Natürlich herzlich: Inspirationen für Fotogrüße zum Valentinstag

Für einen Besuch ist natürlich anzuraten, per Boot anzurauschen. Ankerplätze gibt es hier, wie man sieht, genug, aber mit den Unterkünften wird es etwas eng. Kein Problem für Globetrotter, die es gut mit ihrem Gefühlshaushalt meinen: Auf dem ebenfalls herzförmigen Hembaduh Island auf den Malediven befindet sich das Taj Coral Resort, das auch mit besonderen Wedding-Specials winkt.

Die beiden sind dabei nicht die einzigen Inseln, die mit herzigen Konturen kokettieren. Zwischen den Riffs vor der Küste Australiens machen sich „Liebesinseln“ ebenso Luft wie in Kroatien.

Oder auf den Azoren, wie ein Aerial View von San Miguel Island zeigt.

Man muss aber nicht zwingend zum Insulaner mutieren, um Zeuge derart liebevoller Schauspiele der Natur zu werden. Manchmal genügt der geeignete Blickwinkel, um aus einem halbwegs runden Ausschnitt im Nu ein Herz zu zaubern.

Beobachten Sie nur einmal jene Menschen, die die Natur vorwiegend mit dem Handy und nicht mit den Augen erkunden. Nicht wenige bringen in ihren Rucksäcken eine Profikamera samt Stativ mit, um die Umgebung genauer unter die Lupe zu nehmen. Nur so ist es zu erklären, dass vor wenigen Jahren ein Wanderpfad entlang der Klippen an der Südalgarve zum Mekka für Fotografen mit dem besonderen (Hinter-)Sinn für spektakuläre Schnappschüsse wurde.

Das „Herz der Algarve“

Zwischen den Ortschaften Albufeira und Portimao gibt es eine Passage, der man unter vielen Verrenkungen ein ganz schön großes Herz aus zwei unterschiedlichen Felsformationen abringt. Bei einer bestimmten Stelle bilden nämlich die Klippen eine kleine Spitze und geben darüber den Blick frei auf ein Felsentor, das auf dem Foto die geschwungene obere Hälfte des Herzens ausmacht. Heureka!

Der einzige Weg dorthin führt über einen halbstündigen Fußmarsch. Nicht gerechnet selbstverständlich die doch weite Anreise an die Algarve in Südportugal.

Leichter tun sich natürlich jene, die so viel Fantasie aufbringen, um ihre unmittelbare Umgebung nach herzigen Motiven abzuklopfen. Und derer gibt es, den Blick dafür vorausgesetzt, gar nicht so wenige.

Appell von Amor?

Die Launen der Natur lassen es mitunter zu, dass sich im Garten oder im Grünstreifen vor der Haustür Äste und Zweige zu Herzerln formen. Schaut einmal genau, die Botschaft der Verliebten ziert Wald und Wiesen wie ein augenzwinkernder Appell von Amor höchstpersönlich.

Und sogar dort, wo nicht wirklich viel wächst, in der Wüste, tauchen mitunter Steine, die bereits seit Tausenden von Jahren hier lagern, in einschlägiger Herzerlform auf.

Einzelne Vertreter der weltweiten Fotocommunity wurden dabei besonders in den Wüsten der US-amerikanischen Bundesstaaten Arizona und Kalifornien fündig. Im Nationalpark Joshua Tree gibt es etwa mit dem White Tank Campground eine Ecke, die einen tonnenschweren Fels beherbergt. Natürlich muss man auch diesen aus einer ganz bestimmten Perspektive ins rechte Licht setzen. Sonst ähnelt das „Heart Rock“ genannte Wahrzeichen eher einem Erdapfel als einem Fels.

Die „Herzerlstraße“

Natürlich wird manchmal auch ein wenig nachgeholfen, damit die herzige Botschaft unmissverständlich ankommt. Die Weinberge Sloweniens warten zum Beispiel mit einem Straßenabschnitt auf, der unter den Einheimischen längst die romantische Bezeichnung „Herzerlstraße“ trägt.

Es ist anzunehmen, dass Winzer dort ihre Rebstöcke mit besonderer Raffinesse hegen und pflegen. Der Anblick dieser nur ein paar Schritte von der österreichischen Grenze entfernt gelegenen Überraschung ist jedenfalls einen Ausflug wert. Den besten Blick genießt man von der Buschenschank Dreisiebner an der Sulztaler Weinstraße.

Etwas weiter in die Ferne führt eine Aufnahme, die KURIER-Leser Simon K. Posch gelang. Im November 2017 gelang ihm auf der Hawaii-Insel Maui, genauer gesagt: beim Nakalele Point im Südwesten der Insel, dieser herzige Schnappschuss.

Einen richtigen Boom erlebte diese Spielart der Landschaftsfotografie erst durch den Einsatz von Satelliten oder Drohnen. Denn oft genug bringt erst die sehr distanzierte Sicht von oben zu Tage, welche Schätze die Erdoberfläche birgt. Oder – im Fall der kroatischen Inselwelt – die Wasseroberfläche.

So entpuppte sich die Pracht der Insel Galešnjak erst durch die Luftbilder von Google Earth. Selbst dem Besitzer des unbewohnten Eilandes war die Herzform zuvor offenbar nicht aufgefallen. Vor einem Jahrzehnt aber wurde dieser Flecken Erde südlich von Zadar zu einem Hotspot für verliebte Segler.

Natürlich kann man es auch übertreiben. Vor einem Jahr überraschte die Europäische Weltraumbehörde mit einer Aufnahme der High-Resolution-Stereo-Kamera des ESA-Mars-Express. Ein Silhouettenpärchen nahe des Südpols der Mars-Oberfläche, so legte die ESA nahe, sollte eine Engel-Herz-Formation zeigen. Je nachdem, wie man das Bild drehte und wendete, hätte man darauf aber auch ein Mondkalb erkennen können.