Mit dem Fahrrad auf Urlaub: Von Mailand nach Rom
"Fahren um anzukommen", Teil 2: Auf der Via Francigena geht's durch Bella Italia!
Informationen
Bereit für eine Herausforderung? Wie wäre es mit einer Italien-Reise? Von Mailand nach Rom, das ist eine seriöse Urlaubsfahrt, alles andere als ein kleiner Ausflug. Aber: Es ist eine der vielleicht schönsten mediterranen Strecken, die man sich "erradeln" kann.
Tatsächlich ist diese Route nur ein kleiner Teil einer uralten Pilgerstraße, der Via Francigena. Sie führte vom englischen Canterbury nach Rom, ursprünglich zum Grab des Apostels Petrus. Genau, es handelt sich um einen weniger bekannten Vetter des berühmten Jakobswegs.
Via Francigena
Von Mailand nach Rom, ca 630 km. Etappen: Pavia, Piacenza, Medesano, Pontremoli, Marina di Carrara, Pietrasanta/Lucca, Santa Croce sull'Arno, San Gimignano/Colle di Val d'Elsa, Siena, San Quirico d'Orcia, Acquapendente, Viterbo, Trevignano Romano.
Heute ist die gesamte Strecke Teil des Radfernweg-Netzwerks EuroVelo. Man kann also auch von Belgien nach Frankreich oder von Frankreich nach Italien auf dieser Route fahren. Was den Abschnitt Mailand-Rom so besonders macht, ist die beinahe überwältigende Häufung grandioser Landschaften und Städte, die man durchquert.
Es kann aber natürlich ganz schön heiß werden. Wobei die Temperaturen in der Toskana gerade im Juni oft noch recht angenehm sind.
Nach der Apennin-Challenge südlich von Mailand fährt man umso euphorischer runter zum Meer, wo's dann nach Sarzana an der traumhaften Küste von Versilia entlanggeht.
Schwitzen und staunen
Dann in die Toskana. Und ja doch, die ist genau so, wie wir sie auf Fotos sehen, aber im Auto kaum spüren, nämlich verdammt hügelig. Mit dem Rad erleben wir auch das. Und zwar richtig.
Die Etappen und Highlights liegen allerdings kaum mehr als 30 km entfernt voneinander, sodass man trotz Anstrengung aus dem Staunen nicht herauskommt. Und wer glaubt, mit Siena schon das allergrößte Highlight gesehen zu haben, urteilt vorschnell. Denn da sind auch noch San Gimignano, die alte reiche Handelsstadt mit den vielen Türmen und Colle di Val d'Elsa.
Letztere ist vielleicht nicht so großartig, wie die zuvor genannten Städte mit ihren legendären Pferderennen quer durch die mittelalterlichen Altstädte, weil auf einem schmalen Bergrücken gelegen. Aber Colle ist gerade deshalb so einzigartig, weil es kaum einen Ort gibt, der sich historisch homogener und authentischer präsentiert. Alles an dieser Altstadt ist wirklich alt. Hier gibt es kein wie auch immer geartetes architektonisches Neuland, man kann in die Geschichte der Toskana eintauchen.
Auf dem Weg weiter nach Süden kann man das auch in verschiedene Seen, die sich vor der Ewigen Stadt ausbreiten – also das Eintauchen. Bevor man schließlich Rom erreicht. UND: An fast jeder Stelle kann man sich für eine Weiter- oder Rückfahrt per Zug entscheiden.
Kommentare