
Zeig mir deine Sonnenbrille, und ich sage dir, wer du bist
Trendschau: Auf den Nasen von prominenten Modevorbildern sind noch schmale Modelle im Stil der Nullerjahre zu sehen. Insgesamt aber werden die Brillen jetzt größer und vor allem bunter.
Die Sonne lässt sich wieder blicken – und damit auch die neuesten Sonnenbrillen an Trendsettern und Modevorbildern. Sie sind längst viel mehr als nur praktischer UV-Schutz. Brillen wurden in den letzten Jahren zu einem immer wichtigeren Modestatement , zum sichtbaren Zeichen von Stilbewusstsein.
Wer die richtigen Gucker trägt, signalisiert Geschmack, Selbstverständnis und manchmal auch: Ich kann es mir leisten. Ob Designerstück mit Logo oder minimalistisches It-Modell aus nachhaltigem Material – die Sonnenbrille sagt mindestens genauso viel über eine Person wie das restliche Outfit.
2025 zeigt sich die Vielfalt groß wie nie – zwischen Retro-Glamour, sportlicher Extravaganz und futuristischen Formen. Wer kein Accessoire einer Luxus-Marke ersteht, setzt vielleicht auf klare Formen oder bewusst gewählte Farben.
It-Marke
Derzeit das Must-have für wahre Fashionistas: die moderne Variante der Cat-Eye-Sonnenbrille von Alaïa. Genau so eine, wie sie Kim Kardashian für ihren dramatischen Auftritt vor Gericht vor einigen Tagen wählte.

Kardashian mit Alaïa Sonnenbrille
©REUTERS/Piroschka Van De WouwAn Promis wie dem Model Izabel Goulart sind Brillen des gehypten Luxuslabels ebenso zu sehen wie an den Schauspielerinnen Margot Robbie oder Jennifer Lawrence.
Dabei gibt es verschiedene Exemplare der Cat-Eye-Brillen. Wer mit den relativ kleinen Shades nichts anfangen kann, darf beruhigt zu übergroßen Stücken greifen, die nun wieder gefragter sind.
Übergröße und Aviator-Stil
Was Audrey Hepburn in „Frühstück bei Tiffanys“ einst vormachte, feiern Designer heuer wieder: überdimensionierte Modelle. Mit Acetat-Rahmen in soften Karamelltönen oder transparentem Rosé schmeicheln sie zudem jedem Gesicht.
Besonders zu luftigen Boho-Kleidern ein Hingucker, die Siebzigerjahre-Stimmung aufkommen lassen.
Auch die Aviator-Brillen sind in verschiedenen Abwandlungen wieder zurück. Ob klassisch mit dünnem Metallgestell oder auffällig mit dickem Rahmen.

Oversizebrille im Aviator-Stil mit gelben Gläsern bei Brandon Maxwell
©REUTERS/Caitlin Ochs
LeSpecs, 155 Euro
©LeSpecs
Seventies-Vibes bei Chloe, Brille 412 Euro
©APA/AFP/BERTRAND GUAY
Brille von COS, 150 Euro
©Cos
Puck, die Stubenfliege: Oversized Brillen zeigt auch Saint Laurent in der aktuellen Kollektion für Fall/Winter 2025/2026.
©APA/AFP/THIBAUD MORITZFarbe bekennen
Der wichtigste Trend heißt für dieses Jahr aber eindeutig Farbe bekennen. Was schon vorige Saison begonnen hat, führt für dieses Jahr zu einer Farbexplosion – von den Gestellen bis zu den Gläsern wird alles gelb, rot, grün und rosa.

Weiße Brille bei Caroline Herrera
©REUTERS/Andrew Kelly
Weiße Brille von Ray Ban, 137 Euro
©RayBan
Karamellnoten: Vui Eyewear, 155 Euro
©Courtesy of Viu
Berry: Ace & Tate in Kollaboration mit Ganni, 185 Euro
©Mark Ebbeng/aceandtate
Tom Ford: Thomas Brille, auf 160 Euro reduziert
©TomfordService: Richtig biegen und putzen
Sonnenbrillen gehören zu den wenigen Modeartikeln, die über Monate hinweg fast täglich benutzt, herumgetragen oder achtlos in Taschen geworfen werden. Damit das Lieblingsmodell viele Sommer gut übersteht, hier einige Kauf- und Pflegetipps.
Dunkle Gläser sagen nichts über den UV-Schutz aus. Die Tönung beeinflusst nur, wie hell oder dunkel die Umgebung wahrgenommen wird. Daher auf die Kennzeichnung „UV400“ achten – das bedeutet, dass die Brille alle schädlichen UV-Strahlen bis 400 Nanometer filtert. Auch eine klare oder nur leicht getönte Brille kann UV400 bieten – und umgekehrt kann eine dunkle Brille ohne UV-Schutz sogar gefährlich sein, weil sich die Pupillen weiten und mehr UV-Strahlen eindringen. Hochwertige Brillen halten bezüglich Sonnenschutz fünf bis zehn Jahre. Billigbrillen verlieren oft schon nach ein bis zwei Sommern an Schutzwirkung. Fachoptiker können mit einem UV-Messgerät feststellen, ob der Schutz noch vorhanden ist – vor allem bei älteren Modellen oder Secondhand-Käufen ist das durchaus sinnvoll.
Ein CE-Zeichen bestätigt zudem, dass die Brille den EU-Sicherheitsstandards entspricht. Kein CE-Zeichen? Finger weg.
Die Brille sollte bequem sitzen, nicht rutschen und keine Druckstellen hinterlassen. Im Fachgeschäft werden sie individuell angepasst. Mit heißem Wasser kann man schiefe Plastik-Bügel auch selbst biegen. Den Bügel dafür in etwa 30-60 Sekunden in 60 Grad heißes Wasser halten. Danach vorsichtig biegen. Nicht überhitzen – bei mehr als 70 Grad Celsius kann das Material reißen oder gläserseitig aus der Fassung springen.
Kein Alkohol, nur Spülmittel
Die Gläser nicht trocken putzen. Staub oder Sand auf dem Glas können Kratzer verursachen, wenn trocken darübergewischt wird. Immer zuerst mit lauwarmem Wasser abspülen. Dann mit weichen Tüchern wie einem Brillenputztuch reinigen. Dafür kann Spülmittel verwendet werden. Finger weg von Brillenreinigern mit Alkohol, das kann die Gläserbeschichtung angreifen. Auch keine Küchenrolle oder Pullover-Ärmel benutzen, um feinste Kratzer zu vermeiden.
Bei leichten Kratzern in Kunststoffgläsern soll Zahnpasta (ohne Schleifpartikel) oder Politur für Kunststoff helfen. Eine winzige Menge auf ein Baumwolltuch geben, sanft polieren und mit Wasser abspülen. Soll aber nur bei sehr feinen Kratzern helfen.
Nicht im Auto lassen: Hitze kann Kunststoffrahmen verformen oder die Beschichtung beschädigen. Auch nicht lose in Gepäck, Rucksack oder Handtasche mitnehmen. Immer im Etui, am besten mit Hartschale.
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