Warum Max Schmiedl heute eher nicht mehr bei "Taxi Orange" mitmachen würde

Vom Schauspieler zum Musiker: Max Schmiedl über sein neues Album, seine Vergangenheit und was er derzeit von Rapid hält.

Richard III. am Burgtheater mit dem leider mittlerweile schon verstorbenen Gert Voss (1941–2014) hat Max Schmiedl (51) inspiriert, Schauspieler zu werden. Einem breiten Publikum wurde er dann 2000 bekannt, als er als Sieger der ersten Realityshow des ORF aus dem Taxi stieg – seinen "Taxi Orange"-Gewinn hat er übrigens wie angekündigt gespendet.

Rückblickend würde er eher nicht mehr mitmachen, er habe nämlich dadurch einiges an Glaubwürdigkeit verloren, wie Schmiedl, der schon damals mit seiner Musik "Gas gegeben" hat, in der Sendung "Herrlich ehrlich – Menschen hautnah" erzählt.

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"Ich kann mich erinnern, ich bin auf der Donauinsel aufgetreten und das Erste, was ich gehört habe: 'Na, wir brauchen keinen Taxi-Orange-Emporkömmling.' Es war eigentlich gleich so eine negative Stimmung, ein Wiener Neid vielleicht auch, obwohl ich es auch nachvollziehen kann." Bei einer Realityshow mitzumachen sei ja eigentlich nichts Besonderes, meint er.

Nach seinem Sieg begann eine intensive Zeit mit "sehr viel Geschlechtsverkehr", wie er augenzwinkernd erzählt. Es folgte nicht nur sein erstes Album "1-13" sondern auch die Comedyshow "echt fett", das ATV-Format "Volltreffer", die Daily-Soap "Mitten im 8en" , das "Quiz Taxi" auf Puls4 und das Kabarettprogramm "Von Anfang an".

Max Schmiedl bei "Taxi Orange"

©ORF/Hans Leitner

2014 nahm er sich dann für seine Familie (er hat zwei Töchter, Lea und Leni) eine Auszeit. "Marlon Brando hat es in 'Der Pate' schon gesagt: Ein Mann ist kein Mann, wenn er seine Freizeit nicht bei der Familie verbringt."

Die Musik hat ihn aber nie losgelassen, ist eigentlich sogar immer wichtiger geworden. Sein neues Album "#damals" ist kürzlich erschienen – "eine Verarbeitung der letzten 20 Jahre", mit Unterstützung von Austropopgrößen wie Joesi Prokopetz oder Peter Hofbauer. "Es ist sehr wichtig, die Leute davon zu überzeugen, dass ich ein guter Musiker bin und dass sie die Musik hören. Ein Airplay ist in Österreich sehr schwierig. Ö3 kann man sowieso vergessen, warum auch immer. Und auch die anderen Sender sagen teilweise: Sie machen keine Hits, sie spielen nur Hits. Deswegen kann das nur live funktionieren." (Alle Termine auf www.maxschmiedl.tv).

KURIER-Redakteurin Lisa Trompisch im Gespräch mit Max Schmiedl

©KURIER/Jeff Mangione

"Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr im Stadion spielen kann", meint er lachend. Apropos Hoffnung, die hat der glühende Rapidler für seine Mannschaft fast verloren. "Ich habe das Gefühl, dass die Spieler nicht mehr brennen", sagt er. "Wenn ich das Rapid-Trikot anhätte, würde ich mehr laufen. Wahrscheinlich nur sechs, sieben Minuten von der Kondition her durchhalten, aber diese sieben Minuten würde ich mich zerreißen."

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