Ballkleider-Trends 2025 und die schönsten Ballroben der Geschichte

Kleidervorschriften ändern sich, aber eines gilt immer: Ein Ballkleid muss einzigartig sein. Ballmode vom Life-Ball bis zum Opernball.

Spätestens wenn es wieder "Alles Walzer" heißt und sich Spitzen, Perlen, Pailletten, Stickereien, Rüschen, Satin, Seide und Samt auf der Tanzfläche treffen, wähnen sich Ballbesucherinnen im einzigartigen Ballkleid des Abends und haben wahrscheinlich schon im "Knigge" geblättert. Denn rauschende Roben, raschelnde Röcke und nackte Schultern wirbeln seit jeher über das Tanzparkett der Ballsäle.

Neben schönen Ballkleidern kommt es auch auf die richtige Schrittfolge und gutes Benehmen an.

Und dafür gibt es den Knigge. Dabei steht der Name des ursprünglichen Autors der Schrift "Über den Umgang mit Menschen" von 1788, Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr Knigge, heute nur noch symbolisch für den Benimmratgeber. Der Verlag erneuerte damals die Schrift alle zehn Jahre mit Kleider- und Tanzballregeln.

Couture-Kleid der Kollektion "ZEITLOS" 2025 von Eva Poleschinski, Preis auf Anfrage

©eva poleschinski

Aber getanzt wurde schon lange vorher. Die ersten Hausbälle sollen bereits im Mittelalter stattgefunden haben. Doch erst seit dem 18. Jahrhundert gibt es Ballsäle und öffentliche Tanzveranstaltungen, davor waren Tanzbälle vorwiegend Adeligen am Hof vorbehalten.

Klassiker einst und jetzt von P&C: Sakko-Selected Homme, 149,99 €, Hemd-Selected Homme, 69,99 €, Hose-Selected Homme, 89,99 €, Kummerbund-Monti, 79,99 €, von Peek-Cloppenburg

©Hersteller

Zerreißt ein Herr dein Kleid ... 

Manche Knigge-Regeln wenden Ballbesucher noch heute gerne an. So wurde etwa männlichen Tanzmuffeln des vorigen Jahrhunderts empfohlen, sich in Spiel- und Raucherzimmer zurückzuziehen, um nicht zum Tanz am Parkett aufgefordert zu werden. Auch den guten Rat "Zerreißt ein Herr dein Kleid, nimm es mit lächelnder Miene hin", sollte man befolgen, auch wenn es den Damen sicher einiges an Contenance abverlangt, besonders wenn es sich um ein kostbares Maßkleid handelt. 

Seidenkleid von Roberto Cavalli 1.350 €

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Die Mode der Ballkleider hat sich im Laufe der Geschichte verändert. Heute gilt: Erlaubt ist, was gefällt. Manche Modedesigner entwerfen puristisch, andere lassen sich von historischen Schnitten inspirieren. 

Etwa die Kostümdesignerin und Emmy-Preisträgerin Ellen Mirojnick der Netflix-Serie "Bridgerton". Sie greift die Ballmode der Regency-Ära im Großbritannien des frühen 19. Jahrhunderts auf: die typische Empire-Silhouette, mit hoher Taille, kurzen Ärmeln und schmalem Rock.

Ballkleid von H&M Studio Holiday Capsule Collection, 199 €

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Bridgerton-Stil und Purismus  

Die schönsten Beispiele für Ballkleider dieser Zeit sind im "Bridgerton"-Spin-off "Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte" zu sehen. Der neoklassizistische Stil der Ballkleider, kombiniert mit kunstvollen Hochsteckfrisuren am Debütantinnenball, ist wiederum ein Zitat zu Tuniken des antiken Griechenlands.

Bei den kurzen Puffärmeln wurde farbenfrohes Futter oft auch nach außen gestülpt – eine Technik, die schon in der Renaissance zum Einsatz kam und im 20. Jahrhundert als "dekonstruierte Mode", von Vivienne Westwood bis Martin Margiela wieder aufgegriffen wurde. Während der Viktorianischen Epoche, im späten 19. Jahrhundert, mussten die Damen in schweren Röcken aufs Parkett, ihre Unterröcke wurden von Reifröcken gestützt.

Aristokraten am Wiener Ball 1900: Wilhelm Gause (1853-1916) malte das Ballgeschehen rund um Kaiser Franz Joseph (1830-1916) 

©De Agostini via Getty Images/DEA/A. DAGLI ORTI/Getty Images

Dazu stylten die Damen der Gesellschaft einen Florentiner-Hut, banden die Haare zum Nackenknoten oder trugen seitliche Lockensträhnen dazu. Zylinder und Frack kamen bei den Herren damals übrigens aus der Mode. Sie trugen Sakkos in dunklen Farben mit Streifen- oder Karomuster, manchmal ergänzt mit bunten Westen, blendend weißem Hemdkragen, Manschetten und Melone.

Ab den 1870er-Jahren gab es auf dem Parkett wieder mehr Platz: Silhouetten wurden schmäler, auch die Schleppen fielen und die Kleider bekamen nach und nach einfachere Glockenformen.

