
60 Jahre The Sound of Music: Von Salzburg in die Welt
Zum 60. Jubiläum feiert das Salzburger Land sein imposantes Hollywood-Erbe mit neuen Ausstellungen, Touren und Events.
Im Jahr 1965 feierte „The Sound of Music“ Premiere – ein Film, der Generationen begeisterte und Salzburgs Bild in der Welt prägte. Millionen verbinden die Stadt seither mit Almwiesen, barocken Gassen und der bewegenden Geschichte der Familie Trapp. Jährlich reisen 360.000 Menschen ins SalzburgerLand, um auf den Spuren des Films zu wandeln. Denn gerade dieser Film prägte das österreichische Image im Ausland wie kein anderer und weckt bei vielen Besucherinnen und Besuchern eine besondere Faszination für die Stadt und ihre Historie.
Singende Familie Trapp
Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten: Maria, eine Musik liebende Gouvernante, erobert die Herzen der Trapp-Kinder und ihres Vaters. Sie heiratet den verwitweten Kapitän, doch mit dem Einmarsch der Nazis muss die Familie aus Salzburg fliehen. Die Musical-Verfilmung wurde zum Klassiker – über eine Milliarde Menschen weltweit haben den Film bisher gesehen.
Dabei war der Erfolg nicht vorhersehbar. „Ich wusste, dass der Film vieles hat, was Menschen lieben werden, aber seinen riesigen Erfolg konnte ich damals noch nicht ahnen“, sagt Nicholas Hammond, der als 14-jähriger Friedrich von Trapp, eines der Kinder, spielte. Selbst 60 Jahre später besucht er Salzburg noch immer gerne: „Wer die Stadt im Film geliebt hat, wird sie heute noch lieben.“
Bilder, die Filmgeschichte schrieben
Elf Wochen drehte das Filmteam in Salzburg und Umgebung – Szenen wie die legendäre „Do-Re-Mi“-Sequenz begeistern bis heute. Darin erklärt Maria den Kindern singend die Tonleiter, während sie durch Salzburger Parks, Brücken oder Wiesen spazieren. „Es war eigentlich eines der ersten Musikvideos. Das hat zuvor noch niemand gemacht“, erinnert sich Hammond. Die eindrucksvolle Kulisse Salzburgs hat dabei entscheidend zur Magie des Films beigetragen und sorgt dafür, dass sich Fans auf der ganzen Welt immer wieder in diese Geschichte verlieben.
Besuchermagnet
Drehorte wie der Mirabellgarten, der Mozartsteg, Schloss Leopoldskron, Stift Nonnberg oder Gschwandtanger in Werfen ziehen noch immer Filmliebhaberinnen und -liebhaber an. Ein besonderes Fan-Schmankerl ist die neue „The Sound of Music“ Free Walking Tour in Salzburg. Sie führt Interessierte zu den Original-Drehorten. Alle neun innerstädtischen Filmschauplätze wurden liebevoll aufgearbeitet und können kostenlos und im eigenen Tempo erkundet werden begleitet von einer spannenden Audiotour, die man via Smart Guide (App am Smartphone) abruft. So entsteht eine einzigartige Möglichkeit, die Magie des weltberühmten Klassikers hautnah zu erleben. „Dass man die Originalschauplätze und -drehorte einfach besuchen kann, ist mittlerweile eine Seltenheit. Das macht Salzburg so einzigartig“, betont Hammond.
Einzigartig sind auch die Songs, die einst von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein komponiert und getextet wurden. Hits wie „Edelweiss“, „My Favorite Things“ oder „Climb Ev'ry Mountain“ inspirieren bis heute Menschen rund um den Globus. Was sie so besonders macht, wollen wir von Hammond wissen. „Die Songs haben eine gute Botschaft. ,Climb Ev’ry Mountain’ erzählt beispielsweise davon, die eigenen Träume zu verfolgen. Viele Menschen schöpfen daraus Hoffnung“, sagt er. Kein Wunder, dass die Songs in Serien wie „Glee“ oder durch Stars wie Ariana Grande und Lady Gaga ein Revival erleben und bis heute nachhallen.

