Guidos Kolumne: Das Rauchen ist vielleicht das dümmste aller Lasten

Mit 15 Jahren habe ich die erste Zigarette meines Lebens geraucht. Meine Freunde und ich waren in Wien, saßen in einem In-Lokal und dachten, das Rauchen gehöre jetzt einfach dazu, sei quasi Pflicht.

Am Nebentisch saß ein Mann, der sich das Lachen nicht verbeißen konnte – wir machten nämlich keine Lungenzüge, sondern pafften nur. Ich weiß noch, dass mein Großvater mich immer gewarnt hatte: Vom Rauchen würde einem schlecht. Ich kann das nicht bestätigen: Schon die erste Zigarette schmeckte mir hervorragend! Würzig, aromatisch, einfach toll. Schon bald begann ich, regelmäßig zu rauchen. Wobei: Mehr als ein paar Zigaretten waren es nicht. 

Damals gab es in der Schule noch einen Raucherhof, wo wir nach Tests zur Beruhigung eine durchzogen. Durchaus wohlwollend betrachtet von den ebenfalls rauchenden Lehrern. Die Zigaretten haben mich durch die Jahre begleitet, mehr als 40 Jahre habe ich geraucht, meistens weniger, manchmal mehr. Allerdings nicht in der Wohnung, das war mir zu grauslich.

Vor einem Monat habe ich dann aufgehört, von einem Tag auf den anderen. Ohne besonderen Grund, einfach so. Ich hatte keinen Appetit mehr auf Zigaretten. Es fiel mir auch nicht schwer, ich habe sie einfach weggelassen. Ich habe bis jetzt auch nicht zugenommen. Ich kann nicht garantieren, dass es so bleibt – vielleicht fang ich irgendwann wieder an. 

Aber ich muss schon gestehen, dass das Rauchen das vielleicht dümmste aller Lasten ist – die größte Gefahr bei geringstem Lustgewinn. Denn dass das Rauchen nicht gesund ist, habe ich immer gewusst. Und das ganz ohne Warnhinweise. Damals gab es übrigens noch Zigarettenwerbungen im Fernsehen – heute völlig unvorstellbar. Raucher wurden meist als einsame Cowboys dargestellt.