Academy

Michael Schottenberg über die Vorteile des langsamen Reisens

Sich der Muse hingeben und nicht abhetzen: Wie das gelingt, verrät Michael Schottenberg in Lesson 4 seiner freizeit academy.

Michael Schottenberg ist viel gereist. Er hat Vietnam, Indien, Burma erkundet – und sogar Facetten des Burgenlands entdeckt, die wohl die meisten nicht kannten. Weil er darüber geschrieben hat, haben seine Bücher den ehemaligen Schauspieler und Volkstheater-Direktor zum Bestseller-Autor gemacht.

Für uns erzählt er in seiner freizeit academy kenntnisreich und hochspannend über „Die Kunst des Reisens“. In Lesson 4 widmet er sich einem Thema, über das sonst in keinem Reiseführer berichtet wird. Warum ist sich-Zeit-lassen beim Reisen so wichtig? Wie gelingt es mir, eben nicht von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu hetzen und mich stattdessen der Muse hinzugeben? Schottenberg berichtet darüber hautnah in amüsanten Anekdoten.

Michael Schottenberg: "Zufälligkeiten sind hoch beachtenswert"

©Screenshot

Essen beim Tuk Tuk-Fahrer

„Wenn man die Kleinigkeiten eines Landes sieht, sieht man gleichzeitig das große Ganze – weil es aus Momentaufnahmen besteht“, so Schottenberg – und meint damit vor allem eines: Menschen beobachten und mit ihnen ins Gespräch kommen.

Die Geheimnisse des lustvollen Reisens

Du willst mehr von Michael Schottenberg über seine Reisen und seine Einsichten darauf wissen? Erfahren, was er über Souvenirs, Taxifahrten und Gepäck zu sagen hat? Dann hier alle zehn Lessons mit dem Bestseller-Autor in seiner freizeit academy anschauen!

 

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Begeistert erzählt er etwa von einer Begegnung in Jodhpur, Radjasthan. Aufgrund der Farbe seiner Häuser ist es auch als „Blaue Stadt“ bekannt; es wartet mit faszinierenden Palästen und Tempeln auf. Aber eben nicht nur. So hat Schottenberg bei seinem Aufenthalt etwa Freundschaft mit einem Tuk Tuk-Fahrer geschlossen. Und wurde von diesem zu ihm nach Hause eingeladen.

Ramesh, Schottenbergs indischer Freund 

©Michael Schottenberg

Ein Huhn wird gekauft 

Gemeinsam mit seinem Gastgeber ging er los, ein Huhn zu kaufen, mit dem Ziel es am Abend zu verspeisen. Die ganze Nachbarschaft sei zusammengekommen, erzählt Schottenberg lachend, um ihm dabei Gesellschaft zu leisten – und natürlich vor allem, ihn dabei zu beobachten.

Was er an diesem Abend gelernt hätte, angefangen von der Zubereitung des Essens über die Reihenfolge der Speisen und wer zuerst zu essen bekommt (erst der Gast, danach die Kinder) – all das hätte ihm mehr über Mensch und Land beigebracht als jeder bestaunenswerte Tempel, so Schottenberg.

Was Alltag über uns aussagt

Eine Frau in Hanoi wiederum beobachtete er auf einer vielbefahrenen, mehrspurigen Fahrbahn, von einer Brücke aus. Beim ersten Zuhören eine unbedeutende Geschichte. Der ehemalige Theatermacher aber weiß sie gekonnt wahrzunehmen und richtig zu deuten – als philosophischen Exkurs über das Leben.

„Kleine Dinge und Zufälligkeiten sind hoch beachtenswert“, weiß Schottenberg und erzählt die nächste Anekdote, als er auf einer Parkbank in Ho-Chi-Minh-Stadt saß und das Treiben der Menschen studierte. Doch sehen Sie selbst!

 

Alexander Kern

Über Alexander Kern

Redakteur KURIER Freizeit. Geboren in Wien, war Chefredakteur verschiedener Magazine, Gründer einer PR- und Medienagentur und stand im Gründungsteam des Seitenblicke Magazins des Red Bull Media House. 12 Jahre Chefreporter bzw. Ressortleiter Entertainment. Schreibt über Kultur, Gesellschaft, Stil und mehr. Interviews vom Oscar-Preisträger bis zum Supermodel, von Quentin Tarantino über Woody Allen bis Jennifer Lopez und Leonardo DiCaprio. Reportagen vom Filmfestival Cannes bis zur Fashionweek Berlin. Mag Nouvelle Vague-Filme und Haselnusseis.

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