In ,The Sound of Music’ gibt es mindestens eine Person, mit der sich jede und jeder identifizieren kann, egal, ob man ein fünfjähriges kleines Mädchen ist oder ein 50-jähriger Mann."
60 Jahre "Sound of Music"
Es ist genau diese weltweite Faszination um „The Sound of Music“, die auch das SalzburgerLand dazu veranlasst, das Erbe aufrechtzuerhalten. Daher gibt es anlässlich des 60-jährigen Jubiläums eine Vielzahl an Events und Erlebnissen. Zurzeit zeigt das Salzburg Museum im Schloss Leopoldskron die Ausstellung „Sound of Music Salzburg – Einblick und Ausblick“. Besucherinnen und Besucher erhalten dort umfassende Informationen zu den Dreharbeiten, dem Broadway-Musical sowie dem Leben der echten Trapp-Familie. 2026 soll das Museum „Sound of Music Salzburg“ eröffnen und Fans weitere Einblicke geben.
Das Salzburger Marionettentheater verwöhnt musikalisch und zeigt eine besondere Aufführung des Musicals, die die Geschichte in einzigartiger Weise zum Leben erweckt.
Eine Jubiläumswoche mit exklusiven Galas und internationalen Stargästen wird ab 23. Oktober 2025 den Filmklassiker auf höchstem Niveau feiern. Verschiedene Anbieter, darunter Panorama Tours, organisieren spezielle Touren zu den Original-Drehorten, bei denen Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Schauplätze besuchen und mehr über die Entstehung des Films erfahren können (mehr dazu rechts). Der „The Sound of Music“-Trail in Werfen führt auf rund 1,4 km durch die idyllische Berglandschaft, in der die berühmte „Do-Re-Mi“-Szene gedreht wurde. Entlang des Weges erzählen Info-Tafeln von den Dreharbeiten und der echten Familie Trapp. Mit der neuen SmartGuide Tour (die App ist für jeden Gast kostenlos zum Download verfügbar) begleitet Nicholas Hammond höchstpersönlich mit Anekdoten rund um die Produktion die Gäste am Trail vom Werfner Zentrum hoch zum Gschwandtanger.
Dieses vielfältige Programm wird sicher noch mehr Fans – vielleicht sogar vermehrt aus Österreich – ins SalzburgerLand locken. „Ich glaube, die Österreicherinnen und Österreicher wären stolz, zu sehen, wie ihr Land darin abgebildet wurde“, so Hammond. Er selbst wird Ende Oktober zur Jubiläumswoche wieder hier sein. Warum? „Salzburg ist einer der wenigen Orte in der Welt, an die man immer wieder zurückkehren kann, ohne enttäuscht zu werden.“
Mehr Informationen rund um „The Sound of Music“ und das Jubiläumsprogramm finden Sie unter salzburgerland.com/de/sound-of-music
Reportage: Als Österreicherin unterwegs auf der „Original Sound of Music Tour“
Es ist der erste Freitag des Jahres, und Salzburg liegt unter einer dichten Schneedecke. Kurz nach 9 Uhr warte ich mit meinen Eltern, Michaela und Harald, am Mirabellplatz auf einen Reisebus, der uns in die Welt von „The Sound of Music“ entführt. Für mich als Fan ein Traum – für meine Eltern, wie für viele Menschen in Österreich, eher Neuland. Vier Stunden lang besuchen wir Originaldrehorte, erfahren mehr über die Trapp-Familie und ihre Hollywood-Karriere. Ob meine Eltern dem Bann des Films auch nach dieser Tour widerstehen können, werden wir sehen.
Pünktlich um 9:15 Uhr geht es los. Vorab sei erwähnt, dass es die Tour nur auf Englisch gibt. Grundkenntnisse sollten also vorhanden sein. Unser Tourguide Kylie, eine gebürtige Australierin und begeisterte „The Sound of Music“-Expertin, führt uns mit Leidenschaft durch die Welt von Maria und dem Baron von Trapp. Entlang der Salzach und vorbei am Benediktinerkloster verrät sie uns spannende Details zu den Dreharbeiten. Unser erster Stopp: Schloss Leopoldskron, Kulisse für die Außenaufnahmen der Trapp-Villa. Der traumhafte See sorgt für Begeisterung, und die Kameras klicken. Die Tourgruppe ist bunt gemischt – Familien, Freunde, Fans. Weiter geht es zum Schloss Hellbrunn, wo das berühmte Gazebo steht. Hier schlagen nicht nur im Film die Herzen höher. „Auf dieses Foto habe ich ewig gewartet!“, freut sich eine Mitreisende. Die Stimmung steigt weiter, besonders als Kylie den Original-Soundtrack startet – selbst meine Eltern googeln spontan den Text und singen voller Inbrunst mit. „Das Lied kenne ich ja doch!“, staunt Michaela. So vergeht die Zeit wie im Flug, bis wir Mondsee erreichen – unseren nächsten Halt. In Mondsee haben wir Zeit, den charmanten Ort zu erkunden und eine Mittagspause einzulegen. Nach einer köstlichen Fischsuppe geht es zurück zum Bus und wir fahren nach Salzburg.

Familien-Selfie mit traumhaftem Blick auf den verschneiten Wolfgangsee.
©Sandra RabalderUnser letzter Stopp: der Mirabellgarten. Kylie sorgt erneut für Stimmung und ist überrascht, dass diesmal auch Menschen aus Österreich dabei sind. „Das kommt so gut wie nie vor“, lacht sie. „Eigentlich schade“, finden wir, und meine Eltern verraten mir, dass sie sich zu Hause gleich den Film anschauen werden. Michaela resümiert: „Man hat auf der Tour echt viel Spaß, auch wenn man den Film nicht kennt. Man lernt neue Menschen kennen und entdeckt schöne Landschaften.“ Harald sieht es ähnlich: „Ich bin kein Musical-Fan, aber hier erlebt man Salzburg auch als Österreicher aus einem neuen Blickwinkel. Wir können uns glücklich schätzen, in so einem schönen Land zu leben.“

Voller Einsatz: Reiseführerin Kylie sorgt mit Charme und Witz fürs richtige Feeling.
©Sandra RabalderMehr zur "Original Sound of Music Tour" in Salzburg finden Sie unter panoramatours.com
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