Am Strand von Koroni findet Voka seine Inspiration

Der Ausnahmekünstler aus Puchberg am Schneeberg hat im warmen Fischerdorf am Peloponnes seine neue Wahlheimat gefunden.

Die Weite des Meeres, das traumhafte Wetter und, so weit man blickt, Olivenhaine – diese malerische Kulisse kann schon ablenken, wenn man versucht, sein nächstes Kunstwerk auf die Leinwand zu pinseln.

Ein niederösterreichischer Ausnahmekünstler hat in Griechenland seine Wahlheimat gefunden. Rudolf Vogl (56), alias Voka, tauscht das eher raue Bergklima seiner Heimat Puchberg am Schneeberg so oft es geht gegen die laue Meeresbrise Koronis – einem idyllischen Fischerdorf am westlichsten Finger des Peloponnes. In der Heimat der weltbesten Oliven hat der Künstler zusammen mit seiner Frau Petra und den Kindern Lenny und Selina ein kleines Paradies gefunden.

©Voka

Eine Britin hatte ein Haus auf einer Anhöhe über dem Strand zum Kauf angeboten. Es war genau das, was der 56-Jährige gesucht hatte. Seither verbringt er mit seiner Familie mehrere Monate im Jahr unter der warmen Sonne Griechenlands. Vor acht Jahren haben sie das Domizil zu einem mondänen Atelier umgebaut. Eine riesige Glasfront öffnet die freie Sicht auf den Horizont. Darunter rauscht das Meer. Das perfekte Umfeld, um das zu tun, wofür Voka mittlerweile weltweit bekannt ist: „Um positive Bilder zu malen“, sagt der Künstler. Düstere Motive finden bei ihm keinen Platz auf der Leinwand.

Seine legendären Porträts von Andy Warhol oder Marilyn Monroe, die knalligen Städtebilder oder Neuinterpretationen der alten Meister zieren Wände von New York bis Australien. Mit der Masterpiece Connection ist Voka in aller Munde. Dabei präsentiert er weltbekannte Gemälde der alten Meister in einer, dem Zeitgeist entsprechenden Interpretation – ob Michelangelos David, die Erschaffung Adams aus der Sixtinischen Kapelle oder das letzte Abendmahl. Sie alle erstrahlen in dem von Voka geprägten „Spontanrealismus“.

©Voka

In ein Land verliebt

Auch wenn er für seine Ausstellungen viel herum, kommt, läuft er am allerliebsten im Hafen von Koroni ein. „Ich dachte nie, dass sich jemand in ein Land verlieben könnte. Aber genau das ist mir passiert“, betont Vogl.

Angefangen hat alles vor 25 Jahren. „Zu der Zeit habe ich begonnen, in Griechenland Malkurse abzuhalten“, erklärt er. Die Kurse führten ihn auch an den Peloponnes. Es war vor allem die lebensbejahende und gastfreundliche Mentalität der Griechen, für die der Maler und Musiker sofort Feuer und Flamme war. Nach vielen Jahren hat er sich endlich seinen Traum erfüllt und an der Küste niedergelassen.

„Der Platz, an dem ich male, ist im Normalfall nicht von Wichtigkeit. Ich bin total auf mein Bild fokussiert und blende meine Umgebung so gut als möglich aus. In meinem Studio in Griechenland gelingt mir das jedoch nur teilweise. Die Weite des Meeres und das traumhafte Wetter beeinflussen mein Schaffen, ohne dass ich es bewusst wahrnehme“, schwärmt der Künstler. In der Früh zieht es ihn nach einem Strandspaziergang meist auf einen Orangensaft in die Stammtaverne oder in eines der Lokale an der Hafenpromenade.

Feiner Merlot

Im Ort kennt ihn fast jeder. Der „Maler aus Österreich“ gehört quasi zum Stadtbild, freundlich empfangen mit einem lauten „Jassu“. Voka ist in Koroni übrigens in guter Gesellschaft, was erfolgreiche Niederösterreicher anbelangt. In Blickweite seines Ateliers betreiben Bauunternehmer Friedrich Gruber und seine Tochter Barbara erfolgreich das Weingut Lacules. Die Familie aus dem Piestingtal bei Wiener Neustadt produziert unter der Sonne Griechenlands einen fulminanten Syrah, Merlot und Cabernet Sauvignon. Wenn Voka mit Friedrich Gruber nicht gerade bei einem Steak am Kamin des Weingutes sitzt, fährt er am liebsten mit dem E-Bike durch die Olivenhaine, oder mit dem Motorrad der Küste entlang. Sein neuestes Hobby ist ein Katamaran.

Zur Person

Voka
Rudolf Vogl wurde am 31. Dezember 1965 geboren. Der Maler und Musiker lebt und arbeitet in Puchberg am Schneeberg und gilt als Begründer des Spontanrealismus. Seine Galerie Voka liegt in Puchberg an einer Station der Zahnradbahn

TV-Projekt
ORF III arbeitet zurzeit an einer 50-minütigen Dokumentation über den Künstler. Die Erstausstrahlung ist für den 19. Dezember geplant

 

Das Land selbst ist für ihn pure Inspiration. „Meine Farbpalette scheint hier noch leuchtender zu sein und meine Arbeiten strotzen vor Energie und Lebensfreude. Ich widme mich in Griechenland fast ausschließlich den maritimen Themen und versuche, das Treiben in den Dörfern oder die zufälligen Kompositionen der alten Boote am Hafen festzuhalten und neu erstrahlen zu lassen.“

Patrick Wammerl

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