Pärchen-Sport hält Beine und Beziehung fit
Paarweise Sport zu treiben könnte einer neuen Studie zufolge die Beziehungszufriedenheit steigern.
Die neuerlichen Ausgangsbeschränkungen können Beziehungen auf die Probe stellen. Schon in den bisherigen Lockdowns nahmen Spannungen in Partnerschaften teilweise zu – insbesondere bei bereits bestehenden Konfliktlagen.
Psychologinnen und Psychologen werden angesichts des Ausnahmezustandes außerdem nicht müde zu betonen, wie wichtig es in Zeiten der Isolation ist, in Bewegung zu bleiben.
Einer neuen Studie der US-amerikanischen Cleveland Clinic zufolge könnten Pandemie-gebeutelte Liebespaare gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – und zwar, indem sie zusammen die Sportschuhe schnüren.
Konkret gelangte ein Team um die Psychologin Kyrsten Sackett-Fox kürzlich zu der Erkenntnis, dass gemeinsame Trainingssessions die Beziehungszufriedenheit steigern können. Die Untersuchung wurde in der Novemberausgabe des Journal of Social and Personal Relationships veröffentlicht.
Analysiert wurden Daten von 95 Studierenden, die in einer Liebesbeziehung leben und einigermaßen regelmäßig (zwei- bis dreimal pro Woche) trainieren. Die allermeisten Probandinnen und Probanden waren weiß (94 Prozent) und weiblich (91 Prozent). Das Durchschnittsalter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer lag bei 20,3 Jahren, die durchschnittliche Beziehungsdauer bei 1,9 Jahren.
In die Studie flossen unter anderem ein Online-Fragebogen, tägliche Einträge in ein vierzehntägiges Tagebuch und eine Schlussbefragung am Ende der Untersuchung ein. Dadurch erhielten die Forschenden detaillierte Einblicke in das Ausmaß an körperlicher Betätigung, die Emotionen der Probandinnen und Probanden beim Sport, ihre tägliche Stimmungslage und Beziehungszufriedenheit.
Glücksschub
Die Ergebnisse zeigen, dass das gemeinsame Training im Vergleich zum Training ohne Partner oder Partnerin (zum Beispiel allein, mit Freunden oder Fremden) eine ganze Reihe positiver Auswirkungen hatte.
Es wurde mit einer positiveren Stimmung während des Trainings in Verbindung gebracht und stand auch mit einer positiveren Gemütslage während des gesamten Tages in Zusammenhang (im Vergleich zu Tagen, an denen nicht zu zweit trainiert wurde), ebenso wie mit einer höheren Beziehungszufriedenheit. Negative Gefühlsregungen konnten mit Sport im Duo allerdings nicht gemildert werden.
Denkbar sei laut den Forschenden, dass sich der wünschenswerte Effekt auf die Beziehungszufriedenheit durch den emotionalen Auftrieb, der beim Erreichen gemeinsamer sportlicher Ziele entsteht, erklären lässt. Sich zum Sport zu motivieren schweißt demnach zusammen. Auch das Gefühl, beim Überwinden des eigenen Schweinehundes unterstützt zu werden, könne sich positiv auswirken, ebenso wie das Teilen unbeschwerter Freizeitstunden.
Allerdings: Ob Paare durch kooperatives Schwitzen glücklicher werden – oder glückliche Paare eher Sport miteinander machen, konnte in der Untersuchung nicht ergründet werden.
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