Guido Tartarotti

"ÜberLeben": Sprachpannen-Rückblick, Teil 2

Schamrollen, tote Schneepflüge und freilaufende Eier.

Wir kommen zu Teil 2 unseres schon traditionellen Rückblicks auf Sprachpannen und Verschreiber. Diese sollten nicht passieren, können aber sehr amüsant sein.

Auf einer Speisekarte in Brüssel stand "freilaufende Eier“. Wohin die Eier laufen, ist nicht bekannt.

"Kanzler Bundeskanzler hatte den bulgarischen Präsidenten zum Neujahrskonzert geladen“, wüsste Österreich. Und wir dachten, der Kanzler hieße Nehammer.

"Grippewelle schlägt um sich“, berichtete der ORF-Teletext. Wellen, die um sich schlagen – die Welt wird immer gefährlicher.

"Drakonische Straßen gegen Aktivisten“ schrieb der Standard. Auch Straßen werden immer brutaler.

"Die Polizei fahndet nach Pisten-Raudis“, wusste Österreich. Rowdys werden nicht gesucht, offenbar.

 

"Immer wenn die Sirenen des Zivilschutzes außerplanmäßig läuten, kann ein leicht mulmiges Gefühl aufkommen“, schrieb das Mödlinger Bezirksblatt. Vor allem, wenn auch noch die Glocken heulen.

In der Nähe von Gmünd gibt es in einer Konditorei "Schamrollen“. Wofür sie sich wohl schämen?

"FM4 bleibt immer am Zahn der Zeit“, hieß es im Radio. Hoffentlich beginnt der nicht zu nagen.

"Die besten Wanderschuhe für Männer, die man den ganzen Tag tragen kann“, lautete eine Anzeige eines Schuhgeschäfts.
Gerne lasse ich mich den ganzen Tag tragen.

Die APA meldete: "In Osttirol wurde ein Schneepflug von einer Lawine erfasst und starb.“ Schneepflüge leben auch immer gefährlicher.

Heute schrieb: "Eltern ohne Kinder sehen das Schulsystem kritischer.“ Die Kinder sehen das wohl ähnlich.

Und noch eine private Panne: Ein gewisser Guido Tartarotti sagte: "Ich mag von der Huhn nur das Brust.“
 

Ein schönes neues Jahr!

Guido Tartarotti

Über Guido Tartarotti

Guido Tartarotti wurde, ohne vorher um Erlaubnis gefragt worden zu sein, am 23. Mai 1968 zur Mödlinger Welt gebracht. Seine Eltern sind Lehrer, und das prägte ihn: Im anerzogenen Wunsch, stets korrekt und dialektfrei zu sprechen, glaubte er bis in die Pubertät, Vösendorf heiße eigentlich Felsendorf. Das Gymnasium Perchtoldsdorf, wo es damals u. a. eine strenge Einbahnregelung für die Stiegenhäuser gab, verzichtete nach einigen Verhaltensoriginalitäten seinerseits nach der fünften Klasse auf seine weitere Mitarbeit. Also maturierte er in der AHS Mödling-Keimgasse. 1990 begann er in der KURIER-Chronikredaktion. 1994 wurde er Leiter der Medienredaktion, ein Jahr darauf auch der Kulturredaktion. Beide Positionen legte er 2004 zurück, um wieder mehr Zeit zum Schreiben zu haben.

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