Guido Tartarotti

"ÜberLeben": Rum und Ehre - die schönsten Sprachpannen (Teil 2)

Der geföhnte Lifestyle, die gezogene Reisleine und Retsina in der Retina.

Sprachpannen-Jahresrückblick, Teil 2: Fehler und Auffahrunfälle beim Formulieren sollten natürlich nicht passieren, sind aber, ehrlich gesagt, manchmal schon sehr lustig.

Der KURIER schrieb besorgt über „den Luxus-Lifestyle, dem Ben Affleck an Lopez’ Seite föhnt“.  Solange der Schauspieler dabei keine Fröhnfrisur trägt, sollte aber alles in Ordnung sein.

„Haben Sie schon Lerchenzapfen eingelegt?“, fragte die FREIZEIT. Es war wohl, frei nach Shakespeare, die Nachtigall und nicht die Lärche. Aber vielleicht saß die Lerche auf einer Lärche und hatte einen Zapfen im Schnabel.

Apropos frag- und merkwürdige Speisen: „Ex-Teamchef Foda ist ohne Job. Der FC Zürich zieht die Reisleine“, verriet Heute. Hoffentlich ist die schmackhafte Leine dabei nicht gerissen.

Retsina

Die Zeitung Österreich berichtete über ein Augenleiden: „Bei der seltenen Augenkrankheit löst sich die Netzhaut (Retsina) ab.“ Griechischer Wein ist zwar wie das Blut der Erde, aber im Auge hat er nichts verloren. Stichwort alkoholische Getränke: Österreich schrieb über österreichische Olympiasieger: „Neben Rum und Ehre gab es für Strolz und Co auch Goldmünzen.“ Leider gab es keinen Tee mit Ruhm.

„Die Feuerwehr appelliert an die Wanderer (…) erst gar keine Feuerwehr zu entzünden“, stand auf ORF.at zu lesen. Ein nachvollziehbarer Appell, wer löscht sich schon gerne selber? Ebenfalls auf ORF.at gefunden: „Neun Monate Haft für totgetretenen Malteser.“ Der arme Hund: Erst getötet und dann noch ins Gefängnis!

Nächste Woche: Teil 3. Ein Pudel auf Strich und Faden, lebende Trauben und der Touristen-Bomm.

Guido Tartarottis Kabarettprogramm „Guitar Solo – Der Letzte dreht das Licht ab“ ist am 16. Jänner in der Kulisse Wien und am 27. Jänner im Theater am Alsergrund zu sehen.

Guido Tartarotti

Über Guido Tartarotti

Guido Tartarotti wurde, ohne vorher um Erlaubnis gefragt worden zu sein, am 23. Mai 1968 zur Mödlinger Welt gebracht. Seine Eltern sind Lehrer, und das prägte ihn: Im anerzogenen Wunsch, stets korrekt und dialektfrei zu sprechen, glaubte er bis in die Pubertät, Vösendorf heiße eigentlich Felsendorf. Das Gymnasium Perchtoldsdorf, wo es damals u. a. eine strenge Einbahnregelung für die Stiegenhäuser gab, verzichtete nach einigen Verhaltensoriginalitäten seinerseits nach der fünften Klasse auf seine weitere Mitarbeit. Also maturierte er in der AHS Mödling-Keimgasse. 1990 begann er in der KURIER-Chronikredaktion. 1994 wurde er Leiter der Medienredaktion, ein Jahr darauf auch der Kulturredaktion. Beide Positionen legte er 2004 zurück, um wieder mehr Zeit zum Schreiben zu haben.

Kommentare