Almdorf Seinerzeit

Nockberge: Wo die Südsee auf Omas Alm-Flair trifft

Wer das Wort Chalet in den Mund nimmt, muss vorsichtig sein. Darum lieber Urlaub in einem der ersten Almhüttendörfer Österreichs.

Alles begann mit Bora Bora. So beginnen wohl die wenigsten Geschichten, die von Chaletdörfern in den Alpen handeln. Doch das „Almdorf Seinerzeit“, gelegen auf gut 1.400 Meter Seehöhe, mitten im Biosphärenpark Nockberge, ist eben nicht irgendein Chaletdorf. Bereits im Jahre 1995 wurden hier die ersten Hütten errichtet. Zu einer Zeit, als das Wort Chalet noch weit und die Kärntner Almhütten viel näher war. „Der Erfinder des Dorfes war damals auf Bora Bora auf Urlaub und wollte die Idee der dortigen Bungalow-Ressorts in die alpine Welt übertragen“, erzählt Carina Hartl, Marketingchefin des Dorfes. Fertig waren die ersten vier Hütten.

Almdorf Seinerzeit

©Almdorf Seinerzeit

Heute ist das Dorf auf einundfünfzig Häuser, aufgeteilt auf zwei Dorf-Teile (Kleeangerle oben und Fellacher unten) angewachsen. Geblieben ist jede Hütte ein Unikat. Und so gelegen, dass man sich wirklich wie auf einer einsamen Alm fühlt. Jedoch ohne ein Leben als Selbstversorger zu führen, sondern mit dem nötigen Luxus, der jedoch nie die Authentizität des Alm-Flairs übertüncht. „Wir sind historisch gewachsen, das unterscheidet uns von anderen Chalet-Dörfern. Es ist ein gewisser Geist, der hier mitschwingt“, erklärt Hartl.

Jedenfalls gibt es ganz viel zu spüren, was man auch bei der Oma im Bergdorf erlebt hat. Da gibt es etwa den Oma-Ofen in der Hütte. Ein Zusatzherd, der mit Holz befeuert werden kann. Oder den Diwan, der unter dem bestickten Spruch zum Tag zum Nachmittagsschlaferl einlädt, während man freien Blick auf den offenen Kamin hat. Holzplanken, die mit Schnüren nach oben gezogen werden können, um den Fernseher untertags zu verstecken. Aber dafür bleibt ohnedies keine Zeit.

Jede Hütte ist ein Unikat.

©Mathias Taxer

Denn der Luxus der Ruhe braucht Zeit. In der Früh serviert der eigene „Hüttenwirt“ das Frühstück. Inklusive gewünschter Ei-Zubereitung in der eigenen Hütte. Dann geht es hinaus in die Natur. Nur fünf Minuten Autofahrt sind es bis zum Familienskigebiet „Heidi Alm“ am Fuße des Falkerts. Wer mit gefahrenen Pistenkilometer angeben will, ist hier falsch. Wer die Sanftheit der Nockberg, mit unvergleichlichen Weitblicken an klaren, sonnigen Tagen genießen will, genau richtig.

Hier befindet sich das Familienskigebiet „Heidi Alm".

©Grafik

Schneeschuhwandern, Skifahren, Langlaufen oder Tourengehen findet hier entschleunigt und ohne Touristenmassen statt.

Und wer nach einem langen Tag wieder in „seine Almhütte“ zurückkehrt, den erwartet – je nach gebuchter Kategorie – ein eigener „Hot Tub“ aus Holz vor der Hütte und die eigene Sauna in der Hütte.

Chalet im Winter.

©Almdorf Seinerzeit

Für das leiblich Wohl am Abend sorgt wieder der „Hüttenwirt“, der von Suppe bis Fondue alles in die eigenen vier Holzwände liefert. Wer auf die anderen Hüttenbewohner neugierig ist, der sollte sich im Restaurant des Almdorfs vom einstigen Koch der Milliardärin Heidi Horten verwöhnen lassen. Spezialität: Krustenbraten aus dem Holzofen. – Und den gibt es auf Bora Bora sicher nicht.

Infos

Klimafreundliche Anreise
Mit der Bahn geht es klimafreundlich entweder bis Villach, Klagenfurt oder Spittal am Millstättersee.
Ab dort mit Taxi oder Kleinbus (ebeneder.at/einzeltaxi). Das Almdorf liegt abgeschieden auf den Hängen oberhalb von Patergassen in der Nähe des Falkertsees. oebb.at

Packages
Das Almdorf Seinerzeit bietet spezielle Winterangebote, Zeit zu zweit oder Gourmettage an. Je nach gebuchter Hüttenkategorie und Anzahl der Tage muss man mit Preisen ab
250 Euro/Hütte rechnen. Auch längere Aufenthalte sind möglich. almdorf.com/

Biosphärenpark Nockberge
2012 wurden die Kärntner Nockberge und auch der Salzburger Lungau von der UNESCO mit dem Prädikat Biosphärenpark ausgezeichnet, welcher sich über die Bundesländer  Kärnten und Salzburg mit einem Gebiet von mehr als 1.500 Quadratkilometern erstreckt und flächenmäßig den größten Biosphärenpark Österreichs bildet. Typisch für die Nockberge sind ihre sanften Hügel. Während die Hohen Tauern mit mächtigen, schroffen Gebirgszügen bestechen, sucht man diese in den Nockbergen vergebens

Auskunft
[email protected]
biosphaerenparknockberge.at

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