Reisetipp: Kanadisch für Einsteiger
Man träumt von der endlosen Wildnis – und hat kaum Ahnung von diesem weiten Land.
Reden wir über Kanada. Nicht, weil am Samstag (1. Juli) der Canada Day gefeiert wird. Au contraire, wie französischsprachige Kanadier parlieren. Die geringe Kenntnis über das flächenmäßig zweitgrößte Land der Welt treibt an. Denn für viele Reisende ist Kanada noch ein riesiger weißer Fleck.
Okay, Eishockey spielen sie gut, Team Canada hat sich erst kürzlich erneut zum Weltmeister gepuckt. Es gibt Grizzlybären und einen feschen Premierminister. Aber sonst? Was sollte man vor einem längeren Trip – Juni bis Mitte Oktober ist die angenehmste Reisezeit – durch Wald und Wildnis wissen?
Kanada ist zuallererst landschaftlich verdammt vielschichtig: von arktischen Gewässern, in denen Eisbären und Walrosse leben, über die Tundra, in der Karibus und Moschusochsen grasen, bis zu Büffelherden in den südlichen Prärieprovinzen Alberta, Manitoba und dem fast unaussprechlichen Saskatchewan.
Ein Roadtrip-Traum für Selbstfahrer mit Campingbus oder Wohnmobil. Um nur zwei Routen zu nennen: der kurvenreiche Sea-to-Sky-Highway verläuft von der Pazifikmetropole Vancouver über Whistler gen Norden; auf der atlantischen Seite führt eine gut tausend Kilometer lange Strecke von Montreal zur zerklüfteten Halbinsel Gaspésie.
Dazwischen hat man vierzig Nationalparks über das Land verstreut – der Banff Nationalpark in den Rocky Mountains gilt als einer der schönsten der Welt. Alle vierzig zu besichtigen, schaffen nicht mal die Kanadier.Jetzt kommt’s: Von denen gibt es nicht viele. 4,2 Einwohner pro Quadratkilometer, einsamer geht’s auch nur in Island und der Mongolei. Einige Namen hat man im Ohr, Leonard Cohen etwa. Wer Blumen ablegen möchte: Der kultig-grantige Songwriter aus Montréal ist auch dort am jüdischen Friedhof begraben. Die eher brave Céline Dion stammt auch aus der Provinz Québec. Die Popsängerin hat 1988 den Grand Prix Eurovision de la Chanson gewonnen – für die Schweiz. Das klingt crazy. Die Crazy Canucks waren aber wiederum andere, nämlich die wilden Abfahrer des kanadischen Skiteams, die um 1980 den Österreichern um die Ohren fuhren. Ken Read oder Steve Podborski, um zwei zu nennen.
Cranberry-Ahorn-Rosmarin-Mocktail
Vorbereitung: 30 min
Zubereitung: 5 min
Portionen: 4–5 Getränke
60 ml Wasser
60 ml Ahornsirup
2–3 Zweige frischer Rosmarin
60 ml Cranberry-Saft ohne Zuckerzusatz
75 ml Soda
Eiswürfel
1 Prise Piment
Rosmarin, Cranberries zum Garnieren
- Wasser, Ahornsirup und Rosmarin im Topf erhitzen (nicht kochen), dann vom Herd nehmen
- Topf mit Teller abdecken und dreißig Minuten ziehen lassen, damit sich die Aromen entfalten
- Pro Drink 50 ml des vorbereiteten Sirups und eine großzügige Prise Piment in einen Cocktailshaker geben, mit Soda und Cranberry-Saft auffüllen, shaken
- Eiswürfel in Glas geben, mit Mocktail übergießen, garnieren
(Schon gewusst? Ein Mocktail ist ein Cocktail ohne Alkohol. Engl. „to mock“ = vortäuschen)
Die Kanadier, die wir namentlich nicht kennen, leben fast alle im Süden, nahe der Grenze zu den USA – also entweder in Vancouver im Westen oder in Toronto und Montreal im Osten. In diese zwei Millionenstädte fliegen Airlines wie Austrian und Air Canada von Wien aus direkt.
Bleibt das wichtigste auf Reisen, das Essen. Eine Redaktionskollegin, die lange in Kanada gelebt hat, sagt: „Sie essen lustige Sachen wie Poutine-Pommes mit geriebenem Käse und Gravy, einer Bratensoße. Köstlich!“ Ansonsten überschütten sie alles mit Ahornsirup, das fängt schon beim Frühstück mit den Pancakes an. Der Sirup passt aber auch in Drinks. Die Zuckerahornbäume wachsen im Osten des Landes. Die Blätter haben übrigens 23 Zacken – und nicht wie auf der Flagge abgebildet nur elf.
Kommentare