari stellt sich die Frage, ob das Damenduo die Tour von Fieberbrunn bis Zell am See in einem Tag mit den Ski zurückfährt oder sich bequem mit dem hauseigenen Shuttle zum Bahnhof oder Auto bringen lässt. Welche Frage! Auf den Bretteln natürlich.

©Grafik

Infos

Klimafreundliche Anreise Bequem  mit dem Zug nach Zell  am See. oebb.at

Skisafari The Big Carv Preis ab 1.510 €/p. P. für 7 Nächte inkl. HP, 7 Tage Skipass AlpinCard, Gepäck- transfer von Hotel zu Hotel und Nutzung der Wellnessbereiche. Am Ausgangspunkt, dem Vaya Zell am See, kann man direkt im Haus   Ski und Skischuhe  ausleihen. Wer etwas weniger Zeit mitbringt, kann auch  kürzere Safaris im Schnee buchen. Auf  Wunsch begleitet ein erfahrener Skiguide die Tour (nicht inkludiert im Preis). Übernachtungen  jeweils  im Vaya Zell am See, Vaya Post Saalbach und Vaya Fieberbrunn. vayaresorts.com/pakete/vaya-skisafari/

Ski ’n’ Brunch Liftfahrt um sieben Uhr Früh auf die Schmittenhöhe, Sonnenaufgang und unverspurte Pisten, Brunch  auf der  Blaickner's Sonnalm oder der Schmiedhofalm, 
54 €

Skipass Tageskarte/Erwachsene Zell am See, Saalbach, Fieberbrunn, 66 €, zellamsee-kaprun.com, saalbach.com, fieberbrunn.com

Auskunft vayaresorts.com

Maria Gurmann

Über Maria Gurmann

In Wien geboren, in Wien verwurzelt, auf der ganzen Welt zu Hause. Seit 1984 Redakteurin beim KURIER, erst Wirtschaftsressort, dann Sonntag-Ressort, jetzt Ressort Lebensart/Reise. Der Erfolg meines Berufs ist Neugier. Empathie ist mein Zauberwort. Humor mein Problemlöser. An meine Sucht – ja, ich bin Nachrichtenjunkie - hat sich die Familie gewöhnt. Und der Wissensdurst ist nach Interviews mit mehr als 450 interessanten Menschen noch immer nicht gestillt.

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