Warum jeder einmal Schneeschuhwandern sollte
Keine Vorkenntnisse notwendig, geringe Kosten, geeignet für alle Altersgruppen – das Wandern mit Schneeschuhen ist im Aufschwung. Auf der Rax sind es zehn Prozent mehr Wanderer als vor fünf Jahren
Immer öfter suchen Naturfreunde die Ruhe abseits des Rummels auf den Skipisten. Früher eine Nischensportart für echte Bergfexe, entwickelt sich das Schneeschuhwandern immer mehr zum Trend.
Ob jung, alt, fit oder weniger sportlich – das Wandern im ruhigen Weiß hat für alle etwas zu bieten. Das bestätigt auch Bernd Scharfegger, Geschäftsführer und Inhaber der Raxseilbahn: „Eigentlich kann jeder Schneeschuhwandern. Dafür braucht es auch gar keine konkreten Vorkenntnisse.“ Wenn man sich traue, könne man einfach die Schneeschuhe überziehen und losmarschieren. Dennoch beobachte Scharfegger einen regen Andrang bei den geführten Touren, die aktuell beliebter seien als je zuvor – und das trotz Corona. „Viele von den Leuten waren vorher noch nie auf einem Berg. Da ist es nur verständlich, dass sie sich ins Schneeschuhwandern einführen lassen möchten“, so Scharfegger.
Sanfte Alternative
Das Wandervergnügen im Schnee sei für alle Altersgruppen geeignet. „Wenn einem das Rodeln im Alter nicht mehr so großen Spaß macht, dann ist das Schneeschuhwandern vielleicht eine sanfte Alternative. Aber auch immer mehr Jugendliche und Familien probieren die Sportart aus.“ Das habe er unter anderem daran bemerkt, dass die Nachfrage nach Kinderschneeschuhen in den letzten Jahren deutlich gestiegen sei. Beim Verleih an der Rax habe man das Equipment für Kinder deshalb deutlich aufstocken müssen.
Aber nicht nur alle Altersgruppen, auch Menschen aller Gehaltsklassen könnten beim Schneeschuhwandern ihr neues Hobby finden. „Skifahren ist vom Budget her ein teurer Sport. Beim Schneeschuhwandern braucht man hingegen fast keine Ausrüstung, weshalb es ein Sport für alle ist“, sagt Scharfegger.
Den Winter entdecken
Daneben habe aber auch die Pandemie den Trend hin zum Schneeschuhwandern noch einmal deutlich verstärkt. Der Drang, raus in die Natur zu gehen, sei deutlich gewachsen, so der Seilbahneigentümer. „Zwar ist es, aufgrund der beschränkten Kapazitäten während der Pandemie schwer in Zahlen zu fassen, wie stark die Anzahl der Schneeschuhwanderer tatsächlich gestiegen ist, aber es sind jetzt sicherlich zehn Prozent mehr als noch vor fünf bis sechs Jahren.“
Viele Menschen würden durch das Schneeschuhwandern den Winter für sich neu entdecken oder überhaupt zum ersten Mal im Leben einen Zugang zum Winter finden. Das zeige sich auch daran, dass mittlerweile 30 Prozent der Gesamteinnahmen bei der Raxseilbahn im Winter erwirtschaftet werden. Noch vor einigen Jahren seien es nur 20 Prozent gewesen, sagt Scharfegger. Mit zahlreichen Aktionen und Angeboten wolle man das Schneeschuhwandern weiter attraktivieren.
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