Die besten Tipps gegen "Single Shaming" zu den Feiertagen

Du hast grad keine Beziehung und musst dir nervige Fragen der Familie über dein Liebesleben anhören? Diese Tipps helfen.

Eigentlich ist Weihnachten ja das Fest der Liebe - für Singles kann diese Zeit aber besonders anstrengend werden. "Wie schaut's denn bei dir aus? Immer noch niemanden? Wieso bist du immer noch Single?" Fragen über Fragen, die man sich am festlich gedeckten Tisch von Tante, Oma und sonstigen Verwandten anhören muss. Da drängt sich bei manchen die Frage auf, ob sie nicht auf ein "Holidate" wie Emma Roberts alias Sloane im gleichnamigen Film setzen soll. Um sich nicht ständig für den eigenen Beziehungsstatus rechtfertigen zu müssen, organisiert sich Sloane Dates für die Feiertage - ausschließlich für die Feiertage. 

"Single Shaming"

Für alle, die sich unter dem Begriff nicht wirklich etwas vorstellen können, hier kurz eine Erklärung:  Hinter der Bezeichnung steckt eine von der Popkultur und gesellschaftlichen Erwartungen geprägte Ansicht, dass die Zeit ohne Partner oder Partnerin nur ein temporärer Zustand zwischen zwei Beziehungen ist. Diese Einstellung impliziert, dass Singles etwas fehlt und dass das Leben allein nicht ganz so viel Sinn macht wie zu zweit. Die Dating-Plattform "Bumble" hat dazu mit der Psychologin Nicole Engel gesprochen. 

1. "Wie läuft dein Liebesleben?"

Die Expertin empfiehlt, bei heiklen Fragen ganz einfach auf Selbstliebe zu setzen. Wenn Oma also zum fünften Mal fragt, wie es denn im Liebesleben läuft, sollte man ganz direkt antworten: "Super, ich sage nur: Selbstliebe. Ich bin da auf einem sehr guten Weg und konzentriere mich auf viele Dinge, die mir wichtig sind und mich weiterbringen." Die Psychologin betont, dass wir die meiste Zeit unseres Lebens mit uns selbst verbringen, es also durchaus Sinn macht, den Fokus auch in der Weihnachtszeit auf sich selbst zu lenken. 

2. "Wo ist deine bessere Hälfte?"

Auch bei dieser Frage verdrehen wir innerlich sofort die Augen. Warum sollte denn eine andere Person überhaupt "besser" sein? Und dass wir im 21. Jahrhundert eine "zweite Hälfte" brauchen, sollte eigentlich überhaupt kein Thema mehr sein. Der Begriff impliziert nämlich, dass wir uns selbst nie genug sind und erst jemanden brauchen, der uns "ganz" macht. Auch für diesen Fall hat die Psychologin eine selbstbewusste Antwort parat: „Welche Hälfte? Ich stehe hier voll und ganz vor dir. Und das fühlt sich auch richtig gut an.“

Beim Familientreffen zu Weihnachten werden Singles oft mit unangenehmen Fragen konfrontiert.

©Janice Lin/ Getty Images

3. "Ich kenne da jemanden..."

Hat man den nervenden Verwandten vermittelt, dass man derzeit Single ist, fühlen sich diese oft verpflichtet, gleich zu ihren "Verkupplungsskills" zu greifen. "Ah das trifft sich gut, der Freund meines Nachbars könnte gut zu dir passen, der ist auch Single!" Allein die Tatsache, dass das Gegenüber einen anderen Single kennt, scheint viele schon zu überzeugen, da müsse die ganz große Liebe dahinter stecken. Auch die Familie von Emma Roberts alias Sloane im Weihnachtsfilm "Holidate" versucht verzweifelt, sie mit dem Nachbarn bekanntzumachen. Sloane reagiert dementsprechend genervt: "Hört auf, mich mit jedem Single, der ein Y-Chromosom besitzt, verkuppeln zu wollen!"

Einen ähnlichen Tipp, nur etwas freundlicher formuliert, hat die Beziehungsexpertin. Auf die Aussage "Ah, ich kenne da jemanden für dich" sollte man einfach in diese Richtung kontern: „Wie kommst du denn darauf? Der Vorschlag ist sicher nett gemeint, aber ich nehme Dating lieber selbst in die Hand, wenn ich Lust darauf habe. Ich denke, das wird besser passen.“

4. "Wann planst du eigentlich Kinder?"

Spitzenreiter der allerschlimmsten Fragen bleibt aber eindeutig die Kinder-Frage. "Jetzt bist du schon 30. Wann planst du eigentlich, Kinder zu bekommen und endlich eine eigene Familie zu gründen?" Diese Aussage geht definitiv viel zu weit! Sollte unseren Verwandten das nicht bewusst sein, dann sollten wir sie - laut Psychologin Engel - freundlich, aber bestimmt darauf hinweisen: „Danke für die Nachfrage. Jetzt wird es aber sehr persönlich. Ich habe da mein eigenes Tempo.“

Auch die Kinderwunsch-Frage bleibt vielen zu Weihnachten nicht erspart.

©RubberBall Productions/ getty Images
Stephanie Angerer

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Chronik-Redakteurin

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