In den 1920ern fielen die strengen sozialen und auch sexuellen Normen. Man trug knielange Kleider mit tiefen Dekolletés, sogenannte "Flappers", bevor die Ballkleider in den Dreißigern wieder konservativer wurden. Und in den 1950ern war es Christian Dior, der den Damen schulterfreie Ballkleider verordnete und lange Handschuhe, wie sie heuer wieder im Trend sind.

Ballkleid aus Samt nach Maß von Michel Mayer, Preis auf Anfrage

©JUERGEN HAMMERSCHMID

Besonders muss es sein

Das Wichtigste blieb aber, und das gilt bis heute, sich mit dem Ballkleid von der Masse abzuheben. Ein Herausforderung für Designer, etwa auch für die Österreicherinnen Eva Poleschinski und Michel Mayer. Sie gehen zwar ganz unterschiedlich an ihre Entwürfe heran, perfektes Handwerk und genauer Maßarbeit verbindet sie aber. "Mir ist wichtig, dass meine Kunden Einzelstücke immer wieder neu interpretiert tragen können", sagt Designerin Eva Poleschinski, deren Couture-Kollektion "ZEITLOS" untereinander kombinierbare Capes, Röcke, Kleider, Korsette und Gürtel beinhaltet.

Couture-Kleid "ZEITLOS" in der Pantone-Farbe 2025 von Eva Poleschinski, Preis auf Anfrage

©eva poleschinski

Die zarten Stickereien und eingearbeitete Federn zeigen eine Reise in die Vergangenheit des Kunsthandwerks, das durch Poleschinskis Handarbeit bewahrt wird. "Weiche Materialien, die sich auf der Haut gut anfühlen, werden immer beliebter. Vielleicht erlebt Samt auch aufgrund des Retrotrends ein Comeback in der Abendmode. Wir setzen heuer vorwiegend auf Samt, Vorarlberger Stickereien, Pailletten, kombiniert mit puristischen Schnitten", erklärt Michel Mayer den Ballmode-Trend der Saison.

Im LIFE Costumes Fundus von Gery Keszler in der Wilhelminenstraße 91, wird man sicher fündig

©Hersteller

Wer lieber im Brigderton-, Barock oder Fantasy-Kleid auftanzt, wird im LIFE Costumes-Headquarter, einem Kostümdepot in einem Industrie-Loft im 16. Wiener Gemeindebezirk, fündig: hier kann man aus dem textilen Erbe von Gery Keszler, aus 26 Jahren LIFE BALL, Kostüme und Kleider ausleihen. Neben einer großen Bar für Miet-Events gibt es auch ein eigenes Fotostudio, eine Schneiderwerkstätte, ein Modisten-Atelier und Studios für Hair & Make Up.

Im LIFE Costumes Fundus von Gery Keszler in der Wilhelminenstraße 91, wird man sicher fündig

©christoper kölbl

"Wir wollen eine All-In-One-Lösung bieten, einen offenen Raum für Kreativität und Handwerkskunst schaffen – inmitten prachtvoller Kostüme und Props", so Keszler: "Bei LIFE Costumes kann man seine Ideen verwirklichen und gleichzeitig neue Inspirationen finden." 

Auftakt Couture Salon 2025

©Hersteller

Auch Peek & Cloppenburg freut sich, offizieller Modepartner des Wiener Opernballs 2025 zu sein und bietet alles an, was man für einen Ballbesuch braucht. Für den Opernball wurde auch heuer wieder das perfekte Ballkleid gesucht. 

Die Jury unter dem Vorsitz von Designerin Michel Mayer und mit Maria Angelini-Santner, Opernball-Choreografin und österreichische Staatsmeisterin im Standardtanz sowie Kostümbildner Thomas Oláh, hat aus über 50 Einreichungen des österreichweiten Designerwettbewerbs drei Kleider von jungen Modeschaffenden ausgewählt: Dorzh Ayushin, Olga Chapiro und Cindy Fodor. »Ich freue mich sehr, Teil der Opernball Couture Salon Jury zu sein und meine langjährige Erfahrung in diesem Bereich einzubringen", so Mayer.

Am Dienstag, 17. Jänner 2024 werden übrigens alle Details zum Wiener Opernball 2025 präsentiert: das künstlerische Eröffnungsprogramm, Neuerungen, das kulinarische Angebot und die Ballkleider.

von Oliver Heemeyer

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Florentina Welley

Über Florentina Welley

Mag. Florentina Welley schreibt seit 2006 als Lifestyle-Autorin über ihre Lieblingsthemen: Mode, Reise, Design und Kunst. Darüber hinaus konzipiert sie Shootings, kuratiert auch Kunst- und Designevents. Auch Film-Erfahrung hat sie, etwa als Co-Produzentin für den Spielfilm „Die toten Fische“, darüber hinaus ist sie in Werbung und Medien bekannt für Konzepte, Textierungen jeden Genres und Modeproduktionen samt Styling, Regieassistenz, Ausstattung und Kostümbild.

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