"ÜberLeben": Mottomonate
"Fabulous February“ eintauchen, dann in den "Marvellous March“ übergehen, und den "Appreciate April!“ ausrufen.
Mottomonate sind die neuen erhobenen Zeigefinger im Jahreskreis. Gut 400 Jahre hat sich der gregorianische Kalender gehalten, jetzt haben wir den pädagogischen Kalender: Der „Veganuary“, also der Jänner, in dem man sich ohne Produkte tierischer Herkunft ernähren soll, ist bald überstanden. (Paul McCartney zum Beispiel ist eingefleischter Veganuary-Anhänger. Ich wiederum bin eingefleischter Paul McCartney-Anhänger, habe aber den Veganuary zum Omnivoruary [Allesfressermonat] gemacht.) Es gibt ja ohnehin noch reichlich Gelegenheit, dem pädagogischen Kalender die Ehre zu erweisen: Im „Dry July“ soll der Alkohol weggelassen werden, im „Stoptober“ soll man mit dem Rauchen aufhören, im „Movember“ trägt man seltsame Bärte gegen den Prostatakrebs , im „Decembeard“ die bis dahin noch seltsameren, weil schon ziemlich langen, Bärte gegen den Darmkrebs.
Weitere Protestmonate sind angeblich in Überlegung. Da man aber gar nicht gegen alles, wogegen man sein müsste, in zwölf Monaten sein kann, wird erwogen, das Jahr um ein paar Mottomonate zu verlängern. Ich halte davon nicht viel, ich esse vegan, wenn mir der Sinn danach steht, und rasiere mich, wenn mir der Bart danach steht. Mondkalender interessieren mich ebenso wenig wie Bartkalender.
Ich würde Mottomonate einführen, die für und nicht gegen etwas da sind. Denn gegen Tierleid, Alkohol- und Nikotinsucht sowie Prostata- und Darmkrebs sind wir sowieso alle. Wie wäre es, Monate für Freundlichkeit, Freude und Weltfrieden einzuführen?
Wir könnten einfach kommende Woche in einen "Fabulous February“ eintauchen, dann in den "Marvellous March“ übergehen, "Appreciate April!“ ausrufen und einen "Magic May“ feiern. Wir könnten sagenhafte, wunderbare, magische Monate erleben, in denen wir uns selbst etwas Gutes tun, indem wir gut zu anderen sind. Und vegan wird man dabei vielleicht ganz von selbst.
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