Abseits heimischer Pisten: Exotische Skigebiete weltweit

Ob auf Vulkanen, in Hallen oder mit Blick auf die Wüste – rund um den Globus gibt es Regionen, wo man keinen Pistenzauber vermuten würde.

Während der Skiweltmeisterschaften fällt manchmal noch das Wort Exoten, wenn es sich um Teilnehmer handelt, die nicht in den Alpen oder in Skandinavien aufgewachsen sind. Dabei ist das Carven auch in Ländern beliebt, die man kaum mit Schneefallgrenze, Schlepplift und Skihüttengaudi verbindet. Wir blicken über den heimischen Pistenrand und starten in der südlichen Hemisphäre:

Argentinien. Südamerika ist mehr als nur Samba: Cerro Castor nahe Ushuaia auf Feuerland wird als südlichstes Skigebiet der Welt beworben. Die Region liegt verhältnismäßig niedrig, aber die Antarktis ist nicht weit und so Schnee garantiert. Die Saison geht von Juni bis Oktober.

Australien. Der Uluru ist der bekannteste Berg, der Mount Kosciuszko mit seinen 2.228 Metern aber der höchste Berg auf dem Festland des australischen Kontinents. Er liegt in New South Wales in den – aufgepasst – Snowy Mountains und besitzt mit Perisher ein Wintersportzentrum. Ein Blick in die Live Cams auf perisher.com.au zeigt aktuell natürlich keinen Schnee. In Down Under ist der Winter ja im Sommer, zwischen Juni und August.

Bulgarien. Der südöstliche Balkanstaat ist kein Exot, sondern weist weltcup-taugliche Skipisten vor: Seit der Saison 2007/08 fanden etliche Damen- und Herren-Skiweltcuprennen in Bansko statt, heuer gibt’s allerdings kein Rennen (banskoski.com/en).

Dubai. Was es im Emirat auf der Arabischen Halbinsel auf natürliche Weise nicht gibt, wird einfach gebaut. „Ski Dubai“ (skidxb.com) wurde 2005 eröffnet und ist Teil der gigantischen Konsummeile Mall of Emirates. 22.500 Quadratmeter sind in der Wintersporthalle schneebedeckt, es gibt fünf Abfahrten, die längste ist vierhundert Meter lang. Den Temperaturunterschied zur Außenwelt habe man mit einer leistungsfähigen Dämmtechnik im Griff.

Hawaii. Der Vulkan Mauna Kea („Weißer Berg“) ist 4.205 Meter hoch und trägt auch mal ein Schneehauberl. Dünne Luft, Lavasteine – klingt nach einem Tanz auf dem Vulkan. Skifahren ist aber möglich. Da es weder Lifte noch offizielle Pisten gibt, ist der Mauna Kea nur für Freerider interessant (gohawaii.com).

Der Vulkan Mauna Kea

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Indien. Auch am Subkontinent fährt man Ski. Gulmarg („Blumenwiese“) liegt im Nordwesten im Himalaja-Gebiet. Eine Gondel bringt Wintersportler auf circa 4.000 Meter Seehöhe – und somit auf die ehemals höchste Bergstation der Welt. Österreich-Bezug: Nach der Unabhängigkeit Indiens 1947 suchte man einen geeigneten Standort für ein Skigebiet und holte dafür den Tiroler Alpinisten und Wintersportler Rudolph Matt (Slalom-Weltmeister 1936) ins Land.

Lesotho. Das kleine Königreich, das vollständig von der Republik Südafrika umschlossen ist, besitzt ebenfalls eine Piste. Unterhalb des Mahlasela Passes befindet sich das Resort Afri-Ski, die 1,8 Pistenkilometer führen an den Hängen der Maloti Berge entlang. Das Skigebiet ist in den südafrikanischen Wintermonaten von Juni bis August geöffnet.

Marokko. Oukaïmeden im Hohen Atlas gilt als bestes Skigebiet Marokkos – inklusive Blick auf die Wüste. Wann: zwischen Januar und Mitte März.

Oukaïmeden im Hohen Atlas.

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Schweden. Riksgränsen („Reichsgrenze“) ist klein, aber fein: Es ist das nördlichste Skigebiet Schwedens und liegt an der Grenze zu Norwegen. Freeriding, Skitouren, Langlauf, Heli-Skiing – hier wird vieles geboten. Der Höhepunkt ist aber das Skifahren und Snowboarden unter der Mitternachtssonne!

Sizilien. Bei der italienischen Insel denkt man eher an Strände und Zitronen, nicht an Schnee. Doch am Nord- und Südhang des Ätna befinden sich auf einer Höhe von über 2.300 Meter zwei Skigebiete.

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